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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich
Autoren: Frewin Jones
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lächelnd.
    »Also gut. Wie lange wird es schätzungsweise dauern, bis wir dort sind?«
    »Wenn Edens Arossazauber wirkt und die wilden Pferde uns zu Willen sind, können wir den Weg in zwei Tagen zurücklegen – vielleicht sogar weniger.« Rathina hielt inne und blickte Connor zweifelnd an. »Allerdings nur, wenn alle die Fähigkeit besitzen, ein wildes Ross ohne Sattel zu reiten.«
    Connor lachte. »Keine Angst«, sagte er. »Meine Eltern hatten früher mal einen Reitstall – ich konnte schon reiten, bevor ich Radfahren lernte. Gib mir einfach das schnellste Pferd und den Rest kannst du mir überlassen.«
    Rathina grinste Tania an. »Mir scheint, dein Sterblicher besitzt so manche brauchbare Gabe, Schwester«, sagte sie. »Ich lechze danach, frischen Wind im Gesicht zu spüren. Was hält uns noch länger an diesem traurigen Ort?«
    »Nichts«, sagte Tania und rollte die Karte wieder zusammen. »Lasst uns abhauen.«
    Rathina und Connor zogen das riesige Eisentor des Helan Archaia hinter sich zu und es fiel klirrend ins Schloss.
    Connors Taschenlampe gab endgültig den Geist auf, als sie sich der Treppe näherten, die ans Tageslicht hinaufführte. »Ein fairer Tausch ist besser als Diebstahl«, murmelte Connor und legte die Taschenlampe auf die unterste Treppenstufe.
    Tania warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Er zuckte die Schultern. »Taschenlampe gegen Landkarte. Außerdem können wir sowieso keine neue Batterien kaufen, oder?«, sagte er.
    »Lasst sie nur dort, Master Connor«, stimmte Rathina zu. »Zum Beweis, dass einst ein Sterblicher hier war, um das Elfenreich zu retten.«
    Tania nickte zustimmend und nacheinander stiegen sie die schwarzen Stufen hinauf.
    Die Sonne stand tief am Himmel, als sie aus dem Dunkel von Caer Regnar Naal heraustraten. Sie waren stundenlang in dem düsteren Dorf herumgeirrt und Tania atmete auf, als sie die grünen Hügel und den blauen Abendhimmel erblickte.
    Die Wildpferde kamen jetzt neugierig näher, fast als hätten sie auf ihre Ankunft gewartet.
    Connor ging langsam auf sie zu, streckte eine Hand aus und schnalzte mit der Zunge. Eines der Pferde löste sich aus der Herde und trottete zu ihm herüber. Es hatte ein golden glänzendes Fell, seine Mähne und sein Schweif waren pechschwarz und es nickte mit dem großen, zottigen Kopf.
    »Braver Junge«, sagte Connor und kraulte seine Mähne. »Lässt du mich auf dir reiten?« Er drehte sich kurz nach Tania und Rathina um, dann schwang er sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf den Rücken des Pferdes. Er streichelte den Hals des Tiers, presste die Knie gegen den Leib und das Pferd fiel in einen leichten Trab. Schließlich blieb es stehen und Connor drehte sich zu den beiden Schwestern um.
    »Ihr macht eine gute Figur hoch zu Ross, Master Connor«, bemerkte Rathina. »Und seht – da kommen zwei weitere Pferde. Eden versteht ihr Handwerk.«
    Eine braune Stute und ein schwarzer Hengst trotteten auf sie zu.
    »Ja, das ist wahr«, sagte Tania lächelnd. Ein dumpfes Grollen hinter ihrem Rücken ließ sie zusammenfahren. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass die riesige Tür in der Steinplatte gerade krachend zufiel.
    »Schlaft wohl, Geister der längst Dahingeschiedenen«, rief Rathina. »Behaltet den Rest eurer Geheimnisse – wir wissen nun alles, was wir von den alten Zeiten wissen müssen.«
    Tania ließ ihre Hand über den glänzend braunen Rücken der Stute gleiten, die laut wieherte und sie mit ihren klugen Augen ansah. Tania stieg auf und fragte Rathina: »In welche Richtung müssen wir?«
    Rathina schwang sich leichtfüßig auf den schwarzen Hengst. Sie deutete nach Norden. »Dort hinüber«, rief sie. »Nach Weir! Unserem Schicksal entgegen!« Der schwarze Hengst preschte los. Rathina hatte sich tief über den Hals des Pferdes gebeugt und ihre schwarzen Haare flatterten im Wind.
    »Wow!«, rief Connor und trieb sein Pferd an. »Die kann vielleicht reiten!«
    Tania gab ihrem Pferd einen Klaps. »Auf geht’s, mein Mädchen«, rief sie. Die Stute galoppierte an und Tania beugte sich vor und griff in die Mähne. Sie atmete die laue Luft des Elfenreichs ein und genoss die milde Abendsonne.
    Obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie erwartete und nicht einmal genau wusste, wonach sie suchten, hatte Tania neuen Mut gefasst. Es schien doch noch eine Möglichkeit zu geben, das Leiden des Elfenvolks zu beenden.
    Den ganzen Abend ritten sie durch eine flache Landschaft mit vereinzelten Baumgruppen. Von Zeit zu Zeit überquerten sie
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