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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum
Autoren: Vince Flynn
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durchsuchen, und teilte Stansfield mit, dass sie den Raum unter Kontrolle hatten.
    Der zweite Helikopter kam ebenfalls zum Haus und landete auf dem Rasen. Stansfield stieg aus, und sein Leibwächter folgte ihm. Der Direktor stieg über das zerbrochene Glas der Verandatür, als sein Blick auf den blutüberströmten O’Rourke fiel. Der stets so beherrschte Direktor der CIA musste sich zusammenreißen, um seine Wut auf Mike Nance im Zaum zu halten. Er trat einige Schritte vor und sah den toten Mann auf dem Boden, dessen Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt war. Dann sah er, dass der junge Abgeordnete an den Händen gefesselt war. »Schneidet ihn los«, wies Stansfield einen seiner Männer an, der O’Rourkes Plastikhandschellen sogleich mit dem Messer durchtrennte.
    Der Teamführer kam auf Stansfield zu. »Sir, einer meiner Männer wurde am Arm getroffen, aber es dürfte nichts Ernstes sein.«
    »Danke. Bitte, gehen Sie mit Ihren Männern hinaus und lassen Sie uns einen Augenblick allein.« Die schwarz gekleideten Sondereinsatzkräfte gingen hinaus, doch Stansfields Bodyguard blieb mit seiner Maschinenpistole in den Händen bei seinem Chef. Stansfield ging zur Bar hinüber und betrachtete die beiden Fläschchen und die Spritze. »Das ist unglaublich, was Sie angerichtet haben«, stieß Stansfield hervor und warf die Spritze auf das Tablett zurück. »Hatten Sie auch noch vor, ihn unter Drogen zu setzen?«
    Nance gab keine Antwort. Garret erhob sich von der Couch und kam auf Stansfield zu. »Thomas, ich habe ihm immer gesagt, dass das eine verrückte Idee ist, aber er wollte nicht auf mich hören.«
    Stansfield zeigte auf die zertrümmerte Tür. »Gehen Sie hinaus und warten Sie draußen. Mit Ihnen unterhalte ich mich später.« Garret blickte betreten zu Nance hinüber und verließ den Raum. Stansfield wandte sich O’Rourke zu. »Ist alles in Ordnung, Herr Abgeordneter?«
    Michael stand auf und wischte sich etwas Blut von der Nase. »Ich werd’s überleben.«
    Stansfield zog ein Taschentuch hervor und reichte es O’Rourke, ehe er sich wieder Nance zuwandte. »Was haben Sie sich dabei gedacht, verdammt noch mal?«
    Nance schwieg und ging zum Couchtisch hinüber, auf dem ein Humidor stand. Stansfields Leibwächter richtete seine MP auf Nances Kopf und trat einen Schritt vor. Der Nationale Sicherheitsberater blickte auf und runzelte die Stirn. »Thomas, pfeifen Sie Ihren Wachhund zurück.«
    »Carl«, entgegnete Stansfield, »wenn er eine falsche Bewegung macht, erschießen Sie ihn.«
    Nance ignorierte die Anweisung; er nahm sich eine Zigarre, schnitt die Spitze ab und zündete sie sich an. Er blies einige Rauchwolken in die Luft und lächelte. »Thomas, Sie hätten an meiner Stelle doch genau das Gleiche getan.«
    »Ich wäre nie an Ihre Stelle gekommen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
    »Wollen Sie das Ganze vielleicht auch noch rechtfertigen?«
    Nance zuckte mit den Schultern. »Nein. Ich sehe es ein, wenn ich verloren habe. Ich werde morgen früh meinen Rücktritt bekannt geben.«
    »So einfach wird es wohl nicht gehen«, entgegnete Stansfield und blickte auf die Uhr.
    »Wieso nicht?«, fragte Nance, seine Zigarre paffend.
    Nances arrogante Haltung war einfach unerträglich. »Oh, ich weiß nicht«, antwortete Stansfield voller Sarkasmus, »aber vielleicht hat sich die Situation ein bisschen geändert, nachdem Sie den Abgeordneten O’Rourke entführt haben.«
     
    Coleman hielt mit seinem Wagen vor dem Haupttor der Naval Academy an. Ein U.S. Marine trat aus seinem Wachhäuschen und kam auf den Wagen zu. Coleman ließ das Fenster herunter. »Guten Abend, Corporal«, sagte er. »Ich treffe mich mit Sam Jarvi.«
    »Ausweis, bitte«, verlangte der Marine, und Coleman reichte ihm seinen Führerschein. Der Marine warf einen Blick darauf und gab ihm das Dokument zurück. »Sam hat gerade angerufen, Mr. Coleman. Wissen Sie, wo Sie ihn finden?«
    »Ja.«
    Der Marine trat zurück und bedeutete Coleman, dass er weiterfahren könne. »Schönen Abend noch, Sir.«
    »Danke, Ihnen auch.« Coleman fuhr durch das Tor und dachte lächelnd daran, was für eine Überraschung auf die FBI-Leute wartete.
     
    Zwei Blocks entfernt hatte Skip McMahon angehalten. Die drei anderen Wagen warteten einige Blocks hinter ihrem Chef. McMahon beobachtete, wie Coleman durch das Tor der Akademie fuhr, und bekam wenig später die schlechte Nachricht über Funk mitgeteilt. »Was soll das heißen – Sie können ihm nicht folgen?«, rief
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