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Das unheimliche Medium

Das unheimliche Medium

Titel: Das unheimliche Medium
Autoren: Jason Dark
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fragte: »Eine was bitte…?«
    »Schüssel – ja. Eine Schüssel, die dafür sorgt, daß die alles empfangen können.«
    »Die TV-Programme?«
    »Sogar die aus Germany, glaube ich.«
    Jetzt war mir alles klar, und gleichzeitig wiederum nicht. Natürlich kannte ich diese Empfangsschüsseln, auch ›Salatteller‹ genannt, aber ich hatte nie zuvor eine Schüssel gesehen, die in einem derartigen Licht leuchtete. Das war schon ungewöhnlich. Ich dachte an die Blitze, brachte sie in einen Zusammenhang mit dieser Schüssel und stellte mir die Frage, ob das Blitz-Inferno in der Satellitenschüssel seinen Ursprung gehabt hatte.
    Möglich war es…
    Natürlich wanderten meine Gedanken in eine bestimmte Richtung. Ich dachte an eine magische Beeinflussung, durch eine fremde Kraft, die sich die Satellitenempfänger als Mittler ausgesucht hatte.
    Betty Styron zog sich vom mir zurück. Sie drehte sich herum un ging wieder zu ihrem Mann. Ich stoppte sie nicht. Walter legte fürsorglich einen Arm um seine Gattin und brachte sie aus dem Zimmer. Er redete dabei leise auf sie ein.
    Ich ließ sie gehen. Sie mußten weg, sie waren beeinflußt worden, es gab keine andere Möglichkeit für sie.
    Mir wäre es wahrscheinlich ebenso ergangen, hätte ich nicht über diesen außergewöhnlichen Schutz verfügt. Ich war mittlerweile davon überzeugt, daß mich mein Kreuz vor den starken Treffern bewahrt hatte.
    Daß ich etwas tun mußte, stand fest. Ich wußte nur noch nicht, wie ich mich verhalten sollte und dachte daran, auf dem direkten Weg zu den Shanes zu gehen.
    Dann fiel mir Suko ein. Von ihm hatte ich noch nichts gesehen. Auch nicht auf der Straße. Aber ich glaubte fest daran, daß er mittlerweile in Weldon eingetroffen war. Wahrscheinlich war er ebenso unbedarft in dieses Inferno hineingeraten wie ich. Es war auch möglich, daß er es nicht so gut überstanden hatte, denn er besaß kein Kreuz als Schutz.
    Ich folgte den beiden Styrons. Ihre Tritte waren noch auf der Treppe zu hören. Sie unterhielten sich. Was sie sagten, konnte ich nicht verstehen.
    Als sie unten die Haustür öffneten, befand ich mich noch im düsteren Treppenhaus.
    Aber ich hörte das Geräusch!
    Nein, es war mehr ein dumpfes Grollen, das durch die offene Tür hereinwehte. Ich stellte Ähnlichkeit mit einem Donner fest, als wäre dieser nach den Blitzen so verspätet eingetreten, was natürlich Unsinn war.
    Aber er rollte heran.
    Auch die beiden Styrons waren irritiert. Sie blieben in der offenen Tür stehen und hatten die Köpfe nach rechts gedreht. Ich konnte sie gut sehen, und sie kamen mir vor wie zwei Figuren aus einem Wetterhäuschen, die sich nicht entscheiden konnten, wer von ihnen sich nun nach draußen wagen sollte.
    Das Donnern schwoll an. Es glich einer akustischen Drohung, die sich immer weiter und stärker auf den Ort zuwälzte.
    Ich bekam schwere Bedenken. Ein Gewitter hörte sich anders an. Ich vernahm kein Krachen, nicht dieses brutale Peitschen der Detonationen, es blieb im Rahmen, und mir fielen plötzlich Western-Filme ein, die ich gesehen hatte. Oft genug war dieses dumpfe Grollen zu hören gewesen, wenn es bei den großen Rinderherden zu einer Stampede kam. So ähnlich klang es hier.
    Der Weg nach draußen war frei, da die Styrons ihren Platz an der Tür verlassen hatten.
    Ich überwand die Distanz mit schnellen Schritten, beging aber nicht den Fehler, sofort auf den Gehsteig zu rennen, sondern blieb zunächst in der offenen Tür stehen, den Kopf nach links gedreht.
    Viel konnte ich nicht sehen, und die wartenden Menschen interessierten mich nicht.
    Eine große Masse Leiber wälzte sich vom Eingang des Ortes her immer näher. Die Menschen, die auf der Straße zusammengekommen waren, hatten sich auf die schmalen Gehsteige vor ihren Häusern zurückgezogen.
    Was sich da mit großer Geschwindigkeit näherte und was sich ihnen in den Weg stellte, waren Schafe!
    Ja, es waren genau die Schafe, die sich bei meiner ersten Begegnung mit ihnen schon so aggressiv gezeigt hatten und dabei zu kleinen Bestien geworden waren.
    Ich hielt den Atem an!
    Die Herde rannte alles um, was nicht stabil genug war. Bei den parkenden Autos hatten die Tiere Schwierigkeiten. Einige donnerten dagegen und wurden so aufgehalten. Andere passierten diese Hindernisse ohne Probleme, oder sprangen einfach darüber hinweg.
    Zwischen dem Donnern der Hufe hörte ich das heisere Kläffen des Hundes, und ich rechnete damit, den Schäfer selbst auch bald zu sehen.
    Das hatte mir noch
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