Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
»Haben Sie Senator Fitzgerald und die anderen nicht auch getötet, weil es Ihren Interessen gedient hat?«
    Coleman trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte den Mistkerl, der da vor ihm stand. »Ich habe diese Männer getötet, weil sie herausragende Vertreter eines verkommenen politischen Systems waren. Jahr für Jahr haben sie uns versprochen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, aber am Ende waren sie doch immer nur darauf bedacht, an der Macht zu bleiben. Sie waren dabei, dieses Land in den Ruin zu treiben. Diese Leute waren in Wirklichkeit eine Bedrohung für die nationale Sicherheit, wie Sie es so schön ausgedrückt haben.«
    Coleman zögerte einige Augenblicke, ehe er fortfuhr: »Ich habe viele Jahre meines Lebens damit zugebracht, in irgendwelche entlegenen Winkel der Erde zu fliegen und Leute zu töten, die unsere nationale Sicherheit bedroht haben. Irgendwann ist mir klar geworden, dass Arschlöcher wie Sie …« – Coleman streckte den Arm aus und stieß Nance einen Finger gegen die Brust – »… und Ihre selbstsüchtigen politischen Freunde diesem Land mehr Schaden zufügen als alle Terroristen und Diktatoren, die ich aus dem Weg zu räumen hatte. Politiker wie Fitzgerald und Basset haben unser Land gespalten. Sie haben Linke und Rechte genauso gegeneinander aufgehetzt wie Arme und Reiche, und sie haben das, was sie sagten, selbst nie geglaubt. Ich habe meinen Arsch für Mistkerle wie Sie riskiert. Ich habe zusehen müssen, wie meine Männer ums Leben kamen, weil Leute wie Fitzgerald ihren Mund nicht halten konnten. Euch interessiert doch nichts anderes als eure verdammten Machtspiele. Wenn ihr wollt, dass jemand beseitigt wird, greift ihr zum Telefon, und vierundzwanzig Stunden später ist der Betreffende tot. Haben Sie jemals selbst den Kopf hingehalten? Haben Sie schon mal jemanden getötet? Haben Sie je mit ansehen müssen, wie acht Ihrer engsten Freunde im Hubschrauber abgeschossen werden, weil irgendein betrunkener Senator zu redselig war?« Coleman starrte Nance in die Augen und wartete auf eine Antwort, die, wie erwartet, nicht kam. »Natürlich ist Ihnen das nie passiert. Ihnen hat man doch Ihr ganzes Leben lang alles in den Hintern geschoben! Nennen Sie mir einen guten Grund, warum ich Ihnen nicht eine Kugel in den Kopf jagen sollte.«
    Nance trat einen Schritt zurück und sagte mit hoch erhobenem Kopf: »Ich sehe es ein, wenn ich verloren habe. Ich werde Ihre Forderungen erfüllen und mich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen.«
    »Und ich soll Ihnen glauben, dass Sie es ehrlich meinen?«, erwiderte Coleman in spöttischem Ton.
    »Mr. Coleman, ich verstehe ja, dass Sie Leuten wie mir und Direktor Stansfield nicht gerade freundlich gesinnt sind. Ich sage nicht, dass Sie Recht haben, aber ich verstehe, wie Sie zu Ihrer Ansicht kommen.«
    »Moment mal«, warf Coleman ein. »Lassen Sie ihn aus dem Spiel. Sie haben diesen Schlamassel ganz allein angerichtet, und jetzt wird es Zeit, dass man Ihnen die Rechnung dafür präsentiert.«
    »Wie gesagt«, erwiderte Nance in selbstsicherem Ton, »ich erwarte nicht von Ihnen, dass Ihnen das, was ich tue, gefällt, aber ich habe unserem Land trotzdem gut gedient. Ich habe in all den Jahren sicher auch meine Fehler gemacht, aber ich habe es immer gut gemeint. Gewiss steht es mir zu, dass ich mich jetzt zurückziehen und ein friedliches Leben führen kann.«
    »Ja, so wie dieser Arthur. Ich kenne euch Typen genau. Ihr könnt nicht einfach dasitzen und die Hände in den Schoß legen. Ihr mischt euch immer wieder ein. Sie werden herausfinden wollen, wer mit mir zusammengearbeitet hat, und wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, würden Sie mich töten, ohne mit der Wimper zu zucken.«
    »Dieses Land braucht Leute wie mich, ob Ihnen das nun passt oder nicht«, erwiderte Nance herablassend. »Es tut mir Leid, dass Sie nicht meiner Meinung sind, aber das muss ich wohl akzeptieren. Sie können sich jedenfalls darauf verlassen, dass ich mich künftig aus allen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens heraushalten werde.«
    »Ihre verdammte Arroganz allein ist Grund genug, Sie ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen!« Coleman zog seine Pistole. »Erstens haben Sie es verdient zu sterben, und zweitens traue ich Ihnen nicht über den Weg.« Coleman streckte den Arm mit der Pistole aus.
    Nance starrte auf die Waffe hinunter und wandte sich Stansfield zu. »Thomas, Sie hätten ziemliche Mühe, meinen Tod zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher