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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands
Autoren: Lynsay Sands
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sie endlich zu holen geruht, sondern suchte bei ihrer Verwandtschaft Zuflucht.“
    Kenwick tauschte einen Blick mit dem Bischof. „Habt Ihr dem König ausrichten lassen, dass sie hier ist? “, wollte er wissen.
    „Nay, ich dachte, ich warte auf Euch. Es ist besser, ihm alle Neuigkeiten aus einer Hand zu liefern. Und vielleicht wünscht er, dass Ihr sie zum Hof eskortiert, sobald sie genesen ist.“ Kenwick nickte. „Ihr seid ein kluger Mann, Angus Dunbar.“ Der Laird verzog die Lippen. „Und Ihr seid ein gewiefter Unterhändler, Jungchen. Deshalb schickt der König ja auch stets Euch, wenn es um ein aussichtsloses Unterfangen geht.“ „Hm“, machte Kenwick, und Blake sah deutlich, was er davon hielt, dass man ihm derlei Aufgaben aufhalste. „Wenden wir uns also dem Unterfangen zu, dessentwegen ich gekommen bin.“
    Dunbar verzog das Gesicht. „Aye. Nun ... die Sache hat, wie gesagt, einen Haken. Seonaid hat den Aufruhr um die Ankunft von Lady Wildwood genutzt und ist tags darauf verschwunden, als meine Männer und ich..."
    Es folgte eine für Blake völlig unverständliche Schilderung in breitestem Schottisch, nach der er genauso klug war wie zuvor. „Was?“, fragte er so verwirrt wie verzweifelt.
    „Er sagte, Seonaid sei am Tag nach Lady Wildwoods Ankunft verschwunden und ...“, setzte Kenwick an, aber Blake unterbrach ihn gereizt.
    „Das habe ich selbst verstanden. Was, zum Henker, hat er danach gesagt?“
    „Der Laird und seine Männer haben gezecht. Lady Seonaid hat gewartet, bis sie betrunken waren, und bei Einbruch der Dunkelheit hat sie sich davongestohlen aus dem ...“
    „Hühnerstall, aye, schon begriffen.“ Blake wandte sich dem Älteren zu, der ihn unverhohlen zufrieden betrachtete, und funkelte ihn an. Er sah sich gern als eine Art Wortkünstler, denn er war gewandt im Umgang mit der Sprache und nutzte diese Gabe immer wieder mit Erfolg, um ans Ziel zu gelangen. Umso mehr brachte es ihn auf, dass er diesen Schotten nicht verstand, und er argwöhnte, dass Dunbar dies genau wusste und sich auf seine Kosten amüsierte. „Soll das etwa heißen, dass Ihr gegen die Abmachung verstoßt und somit auf die Morgengabe verzichtet?“ Als hätte ihn etwas gestochen, fuhr Dunbar von seinem Platz hoch. „Ich hör wohl nicht recht!“, stieß er aus, ehe er sich ebenso rasch wieder beruhigte und Blake anlächelte. „Mir will scheinen, dass vielmehr Ihr derjenige seid, der die Übereinkunft gebrochen hat. Schließlich habt Ihr verabsäumt, Eure Braut zu holen.“
    „Nun bin ich aber hier.“ Kalt erwiderte Blake das Lächeln. „Das Mädchen ist vierundzwanzig“, blaffte Dunbar. „Ihr hättet sie vor zehn Jahren holen sollen.“
    Blake wollte etwas erwidern, doch Kenwick legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm. „Das haben wir doch alles schon besprochen, Laird Angus, und zwar zur Genüge“, sagte er betont geduldig. „Ihr habt eingewilligt, dass die Hochzeit hier bei Euch stattfindet, und Blake Sherwell ist wie vereinbart erschienen, um seinen Teil des Abkommens zu erfüllen.“ Er runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht, weshalb Ihr abermals Schwierigkeiten macht, obwohl wir - Ihr, Duncan und ich -doch vor meinem Aufbruch übereingekommen waren. Nur Seonaid stand der Vermählung ablehnend gegenüber, und nun sträubt auch Ihr Euch wieder?“
    Dunbar zuckte mit den Schultern und blickte nach wie vor erheitert drein. „Aye, ich habe zugestimmt, was aber nicht heißt, dass ich es dem Jungen da einfach machen werde. Für meinen Geschmack hat er etwas zu lange gezögert und damit einen jeden Dunbar beleidigt.“
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut, einige nickten. Rolfe seufzte. Wie es aussah, würde der Laird sich nicht sperren, ihnen aber auch keine Hilfe sein - was in Rolfes Augen nicht ausreichte. „Ich kann Euren Groll nachvollziehen, Mylord, aber ich fürchte, Sherwell hat recht. Indem Ihr Eurer Tochter zur Flucht verholfen habt, habt Ihr Vertragsbruch begangen und die Morgengabe verwirkt...“
    Unwirsch winkte Laird Angus ab und brachte ihn damit zum Schweigen. „Ach, spart Euch Eure Drohungen. Ich würde das Mädchen lieber heute als morgen verheiraten, denn es wird höchste Zeit.“ Er sah Blake mürrisch an. „Außerdem hätte ich gern Enkelkinder, selbst wenn es halbe Engländer werden.“ Er nahm einen großzügigen Schluck von seinem Bier und knallte den Humpen auf den Tisch. „Sie ist nach St. Simmian’s geflohen.“
    „St. Simmian’s?“
    „Ein Kloster, zwei
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