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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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machst du denn da?, fragte der Drache interessiert.
    Frag nicht, du musst mich hier rausziehen!
    Covalin näherte sich vorsichtig. Schließlich wollte er sich nicht die Flügel verkleben. Ibis griff nach seinen Klauen und klammerte sich fest.
    Los, zieh hoch!
    Covalin ächzte. Du bist zu schwer! Es geht nicht.
    Willst du, dass ich hier ersaufe?
    Nein, das wollte Covalin natürlich nicht. Er legte die Stirn in Falten, stellte die Ohren auf, schlug kräftig mit den Flügeln und stieß keuchend kleine Dampfwolken in den Morgenhimmel. Stück für Stück entriss er die Elbe dem drohenden Tod. Schon kamen ihre Knie zum Vorschein, dann gab der See sie mit einem Ruck frei. Der Drache schoss in die Höhe, und Ibis baumelte an seinen Klauen. Nur ihre Stiefel hatte der Sumpf behalten. Behutsam setzte Covalin die Elbe auf dem festen Pfad ab.
    Danke, das war knapp!
    Bekomm ich jetzt eine Belohnung? Die Augen des Drachen funkelten gierig.
    Du bist unverbesserlich! Deine Belohnung ist, dass ich weiterhin mit dir spielen kann und nicht in diesem Höllensumpf gestorben bin!
    Ibis untersuchte ihr Pferd, sah jedoch gleich, dass sie es nicht retten konnte: Seine Vorderbeine waren gebrochen. Mit schwerem Herzen zog sie ihr Schwert und tötete das Tier.
    Covalin führte die Elbe und den Magier zwischen den Tümpeln hindurch und geleitete sie sicher zu den Übrigen, die am anderen Ufer warteten. Erleichtert schlossen sie sich in die Arme und ließen sich dann erschöpft auf die glatten, schwarzen Steine sinken.
    Ein Basaltrücken bildete das Ufer. Anders als bei den zwei vorgelagerten Vulkankegeln in der Wüste war die erkaltete Lava hier jedoch dicht und glatt. Ein Gewirr von riesigen Kratern, Felswänden, Basaltbarrieren und Schluchten tat sich vor den Freunden auf. Sie hatten ihr Ziel erreicht!
    Nach einer kurzen Rast ritten sie in eine Schlucht hinein, die sie tiefer ins Gebirge brachte. Endlich war es soweit. Die Freunde machten sich auf die Suche nach den Drachen, den mächtigen Herrschern der nördlichen Vulkanberge.
    *
    Eine einsame Gestalt galoppierte über die sandige Ebene. Pferd und Reiter zeigten kein Zeichen von Ermüdung, obwohl die letzte Rast schon zwei Tage zurücklag. Astorin ritt zwischen den vorgelagerten Vulkankegeln hindurch, als die erste Morgenröte seinen Pfad erhellte.
    Es waren noch keine drei Stunden verstrichen, seit Salec und seine Männer hier durchgekommen waren. Bis zum großen Sodasee würde er sie eingeholt haben. Astorin stellte sich vor, wie es wäre, dem Drachen gegenüberzustehen und ihm langsam die Lebenskraft zu nehmen. Ein zufriedenes Lächeln glitt über sein hageres Gesicht.
    Die Gebirgsfront rückte immer näher. Schon konnte er einzelne Gestalten auf der schmalen Landzunge ausmachen. Sein Herz schlug schneller. Hatten sie Erfolg gehabt, oder waren die Bastarde ihnen entwischt? Astorin galoppierte an einem toten Pferd vorbei. Aus dem Augenwinkel sah er Salec, sich darunter hervorquälen. Nur wenige Augenblicke später traf Astorin auf Rodalio und den kläglichen Rest seiner Schar. Zwei Männer und der Oger waren verletzt. Rodalio begrüßte den mächtigen Magier.
    »Was ist geschehen?« herrschte Astorin ihn an. »Habt ihr sie entkommen lassen?«
    Rodalio deutete auf das breite Sumpfloch, durch das einmal die Landbrücke geführt hatte. »Sie sind noch nicht weit, aber wir kommen nicht über die zerstörte Stelle hinüber.«
    Astorin trieb seinen Rappen wieder an. Er konzentrierte sich fest auf den Lauf seines Pferdes, und mit weitem Sprung flogen sie über das Loch hinweg. Astorin brauchte viel magische Kraft, um das Pferd in diesem Tempo über die brüchige Oberfläche zu jagen, doch sein geballter Hass ließ ihn das andere Ufer sicher erreichen. Dort galoppierte er sofort in die Schlucht hinein. Der Abstand zu den Freunden schmolz. Noch hatten sie die drohende Gefahr nicht bemerkt. Im Glauben, die Verfolger abgeschüttelt zu haben, trabten sie die Schlucht hinauf und staunten, was es dort zu sehen gab.

Der goldene Drache
    Der Drache erhob sich und breitete die Flügel aus, um die Sonne zu begrüßen. Er war der älteste Drache im Reich, und seine Meinung galt selbst bei den farbigen Drachen viel, denn er war weise und hatte Visionen.
    Der goldene Drache schlief meist auf dem Kegelstumpf des höchsten Vulkans, denn dort war es eben, und er konnte wunderbar ruhen. Er liebte es, von dort den Lauf der Gestirne zu verfolgen und am Morgen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf seinen Schuppen
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