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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
Autoren: Andre Schaberick
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Aktivierungstaste. Hier war es nicht notwendig und auch gar nicht möglich, am Griff zu drehen.
    Ein heftiger Ruck fuhr durch das ganze Schiff. Die vier mussten sich gegenseitig festhalten, um nicht umzufallen. Als sich das Schwanken beruhigt hatte, war bereits alles erledigt. Die vielen kleinen Punkte auf der Leinwand waren verschwunden. Sie waren erfolgreich durch die Zeit entschwunden. Das gesamte Mutterschiff mit allen umliegenden Begleitschiffen war um mehrere Tage nach vorn katapultiert worden.
    Nun wandte sich der Anführer wieder von seinem Steuerpult ab und drehte sich zu den vieren. Er klatschte sich symbolisch den nicht vorhandenen Schmutz von den Tentakeln und verbeugte sich förmlich.
    Sprachlos über diese große Tat fiel den vieren nichts Besseres ein, als zu applaudieren.
    »Wie viele Tage waren das? Konnte jemand das Bitmuster erkennen?«, fragte Franklyn aufgeregt.
    »Nein, ich habe nicht gesehen, was er eingegeben hatte«, antwortete Sally.
    »Da wir gar nicht wissen, wie lang hier ein Tag ist, brauchen wir auch gar nicht zu fragen, um wie viele Tage er uns alle nach vorn katapultiert hat. Wir werden es schon sehen, wenn wir wieder zurück auf der Erde sind«, sagte Carla und versuchte, dabei möglichst intelligent zu wirken.
    »Wenn du mir jetzt auch noch sagst, wer uns zur Erde zurückbringt, wäre ich dir zu sehr viel Dank verpflichtet«, sagte Franklyn in einem ähnlich überheblichen Ton.
    »Hey, beruhigt Euch. Die Vielbeiner werden schon wissen, wie sie uns wieder dort hinbringen, wo wir herkommen.«
    Der Anführer verkündete jetzt, dass seine Operation erfolgreich war und von den Angreifern keine Spur mehr zu erkennen war. Zumindest konnte man das aus seiner Gestik ablesen.
    Erst jetzt wurde den Vielbeinern bewusst, dass der Anführer sie aus einer ihrer schlimmsten Lagen befreit hatte, in der sie jemals gesteckt hatten. Heftiges Jubelgeschrei ertönte aus allen Richtungen und brachte die Luft im Mutterschiff vor Begeisterung zum Beben.

Synthetisches Essen
     
    Die vier Freunde wurden von den Vielbeinern heftig bejubelt und von allen Richtungen begrapscht, als sie gemeinsam mit dem Anführer in einem großen Gemeinschaftsraum des Mutterschiffes eintrafen. Es wurden Getränke und seltsam riechende Kleinigkeiten zu Essen gereicht, deren Zusammensetzung sich absolut nicht erraten ließ.
    »Was kann das nur sein, was die uns zu Essen geben?«, fragte John und betrachtete misstrauisch die kleinen Häppchen, die die Vielbeiner den vieren auf einer Art Tablett anboten.
    »Franklyn, du isst doch sonst auch alles. Willst du uns nicht mal berichten, wie die Happen schmecken?«
    »Ihr Feiglinge! Wenn Ihr zu feige seid, zu probieren, was es zu Essen gibt, bleibt mir wohl mal wieder nichts Anderes übrig, als die Vorreiterrolle zu übernehmen«, antwortete Franklyn und griff sich den erstbesten Happen, der ihm hingehalten wurde.
    John ließ diese Erniedrigung nicht auf sich sitzen und griff sich ebenfalls einen Happen. Mittlerweile bekamen sie das Essen regelrecht aufgedrängt und wurden mehrmals ermahnt, mehr zu essen.
    Er biss zuerst in das undefinierbare, leuchtende Stück Nahrung. Als sich nichts abbeißen ließ, steckte er es als Ganzes in den Mund und zerkaute es mit den Backenzähnen. Sofort bereute er, was er soeben getan hatte, denn es zerplatzte in seinem Mund. Der Inhalt spritzte ihm quer durch die Mundhöhle und ergoss sich über seine Geschmacksnerven.
    »John, dein Mund leuchtet plötzlich, als hättest du eine Taschenlampe verschluckt«, sagte Carla und musste heftig lachen. »Vielleicht hast du ja gerade eine Leuchtmotte verdrückt!« Sie musste dermaßen heftig lachen, dass ihr fast das Essen aus der Hand gefallen wäre.
    »Wie ekelig«, flachste Franklyn und betrachtete eindringlich den Happen in seiner Hand. »Wie ist es? Schmeckt es dir?«
    John hörte kurzfristig auf zu kauen, weil das spritzende Gefühl in Kombination mit der gedanklichen Motte Ekel in ihm auslöste. Doch er zwang sich, weiter zu kauen. Heftig kämpfte er gegen das Gefühl an, sich sofort übergeben zu müssen. Mittlerweile hatten sich mehrere Vielbeiner um ihn versammelt und beobachteten aufmerksam und schweigend, wie er scheinbar genussvoll auf dem Happen herum kaute.
    Das matschige Innenleben schmeckte nach Senf mit Marmelade und gemahlenem Fisch. Der Geruch, den er über die Nase wahrnahm, glich ungewaschenen Füßen. Dinge, die absolut nicht zusammenpassten und nicht im Geringsten Johns Appetit anregten. Satt
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