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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel
Autoren: Mary Janice Davidson
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wissen.“
    „Morgen habe ich frei“, erinnerte sie ihre Chefin.
    „Richtig, richtig. Nun, dann warten wir mal bis Montag ab.“
    „Okay.“
    „Dr. Pearson, Sie wollten uns etwas mitteilen?“ „Ah … ja.“ Fred wartete. Dr. Barb wartete. Madison betupfte ihre Lippen mit Lipgloss. Schließlich fragte Fred mit kaum verhohlener Ungeduld: „Also?“ „Also … die Werte hier im Hafenwasser sind wirklich überhöht. Um fast tausend Prozent. Und da wir direkt am Hafen liegen …“ „Ist das der Grund, warum Sie geschickt wurden?“ „Das ist der Grund, aus dem ich hier bin. Ich bin quasi den toxischen Werten gefolgt. Die Quelle ist hier – in Boston.“ „Oh.“
    Fred dachte einen Moment nach. Sie schwamm fast nie im Ozean, weil sie das Aquariumbecken oder den Pool ihrer Eltern bevorzugte. Und die letzten Male, als sie draußen gewesen war, hatte sie nichts Merkwürdiges bemerkt. Auf der anderen Seite hatte sie auch einen merkwürdigen Stoffwechsel. Sie wurde nie krank. Entweder waren Meerjungfrauen in der Lage, Toxine zu filtern, oder als Hybride hatte das Gift keine Wirkung auf sie. Was allerdings nicht auf Algen zutraf. Und damit auch nicht auf Fische. Und damit möglicherweise auch nicht auf Zweibeiner. Denen das wahrscheinlich völlig egal war. „Ich könnte ein wenig Hilfe brauchen“, sagte Thomas gerade. „Nun, wir haben einige Dutzend …“ „Ich dachte dabei an Dr. Bimm.“
    „An mich?“ Fred schnappte nach Luft. Sie schien fast bestürzt. „An sie?“, sagte Madison, ein wenig scharf. Anscheinend hatten selbst zwei Schichten Lipgloss und glitzernder Lidschatten Pearson kaltgelassen. Den ganzen Morgen über hatte er ihr nur einen kurzen Blick zugeworfen. Fred wusste nicht, warum, aber es gefiel ihr. Aber das jetzt?
    Sie hatte genug mit den Adoptionsplänen ihrer Eltern, dem Fischestreik und der Suche nach der richtigen Frau für Jonas zu tun. Außerdem musste sie endlich – nach sechsundzwanzig Jahren – schwimmen lernen. Sie hatte keine Zeit, Detektivin zu spielen. „Ähem, dafür habe ich nicht die nötigen Kompetenzen, Dr. Pearson. Ich kümmere mich nur um das große Fischbecken.“ Als sie sah, dass Dr. Barb die Stirn runzelte, fügte sie hinzu: „Main One.“
    „Ich könnte Ihnen helfen, Dr. Pearson!“
    Pearson achtete nicht auf Madison, die wieder angefangen hatte, auf und ab zu hüpfen.
    „Ach, kommen Sie schon. Ich habe Erkundigungen über Sie eingezogen. Sie kennen sich in der wissenschaftlichen Theorie ebenso gut aus wie ich.“ Fred starrte ihn an. „In der wissenschaftlichen Theorie?“ „Und ich könnte wirklich Hilfe brauchen“, versuchte er, sie zu überreden und funkelte sie mit diesen unglaublichen, dunklen Augen an.
    „Ja, schon … aber …“
    „Und wir wären ein tolles Team.“
    „Aber …“
    „Dann ist die Sache also entschieden“, sagte Dr. Barb.
    „Welche Sache?“ Fred hatte das Gefühl, als würde die Erde sich schneller drehen.
    „Ich könnte Ihnen beiden helfen“, verkündete Madison. Genau in diesem Moment trillerte Freds Handy die Harry-Potter-Melodie.
    Gerade rechtzeitig. Sie klappte es auf und bellte: „Ja?“
    „Fred, Liebes, ich bins, Mom.“
    Beinahe hätte Fred ihre Stimme nicht erkannt. Ihre Mutter hörte sich an, als sei sie nervös. Sehr nervös. So als habe sie ihren Yogakurs nicht nur einmal, sondern gleich dreimal hintereinander verpasst.
    „Stimmt was nicht?“
    „Wir, äh …, haben Besuch.“
    „Aha.“
    „Und er will dich sehen.“
    „Aha.“
    „Sehr gern.“
    „Aha.“
    „Sehr gern.“
    Fred versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. So durcheinander war ihre Mutter nicht einmal gewesen, als sie sie auf allen vieren überrascht hatte. Wer also konnte der Besucher sein? Ein Republikaner? Nachdem Sam den Letzten mit einer ungeladenen Schrotflinte davongejagt hatte, war das nicht sehr wahrscheinlich.
    „Tja, ich bin jetzt gerade mit meiner Arbeit beschäftigt, aber …“
    „Ja, ich weiß, aber ich glaube, du solltest wirklich nach Hause kommen. Auf der Stelle.“
    Fred senkte die Stimme. „Mom, bist du in Gefahr?“
    „Ich … ich glaube nicht.“
    „Steht dieser Fremde genau neben dir?“
    „Ja.“
    „Gib ihn mir.“
    „Ich glaube nicht, dass …“
    „Mom. Mach schon.“
    Darauf folgte ein kurzer Moment der Stille, dann sagte eine tiefe, raue Stimme: „Ja?“
    „Freundchen“, sagte sie, und sie meinte es nicht freundlich. „Du machst meiner Mutter Angst. Lass es bleiben, wenn du nicht herausfinden
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