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Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Titel: Day's Life: Gay Romance (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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erzählst du mir, dass du bald stirbst! Oder habe ich das falsch verstanden?“
    „Nein.“ Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    Vincents Finger zupften energisch an meinen Hosenbeinen.
    „Warum ziehst du dich nicht aus?“
    „Ich bin ein Mensch, mir wächst keine Flosse, wenn ich im Wasser bin.“
    „Dayton?“
    „Ja?“
    „Hab keine Angst ...“ Mit diesen Worten umfasste er meine Fußknöchel und zog mich mit einem Ruck ins Wasser.
    Obwohl ich mich sofort anspannte, und im Grunde auch mit einem Angriff gerechnet hatte, konnte ich ihn nicht abschütteln. Sein Griff war zu fest, und er war zu schnell. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zog er mich ins tiefere Wasser. Als die Wasseroberfläche sich über mir schloss, war ich sicher, dass ich nicht ertrinken wollte. Auch nicht in den Armen eines verführerischen Wassermanns. Ich kämpfte. Gegen Vincent, gegen die Panik. Kämpfte, bis Vincents Hände mein Gesicht umschlossen und seine Lippen mir Sauerstoff gaben. In seinen Armen wurde ich ruhig, aber mein Herz schlug so heftig, dass ich meinte, mir würde der Brustkorb zerspringen. Langsam tauchte er wieder mit mir auf. Ich schnappte nach Luft, fühlte mich schlapp, unfähig, mich seinem Griff zu entziehen oder ihn wütend zu beschimpfen. Das war kein Spaß gewesen! Ich hatte um mein Leben gekämpft und wusste im Augenblick nicht, ob ich gewonnen oder verloren hatte.
    Er schob mich zurück auf den Strand, sodass ich halb im Wasser, halb auf dem Sand zu liegen kam.
    „Du willst gar nicht sterben“, stellte er sachlich fest, „du hast genauso gekämpft wie alle anderen.“
    Ich zwang mich dazu, ruhiger zu atmen. Der Schreck und das Ringen mit Vincent saßen mir in jeder Zelle. Warum hatte ich mich nicht befreien können? „Will ich wissen, was du damit meinst?“
    Vincent zuckte lapidar mit den Schultern und öffnete wie nebensächlich die Knöpfe meiner Hose. „Du hättest dich auch einfach ausziehen können ...“
    Ich rang mir ein schwaches Lächeln ab und hustete. Noch immer spürte ich seinen Mund auf meinen Lippen. Ich war nicht mal wütend auf ihn, dabei hatte er versucht, mich umzubringen. Hatte er doch, oder?
    „Und du nimmst dir einfach, was du willst?“
    Er sah mich an, sein Gesichtsausdruck eine seltsame Mischung aus tödlichem Ernst und Belustigung. „Ich fürchte, die Antwort ist ja.“
    Mit einem rauen Stöhnen richtete ich mich auf, sodass ich mich auf den Ellenbogen abstützen konnte. Durch seinen kleinen Überfall hatte er jegliche Gegenwehr in mir zum Erliegen gebracht. Ich sah einfach zu, wie er meine Hose weiter öffnete und mit dem nassen Stoff kämpfte, bis er sie in den Händen hielt. Sie flog an meinem Kopf vorbei Richtung Strand.
    Er schlängelte sich mit seinem gesamten Körper über mich. Seine Schuppen fühlten sich seltsam an auf meiner nackten, ausgekühlten Haut. Fremd und erregend gleichzeitig. Die Lust, die den andauernden Schmerz in meinen Gliedern überdeckte, war überraschend intensiv.
    Ich packte ihn mit beiden Händen an seinem Hintern und hörte sein Seufzen. Es war so ein kleines Geräusch, das meine Nervenenden elektrisierte. Ich hatte große Schwierigkeiten, dieses verführerische Wesen, das sich auf mir rekelte, mit dem Jungen in Einklang zu bringen, der auf dem Boot vor den Männnern geflohen war. Jetzt begannen Vincents Lippen an meinem Hals zu saugen und zu knabbern, wie kleine Fischmäulchen. Zupfen und knabbern an meinen entflammten Nervenenden. Ein Gefühl, das ich bereits vergessen hatte. Wann hatte ich das letzte Mal …?
    Himmel, es war zu lange her. Vincents Hand war auf Wanderschaft gegangen und hatte Dinge zum Leben erweckt, die ich bereits im Sterbebett vermutet hatte. Die letzten Monate hatten nur aus Schmerz, Medikamenten und Aushalten bestanden und aus mir einen noch gnadenloseren Zyniker gemacht, als ich ohnehin schon war. Sex hatte keinen Platz mehr in meinem Kopf gehabt – bis jetzt. Dabei hatte ich Vincent doch bereits nackt gesehen, auf dem Boot, als die anderen Kerle versucht hatten, ihn ...
    Ich packte nach Vincents schmaler Hand. „Nein, lass das.“
    Das Knabbern hörte auf. „Warum?“
    „Du bist … ich glaube, du bist zu jung … Ich sollte wirklich nicht ...“
    Ein seltsames Knurren drang aus Vincents Kehle. „Ich bin 152 Jahre alt! Und jetzt halt lieber den Mund, sonst ziehe ich dich noch einmal ins Wasser.“
    Ich versuchte, zu begreifen, was Vincent da gesagt hatte. Ich konnte nicht. Wie sollte ich denken, wenn
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