Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
und der Magier wusste, dass ihnen nicht viel Zeit blieb.
    Er umfasste Sarangas Oberkörper und schleifte sie über den Rasen der Klippe entgegen. Schritt für Schritt näherte er sich mit seiner bewusstlosen Last dem steil abfallenden Felsen.
    »Warum bist du nur so schwer?«, stöhnte er.
    Im Fackellicht suchten fluchende Männer den Garten nach den Flüchtigen ab. Plötzlich flammte ein magisches Licht an der Spitze des Turms auf, das den Park tageshell erleuchtete. Von beiden Seiten rannten bewaffnete Männer auf die Flüchtenden zu, die nur noch wenige Schritte von der Felskante entfernt waren. Schon schwirrten Pfeile durch die Luft. Vertos nahm ein kleines Flakon, das er um den Hals getragen hatte, entkorkte es und flößte Saranga den Inhalt ein.
    »So, meine Liebe, und jetzt nehmen wir den direkten Weg zum Schiff.« Ohne die Wirkung des Heiltranks abzuwarten, zerrte er sie über die Kante. Den Verfolgern blieb nur, den in die Dunkelheit hinabsegelnden Gestalten nachzusehen, bis die schwarzen Wogen sie verschlangen.
    Als sie ins kalte Wasser tauchten, begann Saranga sich zu regen.
    »Wird Zeit, dass du aufwachst! Und jetzt schwimm, wenn du nicht willst, dass wir an den Felsen zerschellen.«
    Es kostete Saranga viel Kraft, sich in der beschlagenen Lederrüstung über Wasser zu halten, doch mit jeder Minute wurde sie kräftiger. Sie hielten möglichst viel Abstand von den Klippen, an denen sich die Wogen brachen, und ließen sich mit der Strömung um die Felsnase herumtrEiben.
    Der Morgen dämmerte schon, als sie am Strand die Umrisse des Ruderboots erkannten. Ungeduldig lief eine Gestalt auf und ab und starrte den Klippenpfad hinauf, den Saranga und Vertos vor vielen Stunden genommen hatten.
    »Die Flut kommt, wir können nicht länger warten.« Der stoppelbärtige Seemann stopfte sich die Pfeife und nahm dann fluchend wieder seine Wanderung auf.
    »Jean, sieh mal – was ist das für ein komisches Licht im Wasser?«
    Der Seemann sah in die angedeutete Richtung. Kein Zweifel, da flackerte ein Licht in den Wellen und leuchtete mal rot, mal gelb. Jean griff zum Fernrohr.
    »Das sind sie! Ich weiß zwar nicht, was sie da draußen machen, aber es sind der Alte und die Frau. Los, fischen wir sie auf. Wir müssen uns ohnehin beeilen, wenn wir die ›Gonola‹ rechtzeitig erreichen wollen.«
    Die Männer legten sich in die Riemen, und erleichtert sahen Saranga und Vertos das Boot auf sich zukommen.
    »Wir haben es geschafft!«, seufzte der Magier, als ihn zwei kräftige Hände an Bord zogen. Er sah Saranga besorgt an, doch der, schien es wieder gut zu gehen. Ihre Augen blitzten übermütig, und sie ließ die weißen Zähne sehen.
    »Ja, dem haben wir eins ausgewischt!«
    An Bord der »Gonola« angekommen, zogen sich die Passagiere erschöpft in ihre Kabine zurück, und als der Kapitän den Anker lichten und die Segel setzen ließ, lagen Saranga und Vertos schon in der Koje und schliefen fest. Den magischen Rucksack, der seinen wertvollen Inhalt auch vor Nässe geschützt hatte, hielt Vertos eng an sich gedrückt.
    Die »Gonola« pflügte durch das glatte, tiefblaue Wasser der Morgensonne entgegen und hielt Kurs auf die Insel Calphos.
    *
    Der goldene Drache erhob sich, denn die Zeit war gekommen. Er breitete seine mächtigen Schwingen aus, stieg mit bedächtigen Bewegungen in den hellen Tag und schraubte sich hoch in den Himmel, bis er nur noch so groß wie die Sonnenscheibe war. Er segelte nach Süden, denn er hatte dort eine Aufgabe zu erledigen. Er musste ein Drachenkind in seine Obhut nehmen, um es vor dem Bösen der Welt zu bewahren.
    *
    Da kommt ein Reiter hinter uns her, meldete Covalin schon von weitem und flatterte aufgeregt auf die Freunde zu.
    »Wo kommt der denn her?«, überlegte Ibis. »Ich möchte wissen, wie er es über das Loch geschafft hat.«
    »Einer allein kann uns nicht gefährlich werden«, meinte Cay schulterzuckend.
    »Da könntest du dich irren«, widersprach Lahryn. »Wir sollten auf alle Fälle vorsichtig sein. Sicher hat Astorin die Verfolger geschickt, und mit dem ist nicht zu spaßen.«
    Ibis, die hinter Rolana auf dem Pferd saß, ließ sich heruntergleiten. »Ich werde ihn hinter diesem Felsvorsprung erwarten und ihn mir mal genauer ansehen.« Sie huschte hinter einen Steinblock und nahm den Bogen von der Schulter, während die anderen ihren Weg fortsetzten. Rolana warf einen beklommenen Blick zurück.
    »Machst du dir Sorgen?«, fragte Lahryn.
    »Ja, ich hab ein ungutes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher