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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe
Autoren: Laura Anthony
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peitschenden Schneeregen zum Stall hinüber, während sie immer wieder um sich schaute. Doch außer dem Licht, das vom Stallfenster fiel, sah sie nichts als Dunkelheit um sich herum. Der Mann könnte hinter dem Zaun, hinter jedem Baum, hinter jeder Ecke lauern.
    Angst schnürte ihr die Kehle zu, und sie umklammerte das Gewehr noch fester. Ein Gemisch aus Graupel und Schneeregen schlug ihr eisigkalt ins Gesicht. Sie senkte den Kopf, presste.das Kinn gegen die Brust, stapfte entschlossen durch den Schneematsch, während sie gegen ihre aufsteigende Panik ankämpfte.
    Ein Blitz zuckte erneut über den unheilvoll schwarzen Himmel. Donner grollte wie Artilleriefeuer.
    Obwohl sie nicht wusste, was im Stall auf sie wartete, war es eine Erleichterung, endlich in Wärme und Licht zu kommen. Sie öffnete die Tür und trat ein. Mit dem Rücken zur Wand, das Gewehr erhoben, sah sie sich um.
    Die Kühe standen zufrieden an ihren Trögen und kauten Hafer. Und die Melkmaschinen waren bereits an die Euter angeschlossen.
    Was war denn hier los?
    Wren versuchte die Verwirrung abzuschütteln, die sich ihrer bemächtigt hatte. Sie räusperte sich und versuchte zu sprechen, aber sie brachte keinen Laut heraus.

    Verzweifelt schaute sie sich im Stall um, aber nirgendwo war etwas Außergewöhnliches zu entdecken.
    Der Mann musste hier sein. Wer sonst hätte die Kühe füttern und die Melkmaschinen anschließen sollen?
    Angstschweiß trat Wren auf die Stirn, und sie tastete nach dem Abzug. Warum sollte er ihre Kühe an die Melkmaschinen anschließen? Hatte er irgendeinen Grund dafür, oder war ihm das Vieh einfach zu laut geworden?
    Es spielte keine Rolle. Sie musste diese Sache so oder so zu Ende bringen. Den Gewehrschaft gegen die Schulter gestemmt, den Lauf geradeaus gerichtet, ging sie langsam an den Boxen vorbei.
    Eins, zwei, drei. Ihr Herz klopfte mit jedem Schritt schneller.
    Bossie wedelte mit dem Schwanz und warf Wren einen frechen Blick zu.
    Vier, fünf, sechs.
    Leer. Leer. Leer.
    Sieben, acht, neun, zehn. Der intensive Duft des Hafers lag in der Luft. Stroh raschelte unter ihren Stiefeln.
    Elf. Zwölf. Dreizehn.
    Niemand.
    Vierzehn. Fünfzehn. Sechzehn. Siebzehn.
    Sie war an allen Kühen vorbeigegangen und hatte den Fremden nirgendwo entdeckt.
    Wrens Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sie um den großen, gekühlten Milchtank herumging und sich umschaute.
    Ebenfalls nichts.
    Langsam hob sie den Blick und wusste auf einmal, dass der Fremde dort oben sein musste. Auf dem Boden.
    Wahrscheinlich beobachtete er sie durch ein Astloch.
    Besaß er eine Waffe? Dieser Gedanke machte alles noch schlimmer. Was sollte sie tun? Wenn sie ins Haus zurücklief, würde sie wegen der toten Leitung nicht die Polizei rufen können und wäre wieder in ihrem eigenen Haus gefangen. Hier war sie immer noch im Vorteil.
    Aber was jetzt? Sollte sie Treppen hinaufsteigen? Oder hier unten bleiben und warten?
    Stell ihn, forderte eine innere Stimme unerbittlich.
    Wren seufzte und holte noch einmal tief Luft.
    “Okay, Mister, ich weiß, dass Sie dort oben sind”, rief sie und war erstaunt, wie viel Autorität in ihrer Stimme lag, obwohl ihre Knie vor Angst so weich wie Pudding waren. “Ich habe ein Gewehr auf die Treppe gerichtet. Es ist also besser, wenn Sie herunterkommen, bevor ich zu schießen beginne und erst danach die Fragen stelle.”

2. KAPITEL
    Der Fremde zögerte und blieb an der Tür stehen. Durch einen Schlitz in den roh gezimmerten Brettern konnte er die Frau mit einem Gewehr in der Hand sehen. Er zog überrascht eine Augenbraue hoch. Er hatte ihren Mut unterschätzt. So etwas hätte er ihr nie zugetraut.
    Man konnte sehen, wie fahrig und nervös sie war, aber trotzdem hatte sie sich bei diesem Wetter in den Stall hinaus gewagt. Der. Respekt für sie stieg.
    Es war ein Fehler gewesen, die Kühe an die Melkmaschinen anzuschließen und zu füttern, das musste er sich eingestehen.
    Aber das Blöken und Muhen der Kühe hätte er auf Dauer nicht ausgehalten. Zweifellos hatte die plötzliche Stille im Stall die Frau veranlasst, zum Stall hinüberzugehen und nach dem Rechten zu schauen.
    “Mister, ich mache keine Witze.”
    Ihre Stimme war eindeutig höher als normal, und wenn er nicht in solchen Sachen ausgebildet wäre, würde ihm solch eine Kleinigkeit vielleicht gar nicht auffallen, aber er wusste, dass diese Frau jetzt leicht in Panik geraten und tatsächlich zuerst schießen und dann Fragen stellen könnte. Es war wo hl wirklich besser,
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