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Das Wunder der Liebe

Das Wunder der Liebe

Titel: Das Wunder der Liebe
Autoren: Laura Anthony
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den Wäldern herumtrieb. Furcht schnürte für einen Moment seine Kehle zu, als er daran dachte, was der Kerl Wren alles hätte antun können.’
    Sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu. “Ich weiß nicht, was Sie alles durchgemacht haben, Keegan Winslow, aber irgendwann müssen Sie einmal Ihr Leben wieder in Ordnung bringen.”
    Er gab ihr keine Antwort.
    Die Zeituhr des Backofens klingelte und unterstrich sein Schweigen.
    “Das Abendessen ist fertig”, erklärte sie und verließ rasch das Zimmer. “Kommen Sie, und holen Sie Ihren Teller.”
    Er folgte ihr in die Küche und wartete, während sie ihm seinen Teller herrichtete. Ente mit einer wunderbar duftenden Füllung, grüne Bohnen, gedünstete Karotten und Kartoffelkroketten. Keegan nahm seinen Teller entgegen, murmelte ein “Danke” und ging dann ins Wohnzimmer zurück.
    “Nur an Weihnachten hat Mama es erlaubt, dass wir im Wohnzimmer aßen”, erklärte Wren und setzte sich in den Sessel neben ihn. “Wir saßen hier und aßen und schauten uns den Baum an.”
    Keegan blickte auf seinen Teller. Er wollte nicht wissen, wie Wren Matthews ihre Weihnachten verbracht hatte. Er wollte mit ihr nicht über persönliche Dinge sprechen. Konnte sie das denn nicht verstehen? Begriff sie den nicht, dass es nur zu ihrem Besten war?
    Er aß, während sie plauderte. Sie schie n fast zwanghaft die Stille vertreiben zu wollen. Keegan konzentrierte sich auf das köstliche Essen und versuchte, nicht nachzudenken, nicht über Weihnachten, nicht über Maggie und Katie, nicht über seine unerklärliche Beziehung zu Wren.
    Plötzlich hörte sie auf zu reden.

    Es war so still, dass man nur noch das Knistern des Feuers hörte.
    Er legte die Gabel nieder und schaute sie an.
    Tränen schimmerten in ihren braunen Augen.
    “Was ist los?” fragte er alarmiert.
    “Finden Sie mich abstoßend?” fragte Wren und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
    “Du lieber Himmel, nein!” stieß Keegan hervor. Genau das Gegenteil war der Fall. Er fand sie viel zu attraktiv. Ihre großen braunen Augen wären sein Verderben, wenn er nicht ständig zu Wren auf Distanz gehen würde.
    “Warum vermeiden Sie es dann, mich anzusehen?”
    “Wren”, protestierte er.
    “Sie brauchen sich Ihrer Gefühle nicht zu schämen. Wenn ich Sie wegen meines Hinkens abstoße, dann stoße ich Sie eben ab.
    Da kann man nichts daran ändern.”
    “Aber es liegt doch nicht an Ihnen. Dass Sie hinken, stört mich überhaupt nicht”, brachte er verlegen hervor, bestürzt darüber, dass sie solche Schlüsse aus seinem Verhalten gezogen hatte.
    “Woran liegt es dann?”
    “Ich war zu lange allein”, gestand er ein. “Ich bin einfach nicht mehr daran gewöhnt, mit anderen Menschen zusammen zu sein. Wirklich, es liegt nur an mir.”
    “Sind Sie ganz sicher, dass nicht mein Hinken daran Schuld ist.”
    “Wren”, begann er jetzt mit sanfter Stimme. “Dir leichtes Hinken kann nicht davon ablenken, wie hübsch Sie sind.”
    Ihre Wangen röteten sich. “Sie brauchen meinetwegen nicht zu lügen. Ich weiß, dass ich nicht hübsch bin.” Sie faltete die Hände in ihrem Schoß und senkte den Blick.
    “Wer sagt das?”
    Sie zuckte die Schultern. “Die Erfahrung.”
    “Nun, dann haben Sie die falschen Erfahrungen gemacht.”

    Keegan wusste nicht, was ihn jetzt dazu veranlasste, das Folgende zu tun. Er wusste nur, dass er unbedingt etwas tun musste, damit sie sich besser fühlte. Er schob seinen Teller zur Seite, ging rüber zur ihrer Seite, hockte sich neben sie und nahm ihr Gesicht in seine Hände.
    “Du. besitzt eine innere Schönheit, Wren. Ich darf doch du sagen, nicht wahr? Du hast eine Schönheit, die weder Make-up noch besonderer Kleidung bedarf. Lass dir niemals von irgendjemandem etwas so Dummes einreden.”
    “Aber ich hinke doch …” Sie zerknüllte ihre Serviette mit der Hand. Er konnte sehen, dass dieses Thema ein wunder Punkt bei ihr war. Irgendein Mann musste sie einmal sehr verletzt haben.
    Keegan schüttelte den Kopf. “Das ist nur ein Handicap, wenn du es eines werden lässt. Eigentlich finde ich, dass es dich noch anziehender macht.”
    “Findest du?” Sie sprach das ungewohnte Du noch scheu aus, aber ihre Augen glänzten bei seinen Worten.
    “Ja. Dein leichtes Hinken verrät der Welt, dass du etwas Schlimmes durchgemacht haben musst und trotz allem ein intakter Mensch geblieben bist.”
    “Nicht jeder Mann würde mit deiner Meinung übereinstimmen.”
    “Wenn ein
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