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Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Titel: Day's Life: Gay Romance (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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zu mir. Er wollte mich anfassen, doch ich wich ihm aus. „Du hast hier nicht mitzureden. Wir sind zu dritt und du ... Oder glaubst du, die“, er deutete auf die einheimischen Fischer, „die würden dir helfen?“
    „Ich rate euch, den Jungen loszulassen, sonst muss ich euch leider beweisen, dass ich die Hilfe der Fischer gar nicht nötig habe.“
    Jetzt wurde Jack ärgerlich. „Bringt ihn zum Schweigen! Zumindest so lange, bis ich hier fertig bin!“
    Guy machte zwei große Schritte auf mich zu, aber noch ehe er mich erreicht hatte, hatte ich Lorenzo schon mit einem gezielten Fußtritt außer Gefecht gesetzt. Doch es war zu spät für Guy zu reagieren: Er holte zu einem Faustschlag aus, den ich jedoch gleich parierte. Seine Körpergröße brachte ihm einen leichten Vorteil, den er glücklicherweise nicht zu nutzen wusste. Wir rangen kurz miteinander, dann traf ihn meine Faust an der Schläfe, und er sackte auf dem Boden zusammen.
    Wütend ließ Jack den Jungen los und stürmte auf mich zu. „Bist du ein gottverdammter Soldat, oder was?“
    Er stand vor mir wie ein wilder Stier, keuchend und angriffslustig.
    Mit einem Seitenblick erkannte ich, dass Vincent auf die Reling kletterte, um ins Wasser zu entkommen. Er drehte sich zu mir um.
    „Spring!“, rief ich ihm zu, dann musste ich mich um Jack kümmern. Er war gefährlicher als Lorenzo und Guy – ich hatte ihn richtig eingeschätzt. Er war kräftiger, doch nicht besonders geschickt. Ich schlug auch ihn nach einem kurzen Kampf nieder. Er blutete aus der Nase, ich hatte nicht einmal einen Kratzer abbekommen. Ich konnte ihnen nicht verübeln, dass sie mich unterschätzt hatten. Ich war nicht besonders groß, eher schmalschultrig. Die Krankheit hatte mich bereits gezeichnet. Aber ich war darauf getrimmt zu kämpfen und notfalls zu töten. Und auch wenn mein Körper heftig rebellierte – keiner der drei war ein ernsthafter Gegner für mich gewesen.
    Und wofür das ganze? – Vincent war weg.
     
    Doch er hatte mich nicht vergessen. Ein paar Tage später stand er vor der Tür der kleinen Hütte, die ich gemietet hatte. Ich war verblüfft!
    Seine weißen Shorts flatterten um seine dünnen Beine, das dunkelblaue T-Shirt war ebenfalls zu groß. Er wirkte angestrengt und ziemlich blass. Trotzdem lächelte er mich an.
    „Ich wollte mich nur bei dir bedanken. Du hast ...“ Er zögerte kurz.
    „Deine Unschuld gerettet“, warf ich grinsend ein.
    Er lachte leise. „Dafür hat es nicht mehr gereicht.“
    Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch.
    „Na, um meine Unschuld zu retten, hättest du früher kommen müssen“, erklärte er. „Aber im Ernst: Du hast mir einiges erspart. Dafür wollte ich dir danken.“
    Unschlüssig sah er mich an, und als das Schweigen sich ausdehnte, schlug ich vor: „Sollen wir irgendwo hingehen um etwas zu essen?“
    Vincent druckste ein bißchen herum. „Ich ... ähm ...“
    Ich bemerkte seine Not. „Wenn du keine Lust hast, brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten.“
    „Doch, ich würde gern, aber ... ich kann nicht mehr so lange ...“
    „Du musst wieder ins Wasser, hm?“ Es war nur ein Versuch, und es war mir klar, dass – lag ich falsch mit meiner Annahme – er mich für verrückt halten musste.
    Doch Vincent nickte. „Komm mit mir zum Wasser, dort können wir in aller Ruhe reden.“
    Und ich sollte recht behalten. Auch wenn ich ständig vollgepumpt mit Schmerzmitteln war, meine Wahrnehmung hatte mich nicht getrogen.
    Er führte mich zu einer kleinen einsamen Bucht und entledigte sich seiner Kleidung. In dieser Hinsicht war er nicht gerade zurückhaltend. Seufzend ließ er sich ins Wasser gleiten und sofort verwandelten sich seine Beine in die wunderschöne schimmernde Flosse, die ich schon auf dem Boot gesehen hatte. Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte. Langsam ging ich auf ihn zu, sah die einzelnen Schuppen in der Sonne glänzen.
    Er lächelte eine Spur zu verführerisch, was mich fast mehr irritierte als seine Verwandlung.
    „Magst du zu mir ins Wasser kommen?“
    Ich setzte mich in seine Nähe. „Das wäre doch nicht sehr klug, oder? Ich kenne zu viele Geschichten über Meerjungfrauen, die ihre Opfer ins Wasser locken.“
    „Und dann?“, fragte er und lachte glucksend.
    „Was meinst du, wie die Geschichten enden?“, stellte ich die Gegenfrage, wobei ich mir nicht vorstellen konnte, dass er die Sagen nicht kannte.
    Er stützte seine Ellenbogen in den Sand und legte sein Kinn in die geöffneten
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