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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Saranga böse an. Die Schlange erhob sich, fixierte ihr Opfer, zischte leise und stieß dann blitzschnell zu, aber Saranga war schneller. Die Schlange fest im Blick, das Schwert halb erhoben, hatte sie den Angriff erwartet und schlug dem Reptil mit einem Hieb den Kopf ab. Doch die Kämpferin hatte keine Zeit, sich über ihren Sieg zu freuen, denn jetzt kamen die anderen Schlangen heran. Eine große schwarze und eine gelb gebänderte von rechts, eine mit weißem Zickzackband auf dem Rücken von vorn und ein riesenhaftes Biest mit graubrauner Zeichnung von links. Saranga sog scharf die Luft ein, versuchte, alle Schlangen im Auge zu behalten, und zog dabei mit der linken Hand ihren Dolch. Der Ring schloss sich immer enger um sie. Mit einem zufriedenen Lächeln beobachteten die Männer von der Tür her den Kampf, während Vertos unauffällig versuchte, die magische Barriere am Fenster zu lösen.
    Saranga machte einen Ausfallschritt nach links. Die graubraune Schlange erhob zischend den Kopf, bis er fast auf ihrer Augenhöhe war. Saranga stieß zu, doch das Reptil konnte dem Schwert ausweichen. Die Kämpferin machte zwei schnelle Schritte nach vorn, sprang über den Schlangenkörper und wirbelte blitzschnell herum. Als die graubraune sich umwandte, fuhr ihr der Dolch bis ans Heft ins aufgerissene Maul. Ihr Kopf knickte leicht zur Seite und schlug dann mit dumpfem Ton auf dem Marmorboden auf. Gerade noch rechtzeitig fuhr Saranga herum, um die weiß gezackte mit dem Schwert zu begrüßen. Das Tier war flink und sehr aggressiv, und die Kämpferin hatte alle Mühe, den schnellen Vorstößen auszuweichen. Wütend verspritzte das Reptil sein Gift. Im Augenwinkel sah Saranga die beiden anderen auf sich zukriechen. Vertos hielt den Atem an. Die Falle schien sich zu schließen. Die große schwarze kam rasch näher. Noch einmal wich Saranga einem Angriff aus und sprang, als die andere vorstieß, plötzlich zur Seite, sodass die Giftzähne der Schlange mit dem Zickzackband in den Körper des zweiten Reptils schlugen. Voll Schmerz wand sich die schwarze und biss nun ebenfalls zu. Eng umschlungen zuckten sie im Todeskampf. Saranga erwartete aufmerksam die gelb gebänderte. Langsam hob sie das Schwert, die starren gEiben Augen des Tiers fest im Blick. Da bäumten sich die beiden Schlangen hinter ihr ein letztes Mal auf und warfen sich gegen Sarangas Beine. Die Kämpferin strauchelte und stürzte zu Boden. Bevor sie wieder aufspringen konnte, war die gelb gebänderte Schlange schon über ihr. Saranga spürte den muskulösen Reptilienkörper über ihre Beine gleiten. Eine gespaltene blaue Zunge zischte nervös zwischen den Giftzähnen hervor. Die junge Frau wagte nicht, sich zu rühren. Sie fixierte nur die Schlangen-augen und wartete auf den schrecklichen Moment, da die Zunge erstarren und der Kopf auf sein Opfer niederstoßen würde.
    Da fuhr ein blauer Blitz durch die Luft, hüllte den Schlangenkopf ein und färbte das leuchtende Gelb aschgrau. Leblos fiel das Reptil in sich zusammen. Noch bevor Saranga sich unter dem toten Tier hervorgearbeitet hatte, stand Vertos neben ihr und zog sie drängend am Arm. »Der Weg ist frei!«
    Das Wutgeheul der Männer in den Ohren, rannten sie zum Fenster. Pfeile zischten durch die Luft, Eisspeere und blitzende Dolche folgten den Fliehenden. Vertos hörte Saranga hinter sich aufstöhnen. Nur noch zwei Schritte! Schwer getroffen sank sie über dem Fensterbrett zusammen: Pfeile steckten in ihren Beinen, zwei Dolche ragten aus ihrem Rücken.
    »Verdammter Hurensohn!«, schrie der Magier. »Ich werde deine Bibliothek in Schutt und Asche legen!«
    Ein Feuerball erschien in seinen Händen und wuchs rasch. Wan hingegen begann einen Eisschock zu beschwören. Als der Feuerball sich löste, sprang Vertos, Saranga mit sich ziehend, aus dem Fenster. Und während in der Bibliothek eine Feuersbrunst ausbrach, die selbst Wan zum Rückzug zwang, segelten die beiden Eindringlinge leicht wie Federn einem Blumenbeet entgegen.
    »Ich hab immer geahnt, dass das ein höchst nützlicher Zauber ist«, brummte Vertos zufrieden. Er warf einen Blick nach oben. Das Geschrei der Männer ging im Brausen der Flammen unter, die sich gierig durch Bücher und Pergamente fraßen. Ihm war jedoch, als könne er über den Lärm hinweg Wans wütendes Brüllen hören.
    »Schade um die schönen Bücher.« Dann wurde seine Miene ernst. Saranga, die reglos zu seinen Füßen lag, blutete heftig. Lärm erscholl von der Rückseite des Hauses,
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