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Das Valentinsduell

Das Valentinsduell

Titel: Das Valentinsduell
Autoren: Shannon Stacey
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Öffnungszeiten hatte Kevin einfach immer viel zu viel um die Ohren, die Gäste gingen schließlich vor. „Es gab dort einen ganz netten Event, und ich wollte mal sehen, ob das auch was für uns sein könnte.“
    „Ich will bald die ersten Anzeigen für die Eröffnung schalten. Bist du sicher, dass wir das bis Februar packen?“
    „Lass uns erst mal einen Probelauf machen, damit wir die letzten Mängel beseitigt haben, bevor die ganze Chose am Valentinstag steigt.“ Jake hatte noch keinen blassen Schimmer, wie diese „Chose“ im Einzelnen aussehen sollte. Bisher war ihm dazu nur eingefallen, dass Veranstaltungen dieser Art ziemlich werbewirksam sein konnten, weil es eine gute Gelegenheit war, Ehefrauen das Herumkurven auf einem Motorschlitten dadurch schmackhaft zu machen, dass der Göttergatte sie hinterher zu einem romantischen Valentins-Dinner ausführte. So konnte man für den Pub noch mehr Wintersportgäste gewinnen.
    „Ich habe dir eine Mail mit dem neuen Logo geschickt. Hast du schon einen Blick drauf geworfen?“
    „Noch nicht.“ Dazu war er zu beschäftigt gewesen.
    „Ich denke, es ist richtig gut geworden. Es ähnelt dem von Jasper’s Bar. So einen Wiedererkennungseffekt sollte man ja schon einkalkulieren, was?“
    Auch wenn Jasper’s Bar & Grill im Wesentlichen eine Sportsbar war, hatten sie beschlossen, den wichtigsten Teil des Namens – die neue Filiale sollte „Jasper’s Pub“ heißen – als eine Art Markenzeichen beizubehalten. Viele der Gäste, die sich bei Kevin wohlfühlten, wenn sie sich bei einem Bierchen ein Football- oder Baseballspiel ansahen, zog es im Winter in den Norden zum Schlittenfahren. Mit anderen Worten: Man setzte auf Bewährtes und die Treue der Stammkunden.
    Kevin bog auf den Parkplatz vor der Autowerkstatt ein und ließ den Motor laufen, als sein Kumpel sich wenig später aus dem Auto schwang. Er wollte gleich weiter in seine Bar, und Jake würde sich aufmachen zum Highway. „Ich geb dir Bescheid, bevor ich dir jemanden für die Planung der Speisekarte und für den ganzen Personalkram vorbeischicke.“
    „Geht klar.“
    „Aber tu mir einen Gefallen: Wenn dieser Jemand eine Frau sein sollte, schwör mir, dass du die Finger von ihr lässt!“
    Jake fuhr herum. „Was zum Teufel meinst du damit schon wieder?“
    „Finger weg! Das meine ich damit!“
    „Glaubst du, das weiß ich nicht? Ich bin schon lange genug im Geschäft, um mich auch ohne deine klugen Ratschläge professionell zu verhalten!“
    „He, war nicht so gemeint.“ Kevin seufzte und strich sich mit der Hand übers Haar. „Ich bin vielleicht gerade ein bisschen übervorsichtig. Der Pub könnte echt ein Renner werden. Manchmal wird mir bewusst, wie viel für mich damit eigentlich auf dem Spiel steht, und ich komme ins Grübeln, was alles schiefgehen kann.“
    „Ich werde niemanden anbaggern, den du mir schickst – verlass dich drauf!“ Jake war sich fast sicher, dass er demnächst ohnehin nicht mehr auf dem Single-Markt zu haben sein würde. Das hoffte er jedenfalls.

    Fast drei Stunden später war Jake am Rande der Verzweiflung. Er fuhr einen holperigen Feldweg entlang, sein Navigationsgerät hatte den Geist aufgegeben, und er war sich nicht einmal sicher, ob die Straße, auf der er sich befand, überhaupt auf irgendeiner Karte eingezeichnet war. Obendrein regnete es. Besser gesagt, es goss in Strömen.
    Er hielt nach einem Platz zum Wenden Ausschau, als er ein Stück weiter vorn einen Wagen sah, der offenbar von der Fahrbahn abgekommen war. Anscheinend hatte der Fahrer bei dem Mistwetter die Kontrolle verloren, der Kleinwagen war in den Graben geschlittert und steckte nun mit den Hinterrädern im Matsch fest. Als Jake langsam näher heranfuhr, erblickte er in dem Wagen hinter dem Fenster auf der Fahrerseite etwas, das wie ein pinkfarbener Pulli aussah. Eine Frau – als hätte er es geahnt!
    Jake ließ eine ganze Fluchsalve los, bremste und schaltete die Warnblinkanlage ein. Dann zog er das Handy vom Gürtel, das ihm hier sowieso nichts nützen würde, weil es in dieser verdammten Einöde kein Netz gab, und warf es in die Ablage der Mittelkonsole. Er hatte die kurze Strecke zu dem anderen Wagen noch nicht ganz zurückgelegt, schon war er nass bis auf die Haut.
    Die Frau war so sehr mit den Kindern beschäftigt, die auf dem Rücksitz angeschnallt waren, dass Jake an die Scheibe klopfen musste, um auf sich aufmerksam zu machen. Als sie ihn sah und die Fahrertür von innen öffnete, stand ihr die
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