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Date mit meinen Ichs

Date mit meinen Ichs

Titel: Date mit meinen Ichs
Autoren: Oscar J Winzen
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Gehirnhälfte gesteuert, also dem Bildhaften, dem Greif- und Fassbaren, dem Fühlen, Tasten, Träumen, Lachen, Lieben. In dieser Phase sind wir so gut wie nicht imstande, logisch zu denken und/oder mögliche Konsequenzen im Vorfeld zu berücksichtigen. Wir haben in den ersten Jahren unseres Lebens keine Angst, Fehler zu begehen. Wir experimentieren, bauen mit Holzklötzen Türme, ohne im Vorfeld zu berechnen, wie hoch der Turm werden soll. Kurzum, in den ersten Jahren sind wir ausschließlich lust-gesteuert. Geben wir einem zweijährigen Kind ein Stück Schokolade, wird dieses Kind in der Regel nach der Schokolade greifen, auch wenn es diese nicht essen sollte, weil es z. B. an Neurodermitis leidet oder kein Milcheiweiß zu sich nehmen darf. Da die logische Instanz noch kaum ausgebildet ist, wird das Kind nicht an die Konsequenzen denken und die Schokolade mit Genuss verspeisen. Noch fehlt dem Kind die eigene Instanz, die Einspruch einlegt, ihm verbietet, die Schokolade zu sich zu nehmen und ihm die Konsequenzen vor Augen führt.

    Ein Kind in den ersten Jahren macht sich keine Sorgen, hat keine Zukunftsängste und stellt sich nicht die Frage nach den Folgen seines Handelns. Es lebt unter normalen Bedingungen im Hier und Jetzt, sorgenfrei und im Einklang mit sich, natürlich und absolut authentisch.
    „Jeder sieht, was du scheinst; wenige fühlen, was du bist.“
Niccoloò Machiavelli
    Die Entwicklung des logischen Denkens tritt später ein. Seit dem Kleinstkind-Alter entwickelt sich unsere linke Gehirnhälfte täglich weiter. Und spätestens mit Beginn der Schulzeit werden wir täglich darauf getrimmt, den Fokus unseres Denkens möglichst „linkshirnig“ zu setzen. Wir werden überschüttet mit Informationen. Unmerklich und schleichend vernachlässigen wir mehr und mehr die rechte Hälfte unseres Denkapparates und eh wir uns versehen, funktionieren wir nur noch – aber dies wenigstens auf technisch und gesellschaftlich höchstem Niveau! Wir erklimmen mit Hilfe unserer brillanten Logik die höchsten Stufen der beruflichen und gesellschaftlichen Anerkennung. Doch stets werden wir begleitet von dem Gefühl, wenn auch anfänglich nur ganz leise, dass uns etwas ganz Zentrales fehlt, nämlich der Kontakt zu unserer Identität oder, wenn Sie möchten, die Beziehung zu uns selbst. Die Frage „Wer bin ich?“ stellt für immer mehr Menschen eine Kernfrage dar. Wir wurden tendenziell, um hier Vera F. Birkenbihl zu zitieren, vom Gehirnbenutzer zum Gehirnbesitzer. Das Erleichternde an dieser Erkenntnis ist, dass es an uns liegt, uns wieder vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer hin zu bewegen. Beide Gehirnhälften haben ihren Nutzen und sind absolut gleichberechtigt. Nur sollten wir den zweiten Schritt nicht vor dem ersten gehen. Was nützt es Ihnen, wenn Sie strategische Pläne bis in die feinsten Nuancen ausarbeiten, ausschließlich linkshirnig arbeiten, Schritt für Schritt den entwickelten Ablaufplan befolgen, ohne sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, ob es wirklich Ihr Wunsch ist, dieses Ziel zu realisieren. Personen, die sehr stolz darauf sind, primär linkshirnig zu denken, bezeichnen sich oft als Realisten. Dazu fiel mir vor kurzem eine Postkarte mit einer interessanten Sichtweise in die Hände: „Träumer haben vielleicht keinen Plan, aber Realisten haben keine Vision.“
    Auf der einen Seite fand ich die Erkenntnisse über die Unterschiedlichkeiten unserer Gehirnhälften sehr interessant, auf der anderen Seite blieben für mich die Fragen – „Wer spricht mit wem, wenn wir mit uns sprechen?“ „Wer entscheidet in uns, ob unser Weg, den wir gehen, stimmt?“ und „Woher kommen unsere Sehnsüchte?“ – offen. Und so stieß ich auf ein Modell, mit dessen Hilfe sich darauf Antworten finden lassen. Lassen Sie uns eintauchen in dieses Bergwerk voller Diamanten mit all seinen Geheimnissen und Eigenheiten, die es zu erkunden und zu verstehen gilt.

WIE UNSER SELBSTBILD ENTSTEHT UND DIE KUNST ES AUSZULOTEN
    Um die Fragen „Was ist wirklich mein Wunsch?“ und „Wie kann ich mir sicher sein, dass es mein Wunsch ist?“ zu beantworten, kommen wir nicht umhin, uns ein Bild von unserer Person zu machen.
    Die erste Frage lautet: Wie entsteht das Bild, das jeder Mensch von sich hat? und die zweite Frage lautet: Inwieweit passen dieses Selbstbild und das Bild, das andere von uns haben – das Fremdbild, zusammen?

    Es liegt auf der Hand, dass Träume, Sehnsüchte, berufliche Ziele usw. am besten realisiert
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