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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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ging so weit nach vorn, dass ich von meinen Verbündeten gesehen werden konnte. Der Prophet hielt sich mit Ari Ariston mehr im Hintergrund auf. Bill stand zwischen ihnen und mir. Für mich hatte er keinen Blick. Er dachte über dieses Phänomen nach und schüttelte permanent den Kopf, denn diesen Auftritt konnte er nicht begreifen.
    Ich schaute wieder auf das Kreuz!
    Noch immer hatten die vier Buchstaben die blaue Farbe angenommen. Und sie hoben sich deutlich vom Rest des Talismans ab. Die Balken hatten die blaue Farbe zwar ebenfalls aufgenommen, aber dort verteilte sie sich schwächer.
    Konnte mich mein Talisman in dieser Lage überhaupt noch beschützen? Diese Frage drängte sich immer stärker in mir hoch. Auch Bill hatte die Veränderung des Kreuzes mitbekommen und wollte wissen, was damit passiert war.
    »Ich kann es dir noch nicht sagen«, entgegnete ich. »Bleib du bitte stehen, ich gehe zu ihnen.«
    »Okay...«
    Sie hatten sich nicht von der Stelle bewegt. Da sie nebeneinander standen, bildeten sie so etwas wie eine Dreierformation. Nach diesem Zombie-Trio waren sie etwas Neues.
    Sie ließen mich kommen. Die Stimmen hielten sich von meinem Kopf fern. Die Folgen des Niederschlags beeinträchtigten mich nicht. Zu hoch war die Spannung in mir gestiegen. Ich konnte nur darum zittern, dass mich die Erzengel nicht im Stich ließen.
    Da ich auch weiterhin nichts hörte, bestimmte ich die Entfernung, in der ich stehen blieb. Das geschah in einer Höhe mit der Tür. Ich schaute gegen die kahlen Köpfe und in die Gesichter, in die sich die Merkmale wie Augen, Nasen und Münder zurückgezogen hatten.
    Um überhaupt etwas zu tun, hielt ich ihnen mein Kreuz entgegen. Das störte sie überhaupt nicht. Kein Wunder, denn sie hatten es geschafft, es zu manipulieren.
    Plötzlich durchströmte ein Sirren meinen Kopf. Für mich war klar, dass es wieder um eine Kontaktaufnahme ging, doch diese Töne formten sich noch nicht zu Worten. Diese schrillen Laute kannte ich. Sie standen für eine geisterhafte Kommunikation.
    Ich hielt nicht mehr an mich. Leider kannte ich nur meine menschliche Sprache und flüsterte ihnen die erste Frage entgegen. »Wer seid ihr?«
    In meinem Kopf verstärkte sich darauf hin das Sirren, mehr passierte zunächst nicht.
    Ich gab nicht auf. Noch einmal stellte ich die gleiche Frage.
    Wieder das Sirren. Danach veränderte sich die Antwort. Die Tonlage wurde in die Tiefe gesenkt, und ich hörte aus dem Sirren die entsprechenden Sätze hervor.
    »Du hast uns gestört. Du stehst den Jenseits-Engel gegenüber. Man hat uns damals geholt, um die zu beschützen, die uns gehören. Hast du jetzt verstanden?«
    »Ja, schon. Dann seit ihr so etwas wie die Schutzengel der drei Zombies gewesen.«
    »Das sind wir.«
    »Aber eure Schützlinge existieren nicht mehr. Das Erbe des Aleister Crowley wurde gelöscht. Es gibt nichts mehr, was ihr noch beschützen könnt.«
    »Das stimmt!«
    Über die Antwort war ich verwundert, aber auch über ein anderes Phänomen. Dass ich sie überhaupt verstand, hing mit meinem Kreuz zusammen. Als mit mir gesprochen wurde, da hatte ich gesehen, dass sich das blaue Licht auf dem Kreuz bewegt hatte. Es war mal stärker geworden, und im nächsten Moment wieder schwächer, genau im Rhythmus der Stimmen. So war das Kreuz gewissermaßen zu einem Übersetzer geworden.
    Ich nahm es hin und war froh, dass ich überhaupt mit ihnen kommunizieren konnte. Zugleich war mir eine andere Idee gekommen, und damit hielt ich nicht hinter dem Berg.
    »Wenn es eure Schützlinge nicht mehr gibt«, sagte ich leise, aber bestimmt, »dann ist auch eure Pflicht vorbei!« Ich nickte in ihre Richtung. »Zieht euch zurück in eure Welten, hier ist der Zauber endgültig vorbei.«
    »Nein...«
    Dieses eine Wort versetzte mir einen leichten Schock. Ich hatte den feindlichen Unterton sehr wohl herausgehört und wartete auf eine Erklärung der anderen Seite.
    »Wir sind nicht mehr die Beschützer, wir haben uns verändert.« Die Jenseits-Engel schwiegen einen Moment, bevor sie die Bombe platzen ließen. »Jetzt sind wir die Rächer!«
    Als hätte ich es geahnt. Ihr Erscheinen war nicht grundlos passiert. Sie und das Zombie-Trio waren eine Verbindung eingegangen. Möglicherweise waren die drei Frauen, als sie noch als normale Menschen umherliefen, in diesen Kreis hinein geraten. In diesem alten Bau hatte so etwas wie eine Insel des Bösen entstehen sollen, und die wollten sie auf keinen Fall aufgeben.
    »Für wen denn?«,
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