Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davide

Davide

Titel: Davide
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
Vom Netzwerk:
solche
Anspielungen nicht von Typen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen
habe!“
    Nun
stand er auf und ging auf sie zu. Sie wich ein wenig zurück, lehnte sich an den
Schminktisch und sah zu Boden, sehr zu seinem Bedauern zog sie nun auch noch die
beiden Vorderteile ihres Morgenrocks über ihrer Brust zusammen und zurrte den
Gürtel fester. Als er vor ihr stand, nahm er sie bei den Händen.
Erstaunlicherweise ließ sie es widerstandslos zu.
    „Du
hast recht und noch dazu geht es mich ja auch nichts an, aber vielleicht magst
du trotzdem darüber reden?“
    Seine
Stimme klang merkwürdig sanft. Sie hob schließlich den Blick und sah ihn
forschend an und er konnte genau sehen, dass ihr schon das ‚Nein’ auf der Zunge
lag, doch sie zögerte. Mit einem leisen Bedauern ließ er ihre Hände los, so als
könne er sie dadurch manipulieren, seiner Aufforderung zuzustimmen.
    „Ich
weiß nicht recht.“
    Das
kam ihm schon wie ein Sieg vor.
    „Na
los, gib dir einen Ruck. Hier ist nun wirklich nicht die Umgebung, um ein
gepflegtes Gespräch zu führen!“
    „Nein,
das allerdings nicht. Aber es heißt immer, man soll möglichst nicht zu vertraut
mit seinen Vorgesetzten werden. Und das gehört zu einem guten Gespräch leider
dazu!“
    „Willst
du, dass ich dich vorher entlasse? Also gut, du bist hiermit gefeuert! Morgen
reden wir über deine neuen Konditionen, aber jetzt im Moment bist du
arbeitslos!“
    Nun
lachte sie herzhaft und das freute ihn mehr als die gesamte Firmenübernahme.
    „Na
schön!“, sie seufzte ergeben, „aber jetzt raus hier, ich will mich endlich anziehen!“
    Zufrieden
ging er nach draußen. Immerhin hatte er sie schon so weit, dass sie anscheinend
bereit war, mit ihm gemeinsam dieses Gebäude zu verlassen, das war mehr, als er
anfangs zu erwarten gehabt hatte.
    Natürlich
hatte er den festen Vorsatz, noch in dieser Nacht mit ihr zu schlafen, doch er
gestand sich ein, dass er diesen Verlauf der Dinge inzwischen für eher
unwahrscheinlich hielt. Und zu seiner großen Verwunderung war er nicht einmal verärgert
darüber, obwohl ihm solche trüben Aussichten in der Regel stets die Laune verdorben
hatten. Vielleicht war sie es ja tatsächlich wert, ein bisschen Zeit und Mühe
in sie zu investieren.
    Emmas
Erscheinen unterbrach seine Gedanken.
    „Was
soll denn das!?“ Er war entsetzt.
    „Was
soll was?“ Sie sah ihn verständnislos an.
    Davide
zupfte ziemlich grob an ihrem T-Shirt. Dazu trug sie ein Paar Jeans und eine
Lederjacke von undefinierbarer Farbe. Neben ihm im Smoking sah sie geradezu
lächerlich underdressed aus.
    „Na,
dein Aufzug! Da drin hängen ich weiß nicht wie viele lässige Fummel und du
wagst dich mit dieser Verkleidung hier heraus?“
    „Da
drin hängt nichts, was mir gehört! Und das hier sind wenigstens meine eigenen
Sachen!“, ihre Stimme klang vorwurfsvoll. Wie stellte er sich das vor? Ja natürlich
war er der Eigentümer und ihm gehörte alles, einschließlich der Modelle, die
sie an diesem Abend vorgeführt hatte. Aber nicht die Models , die sie
vorgeführt hatten!
    „Ist
mir absolut egal! Wenn du glaubst, dass ich mich so mit dir in der
Öffentlichkeit zeige, dann hast du dich getäuscht!“
    „Dann
eben nicht! Wie Sie wissen, wollte ich sowieso lieber nach Hause, also tun Sie
nicht so, als hätte ich Sie zu einem Date gedrängt!“
    Sie
zuckte genervt die Schultern, wandte sich von ihm ab und machte ernsthaft Anstalten,
die Türe abzuschließen. Er konnte es nicht fassen und nach einer Schrecksekunde
nahm er ihr unsanft den Schlüssel aus der Hand.
    „Komm
jetzt und lass die Mätzchen! Ich mag ja in dieser Kluft hier auch doof
aussehen, aber du schießt ganz eindeutig den Vogel ab.“
    Ohne
einen Widerspruch zuzulassen schob er sie zurück in die Garderobe und begann,
die Modelle durchzusehen, die sie an diesem Abend vorgeführt hatte. Sie stand
mit vor der Brust verschränkten Armen da und sah ihm dabei zu. Ihr Blick war
finster, doch er ignorierte sie. Endlich hatte er das gefunden, was er gesucht
hatte: ein schlichtes schwarzes Etwas aus fließendem Stoff, seitlich reizvoll
hoch geschlitzt und mit tiefem Dekolleté.
    „Das
hier – und keine Widerrede, sonst musst du nicht nur heute, sondern auch noch
morgen und übermorgen mit mir Essen gehen, verstanden?“
    „Es
gehört mir aber nicht!“, beharrte sie stur auf ihrem Standpunkt und schien
tatsächlich bereit, sich mit ihm auf eine unsinnige Diskussion einzulassen.
    Er
hielt inne, musterte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher