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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)
Autoren: Zoë Beck
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und hielt die Arme hoch.
    »Wenn Sie versprechen, schön brav sitzenzubleiben, bis wir gelandet sind? Und noch ein paar andere Dinge müssten Sie mir versprechen.«
    Das ewige Lächeln des Mannes verwandelte sich dank Bens Kopfschmerzen in eine Karnevalsmaske. Er schloss die Augen und lehnte sich in dem Sitz zurück. »Was noch?«
    »Wir hatten ja schon: keine Fragen mehr. Brav sitzenbleiben und tun, was ich Ihnen sage. Und ansonsten … hören Sie auf, mir hinterherzuschnüffeln. Glauben Sie, ich hätte nicht mitbekommen, dass Sie Ihren Schweizer Kollegen auf mich angesetzt haben? Und vorher auch schon jemanden? Lassen Sie es. Sie glauben gar nicht, wie viele Ihrer Kollegen käuflich sind. Wenn Sie es wegen Fiona tun, machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe das Mädchen im Blick, ihr wird schon nichts geschehen.« Endlich hörte er auf zu lächeln. Stattdessen entspannte sich sein Gesicht, und Ben hoffte schon, der Mann würde endlich wie ein normaler Mensch mit ihm reden. »Natürlich liegt es auch in Ihrer Hand, dass Fiona nichts geschieht. Oder Cedric, wo wir schon dabei sind. Wobei Fiona Ihre Achillesferse ist, hab ich recht?«
    Das also war der wahre Andrew Chandler-Lytton. Fast wünschte sich Ben das alberne Lächeln zurück. Andererseits lagen jetzt die Karten endlich auf dem Tisch. »Fiona bedeutet Ihnen was«, sagte er.
    »Ich habe zwei leibliche Töchter und eine Frau, die ich sehr liebe. Da muss man wissen, was einem wichtiger ist. Machen Sie also keinen Unsinn. Rühren Sie nicht weiter im Dreck. Versuchen Sie nicht dauernd, mir irgendwas anzuhängen. Es wird Ihnen nicht gelingen. Und merken Sie sich: Ich bekomme sofort mit, wenn Sie’s doch versuchen.«
    Ben starrte ihn an. Dachte nach. Es war alles Scharade gewesen. Eine Inszenierung, die in ihrer Vordergründigkeit die wahren Spuren verwischte. Der Mann arbeitete gar nicht in diesem kleinen Büro. Er hatte nur für Ben dort gesessen. Er wohnte gar nicht in dem Haus, dessen Adresse Ben kannte. Sein Schweizer Kontaktmann, den er auf seiner Seite geglaubt hatte, stand in Wirklichkeit auf Chandler-Lyttons Gehaltsliste und hatte Ben auf die falsche Fährte gesetzt. Wäre der Flug nicht so überraschend gestrichen worden, sondern bereits Stunden zuvor, sodass klar gewesen wäre, dass Ben eine Nacht in der Schweiz bleiben musste, dann wären die Chandler-Lyttons vermutlich in diesem kleinen, bescheidenen Haus gewesen, von dem sie vorgaben, es zu bewohnen. Aber so … wahrscheinlich hatte Chandler-Lytton sich erkundigt, ob Ben eingecheckt war, und danach die Situation am Flughafen nicht weiter beobachtet. Sein Fehler … Die Frau mit dem Weimaraner arbeitete wohl für ihn. Sicherheitspersonal. Sie hatte gesagt, sie wohne in Darneys ehemaliger Villa. Was wohl nicht einmal gelogen war. Sie wohnte dort, um die Chandler-Lyttons zu schützen. Und war sicherlich nicht die Einzige. In dem riesigen Haus konnte ein ganzes Sicherheitsteam wohnen, ohne dass man sich über Platzmangel beklagen müsste. Das kleine Wohnhaus ein paar Straßen weiter wurde anders genutzt. Als Gästehaus. Als Büro. Was auch immer. Das ganze Theater nur für Ben? Für ihn und Cedric natürlich. Für wen auch immer. Sie waren vielleicht nicht die Einzigen, die Fragen stellten, und es sollten keine Fragen mehr gestellt werden.
    Ben müsste eigentlich tot sein, weil er Chandler-Lytton zu nahe gekommen war. Warum lebte er noch?
    »Eine Frage muss ich stellen. Sie betrifft mich, und Sie müssen Sie nicht beantworten. Nur eine Frage, dann halte ich den Mund.«
    Andrew lachte. »Journalisten! Ihr hört nie auf zu fragen! Also gut. Fragen Sie.«
    »Warum lebe ich noch?«
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Würde ich sonst fragen?«
    Er hob die Schultern. »Oh weh, sollte ich Sie wirklich so falsch eingeschätzt haben? Na gut. Schieben wir es auf Ihre Kopfschmerzen. Warum nehmen Sie nicht die Kältekompresse? Sie wird Ihnen guttun. Wir sind noch eine Weile unterwegs, und bis Sie vom Flughafen zu Hause sind … Nein? Lieber eine Tablette? Ich könnte Ihnen Ibuprofen anbieten. Oder Paracetamol? Auch nicht?«
    »Antworten Sie einfach.«
    Er hatte wieder zu seinem Lächelgesicht zurückgefunden. »Sie leben noch, weil es sonst niemanden gibt, der Cedric Darney im Zaum halten kann. Wie Sie das machen, ist mir egal. Lügen Sie ihn an oder sagen Sie ihm die Wahrheit, nämlich dass Sie nichts wissen, aber falls Sie mehr wissen, werden Sie alle sterben … Erzählen Sie ihm irgendwas. Nur halten Sie ihn mir vom
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