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Das Valentinsduell

Das Valentinsduell

Titel: Das Valentinsduell
Autoren: Shannon Stacey
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machen?“
    „Unternehmensberatung. Vollkommen langweilig.“
    „Sind Sie dann viel auf Reisen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ein paar Winterurlaube in Kanada und ein vollkommen verkorkster Strandurlaub in Florida in meiner Jugend. Viel mehr hab ich noch nicht von der Welt gesehen. Ehrlich gesagt fliege ich auch nicht gern. Ich traue diesen Blechkisten nicht, und damit waren auch meine großen Jugendträume dahin, irgendwann mal wie Indiana Jones auf Abenteuersuche zu gehen.“
    „Ich sehe schon. Mein russischer Akzent schreckt Sie ab.“ Sie lachten, während die Quizmasterin wieder ihren Platz hinter der Bar einnahm und eine neue Runde ausschenkte, bevor das Spiel weiterging.
    Nachdem Kent und Vanessa eine wirtschaftsgeschichtliche Frage richtig beantwortet hatten und das nächste Paar bei einer geografischen passen musste, waren nun wieder Darcy und Jake an der Reihe. „Welcher berühmte Spieler, der 1972 in die Baseball Hall of Fame aufgenommen wurde, war für seinen Spruch bekannt: ‚Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist‘?“
    Jake beugte sich zu ihr, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, doch Darcy wehrte ihn dieses Mal ab. „Warten Sie, ich weiß das, verdammt noch mal! Endlich mal eine Sportfrage, die ich beantworten kann!“
    „Wir sollten uns abstimmen.“
    „Warum? Glauben Sie, eine Frau könnte keine Sportfrage beantworten?“
    Seine Lippen streiften ihr Ohrläppchen, und sein Arm lag sanft in ihrem Rücken.
    „Ich brauche ja nur eine Ausrede, um Ihnen etwas ins Ohr flüstern zu können.“
    „Yogi Berra“, antwortete Darcy laut und wunderte sich, wie fest ihre Stimme klang, obwohl in ihrem Innersten ein wahrer Wirbelsturm tobte.
    Ein paar Drinks und einige Fragerunden später wurden Darcy und Jake zum Siegerpaar gekrönt. Der Hauptgewinn bestand aus nichts weiter als dem guten Gefühl, mit dem eigenen Erfolg ordentlich angeben zu können, und den deprimierten Blicken, die ihnen Kent und Vanessa zuwarfen, als sie aufbrachen.
    „Wie kommen Sie nach Hause?“, fragte Jake, während er ihr gentlemanlike in die Jacke half.
    Das war an sich eine völlig harmlose Frage, aber Darcy, ein wenig überhitzt von den Drinks, hörte doch eine Nuance heraus, die nicht ganz so gentlemanlike war. „Zu Fuß“, gab sie zurück.
    „Allein?“
    „So weit ist es nicht.“
    „Aber ein paar Drinks hatten Sie schon.“ Wo er recht hatte … „Ich hätte wirklich ein besseres Gefühl, wenn ich Sie bis dahin begleiten könnte.“
    Er wusste es zwar noch nicht, aber er würde – wenn sie all die Vorzeichen richtig deutete – dann tatsächlich ein sehr viel besseres Gefühl haben. Denn wenn er erst vor ihrer Haustür stand, würde sie ihn zur Not mit Gewalt zu sich hineinzerren. Normalerweise brachte sie einen Mann nicht gleich nach dem ersten Date mit nach Hause, wenn maneine zufällige Partnerschaft bei einem Tresenquiz überhaupt als „Date“ bezeichnen konnte. Doch bei einem solchen Kerl, der nicht nur attraktiv, sondern auch intelligent war und obendrein noch Sinn für Humor hatte, konnte man eine Ausnahme machen. Diese Spezies war äußerst selten. Dazu musste sie sich eingestehen: Sie wollte ihn. Sie wollte ihn unbedingt.
    Jake hielt Darcy die Tür auf, während er sich im Stillen verfluchte. Das war nun der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, eine Romanze zu beginnen, auch wenn er diese Frau ziemlich sexy fand und sie die Antwort auf die letzte, die entscheidende, Quizfrage gewusst hatte.
    Auf gar keinen Fall kam es infrage, sie im Dunkeln allein nach Hause gehen zu lassen. Den ganzen Abend hatte er verstohlen dieses bezaubernde Lächeln bewundert und die Art, wie sie sich auf die Unterlippe biss, wenn sie sich einer Antwort nicht ganz sicher gewesen war, oder wie sie sich einen Rest Nacho-Käsedip von den Lippen geleckt hatte. Seitdem schwirrte der Gedanke an einen Gutenachtkuss in seinem Kopf umher. Vielleicht war es nicht das klassische „erste Date“ gewesen, aber irgendwie, so fand er jedenfalls, zählte es trotzdem.
    Es mochte Männer geben, die es einfach besser draufhatten als er, die Körpersprache von Frauen zu deuten. Aber Darcy sandte Signale aus, das war völlig klar. So, wie sie neben ihm herging, hatte er nicht annähernd das Gefühl, dass sie es besonders eilig hatte, nach Hause zu kommen und ihn loszuwerden. Fast schien sie es darauf anzulegen, dass ihre Arme sich beim Gehen von Zeit zu Zeit berührten, und nachdem dies zum dritten Mal passiert war, ergriff er ihre Hand. Sie ließ es
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