Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davide

Davide

Titel: Davide
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
Vom Netzwerk:
immer die Gäste hinaus auf die Piazza Nettuno und
etliche Reporter hielten auch jetzt noch ihre Kameras schussbereit. Er brachte
sie vielmehr zum hinteren Treppenhaus, das auf die Piazza Re Enzo mündete, wo
es wesentlich stiller war, und tatsächlich stand hier schon seine Limousine mit
laufendem Motor bereit.
    Sie
atmete auf. Ein ganz normales Auto, nichts Verrücktes oder sonst irgendeine
Angeberkarre, dachte sie erleichtert. Und die Fenster im Fonds waren
verdunkelt, niemand würde sie sehen. Auch sein Fuhrpark war oft Gegenstand der
städtischen Regenbogenpresse gewesen und so manches Mädchen hatte beim Ein-
oder Aussteigen aus den verschiedenen Sportflundern schon ungewollt tiefe
Einblicke gewährt. Wenigstens das würde ihr heute Nacht erspart bleiben, wenn
sie auch vielleicht morgen schon Stadtgespräch wäre!
    Der
Chauffeur hielt ihnen die Türe auf und sie stiegen ein.
    „Guten
Abend, Ettore. Haben Sie alles da?“, fragte er den Fahrer.
    „Guten
Abend, Signore, alles auf der Mittelkonsole, wie gewünscht!“
    Sie
fuhren los und bereits als sie nach rechts in die Via Rizzoli einbogen, begann er,
seine Smoking-Jacke auszuziehen, den Knoten seiner Fliege zu lösen und sich das
Hemd aufzuknöpfen. Als er merkte, dass sie scharf Luft holte, wandte er sich
mit einem entschuldigenden Grinsen zu ihr.
    „Keine
Angst“, versicherte er ihr, „für das, was du jetzt vielleicht denkst, habe ich
lieber mehr Platz, meistens jedenfalls! Ich mach’s mir nur ein bisschen
bequemer! – Aber, da wir nun schon mal beim Thema sind“, er hielt in seiner
Tätigkeit inne und fixierte sie ernst. „Da ist etwas, das ich dich fragen muss,
und das hat nichts mit dir persönlich zu tun!“
    Emma
hob irritiert die Brauen. Worauf wollte er hinaus?
    „Ja
gut! Fragen Sie ruhig!“
    „Wie
auch immer dieser Abend enden mag, sicher ist sicher, und zwar auch für dich!“
Sein Blick wurde intensiver und Emma wurde plötzlich verlegen. „Verhütest du?“
    „Was?“
Sie schnappte nach Luft.
    „Ich
frage dich, ob du verhütest! Und ich kann dir gleich schon sagen, dass ich mich
regelmäßig untersuchen lasse, das ist bei meinem Lebenswandel auch ratsam! Ich
bin also sauber, in jeder Hinsicht!“ Nun schnaubte er ein wenig. „Ist reichlich
unromantisch, ich weiß, aber es ist besser, dieses Gespräch jetzt zu führen,
als später auf der Bettkante, meinst du nicht?“
    Emma
schloss einen Moment ungläubig die Augen und schluckte. Noch nie hatte ein Mann
dieses Thema mit ihr quasi auf dem Weg dorthin so unverblümt abgehandelt, doch
als sich ihre kurze Empörung gelegt hatte, sah sie ein, dass er nicht Unrecht
hatte.
    Sie
holte tief Luft und räusperte sich.
    „Ich
verhüte und ich war erst kürzlich Blut spenden. Beantwortet das Ihre Frage?“
    „Allerdings,
und auch noch zu meiner allergrößten Zufriedenheit!“ Er grinste. „Ich hasse
Gummis, musst du wissen. Na dann …“
    Ungeniert
zog er nun das Hemd aus und für einen kurzen Moment konnte Emma nicht
widerstehen und musterte seinen muskulösen Oberkörper. Nein, wie fast fünfzig
sah dieser Kerl hier wirklich nicht aus!
    Hastig
wandte sie den Blick ab und sah aus dem Fenster. Zu spät, wie sie mit einem heftigen
Ziehen im Unterleib erkennen musste. Dieser Anblick, seine direkte Frage und sein
unbefangenes Grinsen hatten ihre Wirkung auf sie keineswegs verfehlt! Er war
entschieden eine verdammt attraktive Erscheinung und es gab sicherlich Schlimmeres,
als mit ihm ins Bett zu gehen! Noch vor einer Stunde hatte es sie geradezu angeekelt,
sich vorzustellen, dass Gandolfo nur aus einem einzigen Grund mit ihr ausgehen
wollte, nämlich um sie zu verführen. Jetzt musste sie sich mit wachsender
Erregung eingestehen, dass ihr dieser Gedanke zu gefallen begann.
    Unwillkürlich
presste sie ihre Schenkel zusammen und spannte den Beckenboden an. Scheiße! Das
durfte doch nicht wahr sein – kaum zeigte er ihr ein wenig nackte Haut, da
hatte sie schon ein feuchtes Höschen?
    Sie
hörte neben sich die Geräusche, die er beim Wechseln seiner Kleidung machte und
musste sich zusammenreißen, um sich nicht umzudrehen und ihn dabei neugierig anzustarren.
Irritiert presste sie die Lippen aufeinander. Dieser Rüpel hatte etwas an sich,
das sie absolut aus der Fassung brachte.
    „Fertig“,
ließ er sie wissen und sie konnte seiner Stimme anhören, dass er sich über sie
amüsierte.
    Sie
atmete tief ein und hoffte, er hatte ihre Verwirrung nicht bemerkt. „Wollen Sie
tatsächlich behaupten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher