Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Titel: Das verborgene Lied: Roman (German Edition)
Autoren: Katherine Webb
Vom Netzwerk:
Leben lang spüren. Wie alt würdest du ihn schätzen?«
    »Ich weiß nicht – ein bisschen älter als Elise. Sieben oder acht?«
    »Er ist zehn. Schon fast elf. Das Blei behindert das Wachs tum und die ganze Entwicklung …«
    »Himmel. Der arme Kleine«, sagte Zach. »Ich kann gut verstehen, dass du ihnen helfen wolltest, einen neuen Anfang zu machen.«
    »Natürlich.« Sie beschäftigte sich mit dem Wasserkessel, Bechern und Teebeuteln. Anscheinend wich sie seinem Blick aus. »Ich dachte schon, du wärst wieder weg«, sagte sie schließlich.
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, du hast alles erreicht, weshalb du hergekommen bist.« Sie wandte sich ihm zu und verschränkte schützend die Arme vor der Brust. »Du hast herausgefunden, woher die Aubrey-Bilder stammen. Du hast erfahren, was aus Del phine geworden ist und wer Dennis war.«
    Zach musterte sie ein Weilchen und bemerkte, dass ihre Stimme zwar zornig klang, ihr Blick aber ängstlich wirkte. Er schüttelte den Kopf, stand auf und ging zu ihr hinüber.
    »Also dachtest du, dass ich mit diesem frisch gesammelten Wissen einfach abreisen würde? Um bitte was damit zu tun?«
    »Ich weiß nicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ein Buch schreiben. Die Story groß rausbringen. Furore machen.«
    »Oha. Du hast wirklich keine hohe Meinung von anderen Menschen, oder?« Er lächelte und hob die Hand, um ihre Wange zu streicheln. Hannah schob sie ungeduldig beiseite.
    »Spiel keine Spielchen mit mir, Zach. Ich muss wissen, was du vorhast.«
    »Ich habe gar nichts vor«, sagte er.
    »Überhaupt nichts?«, fragte sie ungläubig. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder den Bechern zu. »Also, wo warst du dann?«
    »Ich habe meine Großmutter besucht.«
    »Ach? Ganz spontan?«
    »Ja. Ich habe sie endlich dazu gebracht, mir zu sagen, ob sie nun eine Affäre mit Aubrey hatte oder nicht. Ob ich tatsächlich sein Enkel bin.« Hannah erstarrte und holte tief Luft.
    »Denn wenn du sein Enkel wärst, würden alle diese Bilder dir gehören«, sagte sie mit steinerner Miene. Zach blinzelte verblüfft.
    »Daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber so ist es, oder?«
    »So ist es, ja«, entgegnete sie verächtlich.
    »Hannah, komm schon. Ich schwöre dir, deshalb bin ich nicht zu ihr gefahren. Wenn ich wirklich sein Enkel wäre, dann wären wir beide, du und ich, verwandt. Ich wäre dein Großonkel oder so. Deshalb war ich dort.«
    »Cousin zweiten Grades.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn du sein Enkel wärst, wäre ich deine Cousine zwei ten Grades. Aber nur halb, weil ich von Celeste abstamme und du von deiner Großmutter.«
    »Halbcousine zweiten Grades? Du hast das schon ausgetüftelt?« Zach lächelte sie an, und Hannahs Wangen röteten sich leicht.
    »Schon vor Wochen«, erwiderte sie. »Als wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben. Da hattest du mir ja schon von deinem Familiengerücht erzählt. Also, wie lau tet das Urteil? War das praktisch Inzest? Bist du Aubreys Erbe?«
    »Nein«, antwortete er. »Nein, keineswegs. Mein Großvater war mein Großvater. Granny hat uns all die Jahre lang etwas anderes glauben lassen, weil … Tja, weil sie einen Mann geheiratet hatte, den sie nicht liebte.« Hannah hielt inne, ließ einen Moment den Kopf sinken und schloss die Augen.
    »Gut«, sagte sie schließlich. Zach sah sie fragend an. »Alles wäre unglaublich kompliziert geworden, wenn du jetzt auf einmal dein Erbe eingefordert hättest. All diese Bilder.«
    »Nein. Das sind deine Bilder. Dein Erbe.«
    »Mit dem ich tun kann, was ich will.«
    »Ja.«
    »Und was, wenn ich sie einfach da lassen will, bei Mitzy?«, fragte sie herausfordernd.
    »Dann bleiben sie eben da«, sagte Zach. Hannah blinzelte verblüfft.
    »Du meinst, du hast kein Problem damit? Du hast nichts dagegen? Du könntest so etwas geheim halten?«
    »Ich habe Dimity gerade geschworen, dass ich ihr Geheimnis bewahren werde. Und genau das habe ich vor.«
    »Tja«, sagte sie, dann wandte sie sich wieder ab. Sie griff nach dem Kessel, als wollte sie Tee machen, aber sie hatte vergessen, ihn einzuschalten, und das Wasser war kalt. Sie hielt inne und sagte nichts mehr. Zach nahm sie bei den Schultern und drehte sie sanft zu sich herum. Sie hatte Tränen in den Augen, gegen die sie verärgert anblinzelte.
    »Was ist denn?«, fragte er.
    »Nichts. Alles in Ordnung. Ich dachte nur … Ich dachte …«
    »Du dachtest, dir stünde ein neuer Kampf bevor. Mit mir«, sagte Zach. Hannah nickte.
    »Die letzte Zeit war … Das waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher