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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
Autoren: Andre Schaberick
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Franklyn hatte ein gutes Zahlengedächtnis und prägte sich den Wert dauerhaft ein. Für ihn sollte es nicht allzu schwer sein, sich diese Kombination so lange zu merken, bis sie wieder zu Hause waren.
    »Leider gibt es hier nichts zum Schreiben. Sonst hätte ich mir die Zahlen auf die Hand oder auf den Arm schreiben können.«
    »Wir werden es uns schon irgendwie einprägen. Bis jetzt haben wir für jedes Problem eine Lösung gefunden, da werden uns doch so ein paar Buchstaben nicht das Genick brechen.«
    Nun nahm der Anführer das Zepter aus der Halterung der großen Maschine und drückte es Carla sanft in die Hand. Anschließend holte er aus dem großen Gerät einen kleinen Gegenstand hervor, dessen Funktion sich absolut nicht erkennen ließ. Der Anführer erklärte teils mit Geräuschen, teils mit seinen Händen, dass es sich bei diesem kleinen Stab, der die Form und Größe eines Kugelschreibers hatte, um ein Ladegerät handelte. Sobald die vier auf der Erde angekommen waren, sollten sie den Stift oben auf das Zepter stecken. Dann würde die Energie aus dem Stift in das Zepter übertragen, und es würde anschließend wieder einwandfrei funktionieren. Sie sollten es aber nur dann benutzen, wenn das Zepter keine Energie mehr hat. Ansonsten würde es überladen und könnte platzen. Carla steckte den kleinen Stift in ihre Hosentasche, nachdem sie sämtliche Dinge, die sich in der Tasche befanden, in eine andere Tasche umgepackt hatte. Dem kleinen Stift durfte auf keinen Fall etwas passieren.
    Der große Moment war nun endlich gekommen - der große Moment der Rückreise. Sie sollten sich im Kreis aufstellen und das Zepter in die Mitte halten. Anschließend sollten sie den Griff nach links drehen, sobald alle Vierbeiner den Raum verlassen hatten. Das alles hatte ihnen der Anführer mit Hilfe von Zeichen, Gebärden und seiner unglaublichen Mimik erklärt.
    »Ich bin wirklich fürchterlich aufgeregt«, gestand Sally und zitterte am ganzen Körper. »Ich kann es gar nicht erwarten, meine Tochter wieder in den Armen zu halten.« Tränen kullerten ihr unweigerlich aus den Augen. So viele Tage war sie nun schon ohne ihr kleines Kind, dass die Sehnsucht unendlich groß war.
    »So, wie es aussieht, will uns der Anführer direkt von hier nach Hause schicken, habe ich das Gefühl. Wir brauchen gar nicht mehr den beschwerlichen Rückweg mit Aufzug, Transportkugel und so weiter hinter uns zu bringen«, beruhigte sie Carla.
    »Gleich ist alles überstanden«, sagte John und nahm sie in den Arm.
    Sally war mit ihren Nerven völlig am Ende. Der Kindesentzug über die lange Zeit war zu hart für sie gewesen.
    »Danke, dass Ihr mir beisteht«, bedankte sich Sally.
    »Dafür sind Freunde doch da. Damit sie dir in schweren Situationen helfen«, sagte Carla tröstend. »Du wirst deine Tochter bestimmt in ganz kurzer Zeit wieder in den Armen halten können.«
    John griff nach den Tentakeln des Anführers, hielt eine davon fest und gab Carla die nächste. »Nehmt ihn auch an die Hand, wir müssen uns auch bei ihm bedanken - auf seine Weise.«
    Sally und Franklyn ergriffen ebenfalls einen Tentakel und richteten ihre Blicke auf die großen, schwarzen Augen des Anführers. Dann gingen sie alle auf die Knie und machten sich klein - das Zeichen der Dankbarkeit bei den Vielbeinern. Gerührt von dieser Geste brummte der Anführer und legte jedem der vier eine Hand auf die Schulter. Hände hatte er schließlich genug. Anschließend zog er sie alle wieder hoch, damit sie wieder aufrecht standen. Seine Art, zu zeigen, dass es für ihn eine Selbstverständlichkeit war, den Menschen zu helfen.
    »Danke, vielen Dank für alles«, sagte John und klopfte auf die Stelle, die eine Schulter sein musste.
    »Du wirst uns immer in guter Erinnerung bleiben«, sagte Carla und schüttelte erneut seine Hand. Anschließend ließ sie ihn los.
    »Es war ein wunderschönes und vor allem aufregendes Abenteuer, Euch kennen gelernt zu haben«, sagte Franklyn.
    »Ich bin dir dankbar, dass du mich zu meiner Tochter zurück bringen willst. Lebe wohl. Ich vermisse Euch schon jetzt«, sagte Sally als Letzte.
    Nun stellten sie sich im Kreis auf, wie es ihnen aufgetragen war. Carla hielt das Zepter. Die Zielzeit war bereits ordnungsgemäß programmiert. Sie wartete nun nur noch darauf, dass sämtliche Vielbeiner den Raum verlassen hatten, bis sie anschließend den Griff gespannt nach links drehte.

Noch gar nicht abgereist?
     
    »Kinder, Ihr seid ja noch immer nicht
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