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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller
Autoren: Simon Kernick
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einer der größten Heroinimporteure Großbritanniens, der den Stoff direkt von Partnern in der Türkei und Afghanistan bezog.
    Scope hatte seine Ermordung monatelang geplant, und es hatte unglaublich perfekt geklappt. Weder Miller noch seine Leibwächter hatten Verdacht geschöpft, und er hatte sie alle drei binnen Sekunden erledigt. Trotzdem hatte Scope damit gerechnet, für die Morde bezahlen zu müssen. Seine Glückssträhne hatte bereits übermäßig lange gehalten, und mit drei Morden in einem Londoner Nobelhotel glaubte er, ein zu großes Risiko eingegangen zu sein. Aber nach alldem, was an diesem Tag geschehen war, wurden die Toten offensichtlich den Terroristen zugeschrieben.
    Nun also konnte Mary Ann, drei Jahre nach ihrem Tod, endlich in Frieden ruhen.
    Er sah sich ein letztes Mal auf dem Parkplatz um. Inzwischen zitterte er vor Kälte und fragte sich, ob man ihn jemals für das, was er getan hatte, zur Rechenschaft ziehen würde. Am Ende lag es nicht in seiner Hand, und deshalb lohnte es sich auch nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Er stieg in seinen Wagen, warf den Stock auf den Beifahrersitz, atmete einmal tief durch und fuhr los.
    Weg von der Kirche, weg von den Trauernden, weg von der Vergangenheit.

Die Entstehung von Das Ultimatum
    Wie alle war ich entsetzt von der Brutalität der Anschläge in Mumbai und der schieren Skrupellosigkeit der Terroristen, die die Hotels gestürmt und wahllos Gäste niedergemetzelt hatten.
    Ich erinnere mich, wie ich mir vorstellte, wie schrecklich es sein musste, zu den Gästen zu zählen, die in einem dieser Hotels festsaßen; zumal wenn man weiß, dass man es mit Leuten zu tun hat, die darauf aus sind, möglichst viele Menschen zu töten.
    Die Ereignisse lösten damals allerdings keinen Impuls in mir aus, ein Buch über die Erstürmung eines Hotels schreiben zu wollen. Es war einfach alles noch zu frisch. Im Sommer 2010 jedoch hielt ich mich in einem großen alten Hotel im ägyptischen Taba auf, das nahe an der israelischen Grenze lag. Und dort kam mir die Idee für Ultimatum . Das Hotel hatte eine große Sonnenterrasse, die sich vielleicht sieben Meter über dem Pool befand und von der aus man einen Panoramablick über das Hotelgelände und das Rote Meer genießen konnte. Ich stellte fest, dass, wenn eine Gruppe Terroristen an den beiden gelangweilt und nicht allzu vertrauenerweckend wirkenden Wachmännern vorbei den Hoteleingang stürmen würde, wir alle wie Ratten in der Falle säßen, da es keinen anderen Ausgang gab. Unmittelbar danach kam mir ein Mann in den Sinn, ein Gangster möglicherweise, der sich zum Zeitpunkt der Terroristen-Attacke bereits im Hotel befand, um einen Auftrag zu erledigen, jemand, der die Fähigkeiten und den Willen hat, sich zur Wehr zu setzen.
    Da wusste ich, dass ich eine Geschichte hatte.
    Die Welle der Inspiration dauerte lediglich dreißig Sekunden, doch manchmal passiert es eben so.
    Aber um ehrlich zu sein: Ich habe lange und genau überlegt, ehe ich schließlich etwas zu Papier brachte. Ich denke, die meisten Autoren dürften bei dem Gedanken an eine Geschichte mit starkem Terrorismusbezug nervös werden, weil stets die Möglichkeit besteht, von realen Ereignissen überrollt zu werden. Ich wollte meinen Roman in London ansiedeln, in einem fiktionalen West-End-Hotel, aber natürlich war mir bewusst, dass Großbritannien während des letzten Jahrzehnts seine Wachsamkeit gegenüber terroristischen Anschlägen erhöht hatte. Und nur ein Jahr zuvor waren aus Pakistan tatsächlich Nachrichten durchgesickert, jemand könnte in London eine ähnliche Attacke wie in Mumbai planen.
    Am Ende entschied ich mich, dass es das Risiko lohnte.
    Allerdings wollte ich nicht die offensichtliche islamistische Option ziehen. Als ich Das Ultimatum plante, hatte gerade der Arabische Frühling begonnen, und in der arabischen Welt schienen die Weichen eher auf Demokratie denn auf Fundamentalismus gestellt, weshalb die klassische Al-Qaida-Gewalt plötzlich irgendwie überholt wirkte. Deshalb beschloss ich, aus den Terroristen rechtsextreme Söldner zu machen, die im Auftrag eines nicht näher genannten arabischen Landes agieren und mit ihrer Aktion Vergeltung für die britische Unterstützung des Arabischen Frühlings üben. Das ergab in meinen Augen ein plausibles Szenario. Außerdem hatte es den Vorzug, dass die Terroristen eine gut ausgebildete, auf ihr Ziel konzentrierte Truppe sein konnten, die Zugang zu allen möglichen Waffen hatte. Das
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