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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr
Autoren: Martin Kohn
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dazu führen, da ein müdes Kind eher von Lärm, Streit oder Rückschlägen (wie zum Beispiel eine schlechte Note) beeinträchtigt ist als ein ausgeschlafenes Kind.
    Ist Stress die Ursache der Schulangst Ihres Kindes, können Sie Ihr Kind mit speziellen Techniken wie autogenem Training entspannen lassen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Kinderarzt, er kann Ihnen einen geeigneten Therapeuten empfehlen.
    Nicht immer liegt Schulangst also darin begründet, dass ein Kind Angst vor schlechten Noten hat oder sich schämt, weil es dem Unterricht nicht folgen konnte. Auch andere Gründe sind denkbar, wie etwa, dass Ihr Kind von anderen Schülerinnen und Schülern gemobbt wird oder dass es in eine Rauferei verwickelt war. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und ziehen Sie auch in diesem Fall die Klassenlehrerin bzw. den Klassenlehrer zurate. In diesem Gespräch fragen Sie auch konkret danach, ob die Lehrerinnen und Lehrer vielleicht den Eindruck haben, dass Ihr Kind auf der Schule überfordert ist. Handelt es sich um eine vorübergehende Schwäche, lernen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind oder denken Sie über Nachhilfe nach. Schneidet Ihr Kind dadurch bei der nächsten Klassenarbeit oder Probe besser ab und erzielt es auf diese Weise Erfolgserlebnisse, wird sich die Schulangst allmählich verabschieden. Handelt es sich hingegen um eine dauerhafte Überforderung, sprechen Sie mit der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer, ob ein Wiederholen der Klasse oder gar ein Schulwechsel sinnvoll sein könnte. In jedem Fall ist es besser für das Kind, sorgenfrei eine Klasse zu wiederholen, als jeden Morgen mit Bauchschmerzen aufzuwachen. Denn eine manifestierte Schulangst wird sich auch auf der weiterführenden Schule negativ auf Ihr Kind auswirken – und auch auf das Selbstvertrauen, denn es wird permanent damit konfrontiert, dass es schlechter ist als seine Mitschülerinnen und Mitschüler.
    Der Angst entgegenwirken
    Hat Ihr Kind Angst, vor der Klasse zu sprechen und sich zu melden, weil es befürchtet, sich lächerlich zu machen, wenn es etwas Falsches von sich gibt, sprechen Sie ebenfalls mit den Lehrerinnen und Lehrern und bitten Sie darum, dass diese feinfühlig mit dieser Sorge umgehen. Ihr Kind ist bei Weitem nicht das einzige, das unter dieser Sorge leidet. Viele Kinder in diesem Alter sind sehr schüchtern und zurückhaltend. Die Lehrerinnen und Lehrer können diesen Kindern helfen, indem sie ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken, sie nicht bloßstellen und ihre Leistungen besonders anerkennen. Simulieren Sie zu Hause die Situation in der Schule und lassen Sie Ihr Kind beispielsweise die Hausaufgaben vor der Familie (eventuell erweitert durch stumme Kuscheltiergäste aus dem Kinderzimmer) vortragen.
    Zeigen Sie Ihrem Kind in jedem Fall, dass Sie seine Sorgen und Ängste ernst nehmen, seien sie für Sie selbst auch noch so klein. Für Ihr Kind ist diese Angst durchaus real und bedrohlich.
    Vielleicht wird Ihnen Ihr Kind gar nicht direkt sagen, dass es Angst vor der Schule hat. In der Regel kann es seine körperlichen Beschwerden (Kopf- oder Bauchschmerzen) auch gar nicht mit der Schule in Verbindung bringen. Eine direkte Frage (»Hast du Angst vor der Schule?«) wird demnach nicht viel bringen. Fragen Sie lieber indirekt (»Was gefällt dir an der Schule?« – »Was gefällt dir nicht so gut?« – »Hast du ein Lieblingsfach?« usw.). Bei solchen Fragen sprudeln die Kinder in der Regel auch all das heraus, was sie bedrückt und vielleicht der eigentliche Grund für die Beschwerden (und damit auch die Schulangst) ist.
    Im Gespräch mit Ihrem Kind helfen Sie ihm, mit seiner Situation zurechtzukommen und die Schulangst zu besiegen. Haben Sie ein offenes Ohr, zeigen Sie Verständnis für seine Probleme und gehen Sie mit Ihrem Kind diese Probleme gemeinsam durch. Nehmen Sie Ihr Kind in dieser schweren Zeit häufiger in den Arm als sonst und verdeutlichen Sie ihm dadurch, dass Sie zu ihm stehen und ihm auf jeden Fall aus der Situation heraushelfen möchten.
    Gehen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam auf eine Traumreise, um auf diese Weise kreativ der Schulangst zu entfliehen. Verängstigte Kinder brauchen innere Bilder und Orte, zu denen sie in ihrer Fantasie verreisen und wo sie Schutz vor bedrohlichen und beängstigenden Situationen in der realen Welt finden können.
    Überlegen Sie zusammen, was in der betreffenden Situation schlimmstenfalls passieren kann (zum Beispiel, wenn Ihr Kind Angst hat, dem Unterricht nicht folgen zu können
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