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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land
Autoren: Julian May
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müssen so viele Geringe und Firvulag wie möglich für einen massierten Angriff auf Haus Velteyn versammeln. Wer von unsern Leuten keinen Speer hat, wird sich aus einer Bambusstange einen machen. Wir brauchen kein Eisen zu benutzen, um den Chalikos die Bäuche aufzuschlitzen aber jeder menschliche Kämpfer muß eine Eisenwaffe haben, um sie gegen abgeworfene Tanu-Reiter einzusetzen. und Ihre Leute müssen sich inmitten des Getümmels Seite an Seite mit unseren halten, für die mentale Verteidigung sorgen und fechten, so gut sie können.«
    Der ehrenwerte Krieger schüttelte langsam den Kopf. Er sagte zu Sharn: »Du weißt, General, daß dies im Widerspruch zu unserm Brauch steht. Aber der Feind hat die Traditionen seit mehr als vierzig Jahren verachtet.« Die anderen fünf
    Großen brummten zustimmend. »Wir haben die Göttin um eine Gelegenheit angefleht, unsere Ehre wiederherzustellen. und deshalb sage ich ... laßt uns die Taktik der Geringen anwenden. und Ihr Wille geschehe.«
    Lange nach Mittemacht, als der Rauch von der brennenden Stadt die Sterne auslöschte und die nicht mit öl versorgten Fackeln niedrig brannten, versammelten sich Kleine Leute und Geringe zum großen Angriff. In selten gezeigter kooperativer Virtuosität webten die besten Illusionsspinner der Firvulag einen Schleier der Verwirrung, um den fernwahrnehmenden Feind zu täuschen. Die in Haus Velteyn belagerten Tanu wußten, daß der Feind etwas vorhatte, aber die Art des Angriffs blieb ihnen verborgen.
    Der Lord von Finiah selbst, mit mehreren seiner vertrauenswürdigsten Taktikern wieder in der Luft, sprengte ein ums andere Mal in geringer Höhe vor und versuchte, den Plan der Invasoren zu erkennen. Aber der metapsychische Schimmer war gerade dicht genug, daß ihm seine Fernwahrnehmung nichts nützte. Allerdings sah er, daß die feindlichen Scharen sich gegenüber dem Hauptportal seines Palastes zusammenzogen. Es würde keine Finten, kein gleichzeitiges Erstürmen der verschiedenen Eingänge geben soviel war klar. Mit typischer Firvulag-Sturheit schien Sharn alles auf einen letzten großen Frontalangriff zu setzen.
    Velteyn sandte den telepathischen Befehl an jeden Ritter-Kommandeur, und diese wiederum übermittelten die Worte des Lords an ihre untergebenen:
    »In den Vorhof! Die ganze edle Tanu-Kampfgemeinschaft, alle unsere adoptierten Verwandten mit Gold- und Silberringen, alle loyalen und tapferen Grauring-Soldaten sollen kommen! Die Feinde versammeln sich zum letzten Angriff. Vernichten wir sie an Leib und Seele! Na bardito! Vorwärts, Kämpfer des Vielfarbenen Landes!«
    Glühend und erfüllt von Kampfbegier preschte die Tanu-Kavallerie in einer Masse gegen die undeutlichen, dichten Gruppen des anrückenden Feindes vor. Der Verwirrungsschirm verschwand in den letzten Sekunden vor dem Kontakt und enthüllte die tödlichen Nadelkissen aus Speeren -darunter viele aus Eisen. Die mentalen Waffen der Tanu wurden von den Firvulag neutralisiert. Da legten die Tanu ihre Fähnchenlanzen ein und ließen ihre Tiere auf die Flanken der Igel-Formation einschwenken, wobei sie sich auf einen Hagel geworfener Speere gefaßt machten. und so wurden sie von der heimtückischen Neuerung völlig überrascht.
    Velteyn konnte von seinem Aussichtspunkt am Himmel in diesen ersten Minuten der Metzelei nur wie versteinert zusehen. Dann zog er sein Tier nach unten und bombardierte den Feind mit aller Psychoenergie, die er aufbrachte. Seine Gedanken und seine Stimme brachten die zersprengten Glieder zum Stehen.
    »Runter von den Chalikos! Kämpft zu Fuß! Kreatoren und Psychokinetiker erzeugt Schilde für eure Kameraden! Koerzierer zwingt alle Grauen und Silbernen, festzustehen! Hütet euch vor dem Blutmetall!«
    Der große Hof wurde zu einem Strudel von Leibern. Trübrote Blitze zeigten an, daß Firvulag- und Tanu-Gedankenschirme sich beim Zusammenprall gegenseitig vernichteten, wonach die Gegner zum Nahkampf übergehen mußten, und die perfiden Geringen griffen bei jeder Gelegenheit mit Eisen an. Ein kleiner Stich mit dem Blutmetall bedeutete für einen Tanu den Tod. Menschliche Goldringträger konnten von dem Blutmetall natürlich verwundet, aber nicht tödlich vergiftet werden. Velteyn wurde das Herz warm beim Anblick der Tapferkeit seiner goldenen Adoptierten, von denen viele eiserne Waffen ergriffen und sie gegen die Firvulag wandten.
    unglücklicherweise war es mit den Grauen und Silbemen anders. Die Disziplin des Rings löste sich auf, sobald die belagerten
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