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Dauergeil

Dauergeil

Titel: Dauergeil
Autoren: Carrie Fox
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las. Über alles wurde dort offen geredet. Über Penislängen und Rasuren im Intimbereich, Sex an ungewöhnlichen Orten und abstrakte Sexpraktiken. Laura saß mit offenem Mund vor dem Bildschirm. In ihrem Leben hatte alles seine Ordnung. Sex gehörte eigentlich für sie nicht mehr zu den Interessengebieten, doch das sollte sich ja ändern. Trotzdem staunte sie, wie normal es diese Leute empfanden, über diese Themen zu reden. Es war anscheinend einfach, weil es anonym für die Beteiligten war, denn niemand schrieb unter seinem richtigen Namen.
    Je länger sie darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie. Nach und nach wurde ihr klar, dass sie etwas in ihrem Leben übersehen haben musste, sie lebte genauso zurückhaltend, wie man es mir immer vorgelebt hatte. Sie fragte sich, ob sie die Möglichkeit verpasst hatte, ihr Leben so zu gestalten, wie diese Internetbesucher es beschrieben. Sie hatten eine andere Art von Moralverständnis als Laura, die unauffällige, gewöhnliche Arbeiterin. Eine Spießerin wie sie war völlig falsch in dieser Szene, aber sie war neugierig und brannte darauf, einiges kennenzulernen.
    Doch Laura hatte auch Bedenken, denn gerade solche Internetseiten waren im Blickpunkt der Leute, und immer wieder las oder hörte sie, wie obszön diese Seiten waren und dass sie zu nichts anderem da waren, außer um die Jugendlichen zu verderben. War es überhaupt richtig, dort mitzumischen, in diesem Topf voller dreckiger Gedanken? Fiese Themen wurden dort angesprochen, schmutzige Techniken und abartige Meinungen vertreten. Alles wurde von einem Doktor überwacht, von dem man nicht einmal wusste, ob es sich um einen realen Arzt oder nur um ein Pseudonym handelte. Laura fragte sich, ob dies nur ein bestimmter Teil der Gesellschaft war. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass „Die Gesellschaft“ ja aus vielen kleinen Splittergruppen zu bestehen schien. Dies hier im Internet war nur ein Teil des großen Gefüges, wahrscheinlich aber ein verschwindend kleiner Prozentsatz, aber genau dieser Teil weckte Lauras Interesse. Noch stand sie zwar außen vor, fühlte sich aber angezogen. Sollte sie sich selbst gegenüber den moralischen Zeigefinger erheben, oder sich lieber in diesen Sexthemen verlieren?
    Laura konnte sich plötzlich nicht mehr gegen die Gedankenflut wehren, ihre Neugier trieb sie dazu, noch mehr dieser Themen durchzulesen. Sie griff sich ein Herz und meldete sich an. Sie überlegte eine Weile, bis ihr schließlich Tinas Aussage einfiel, dass sie in der neuen Kleidung edel aussähe. Das hatte ihr mächtig imponiert. Etwas Erhabenes sollte der Name sein, etwas Majestätisches.
Hoheit
fiel ihr ein und sie setzte den Nickname in die Anmeldezeile.
    Laura empfand das ganze Forum als spannend, aufschlussreich und an manchen Stellen höchst erregend. Zum Großteil waren es immer dieselben, die antworteten oder Fragen verfassten. Es war eine Gemeinschaft, in der man sich wohlfühlen konnte. Sie gehörte nun auch dazu.
    Einmal gab sie ihre Internetadresse weiter und war sehr gespannt, was daraus werden sollte. Nie vorher hatte sie eine derartige Aufregung verspürt.
    Nach Feierabend las Laura ihre E-Mails. Es lief ihr heiß und kalt den Rücken hinunter. Der Mann, an den sie ihre Adresse gegeben hatte, hatte einen ersten Gruß hinterlassen. Laura las ihn freudig und beantwortete seine lieben Zeilen. Immerhin war es ein Fremder. Aber sie war bemüht, sein Interesse an ihr zu wecken, sie wollte ja eine Internetbekanntschaft haben. Sie wusste nun, dass der Mann Julian hieß und 1,80 Meter groß war. Er beschrieb sich als 35-jähriger Single aus der nördlichen Gegend Deutschlands. Laura war so gespannt auf seine Mails, dass sie seine Antworten kaum erwarten konnte. Das nächste Mail von Julian war bereits sexmäßig angehaucht. Zunächst entstand ein Schriftverkehr mit fantasievollen Geschichten, in denen es um Sex und um die interaktive Vereinigung ging.
    „Zärtlich küsse ich deinen Hals und streichele dir über die Schenkel, während meine Hand durch dein Haar streicht. Bis ich zu deinen Ohrläppchen gelange, an denen meine Lippen verweilen, als du deinen Kopf für einen wundervollen Kuss drehst, der uns heißer für alles macht was noch kommen mag. Lang und innig küssen wir uns, während unsere Hände beschäftigt sind, den Körper des anderen zu spüren und zu betasten. Meine Hände wandern unter deine Bluse und ich spüre deine wundervolle warme Haut. Langsam komme ich an deine Brust, die meine großen
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