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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller
Autoren: Simon Kernick
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der chinesischen Regierung, das das MI6 und mutmaßlich auch die CIA mit hochwertigen Informationen versorgte. Die Identität dieses Mannes war so geheim, dass wahrscheinlich nur eine Handvoll Leute Bescheid wusste. Fox eingeschlossen. Was die Information umso wertvoller machte. Fox vermutete, dass sein Kunde – derselbe Rechtsextremist, der ihn vor Monaten mit Wolf bekannt gemacht hatte – den Namen des Chinesen für einen erheblich höheren Betrag weiterverkaufte, doch das interessierte ihn nicht. Er wäre wohlhabend genug, sich auf das Anwesen, das er sich in den Tropen errichtet hatte, zurückzuziehen und definitiv von der Bildfläche zu verschwinden.
    Nun war die Reihe an ihm. Zwei offiziell wirkende uniformierte Cops saßen an dem Schreibtisch vor ihm, während hinter ihm ein mit einer Maschinenpistole bewaffneter Special-Forces-Mann in Stellung ging.
    »Ihr Name bitte.«
    »Robert Durran.«
    »Waren Sie Gast im Stanhope?«
    »Ja. Zimmer 202.«
    Der andere Polizist tippte die Informationen in seinen Laptop und nickte dann seinem Kollegen zu.
    »Können Sie sich ausweisen?«
    »Ja.«
    Doch als er in die Tasche griff, um seinen Ausweis hervorzuholen, hörte er, wie hinter ihm Bewegung in die Menge geriet.
    »Den kenne ich!«, rief ein älterer Schwarzer in einem Arbeitsoverall, der etwas weiter hinten in der Reihe stand.
    »Das ist einer von ihnen!«, rief er und deutete auf Fox. »Das ist einer der Terroristen. Ich hatte mich unter einem Schrank in der Küche versteckt. Neben dem Ballsaal. Da habe ich ihn gesehen und gehört. Das ist er. Ich bin mir ganz sicher.«
    Alle starrten Fox an. Er hätte versuchen können, es mit seiner falschen Identität durchzuziehen, aber einmal hellhörig geworden, würden die Sicherheitsdienste nicht lange brauchen, um seine Tarnung zu zerpflücken und die Wahrheit herauszufinden. Was ihm nur noch eine Möglichkeit ließ.
    Blitzschnell sprang er herum und stürmte Richtung Ausgang, obwohl er wusste, dass er es nie schaffen würde. Er war unbewaffnet und saß in der Falle, aber er konnte sich nicht festnehmen lassen und den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das würde er nicht ertragen.
    Er hörte die bewaffneten Polizisten erregt rufen, die Leute sollten sich zu Boden werfen, und sah, dass die Leute umfielen wie Dominosteine. Und er sah die Maschinenpistolen und Gewehre, die plötzlich aus allen Richtungen auf ihn zielten.
    Dann streckte jemand in einer der Schlangen ein Bein aus, Fox stolperte darüber, und sein Handy fiel klappernd auf den Asphalt.
    Im nächsten Augenblick sprang ihm jemand schreiend mit den Knien voran in den Rücken. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, und Fox stöhnte vor Schmerz auf. Es war eine der Geiseln. Als Fox versuchte, sich aus deren Griff zu winden, erscholl ein vielstimmiges Gebrüll, und die anderen Geiseln stürzten sich auf ihn, rissen ihn an den Haaren, zerkratzten sein Gesicht und belegten ihn mit allen erdenklichen Flüchen und Schimpfwörtern, während sie ihn allmählich auf die Beine zerrten und dabei wild auf ihn einschlugen und -traten.
    Panik überkam ihn. Er hörte die Blutlust in ihren Schreien. Diese Gestalten würden ihn bei lebendigem Leib vierteilen und zerfetzen. Sie würden nicht von ihm ablassen. Jemand spuckte ihm ins Gesicht, ein anderer versuchte, ihm die Finger in die Augen zu rammen, ein Dritter zerrte wie besessen an seinen Haaren.
    Doch dann wurden die Leute weggerissen, und er landete unsanft wieder auf dem Boden, nur spürte er diesmal das kalte Metall mehrerer Gewehrläufe in seinem Nacken und an seinem Kopf. Behandschuhte Hände durchsuchten ihn grob, und da wurde es zu viel. Unkontrolliert würgte er und erbrach sich, genau in dem Augenblick, als ihn jemand mit dem Gesicht im Dreck liegend fotografierte und die Demütigung vervollständigte.
    Da seine Augen von dem Versuch, sie ihm auszustechen, noch tränten, bekam er nur verschwommen mit, wie jemand sein Handy aufhob und etwas über die SMS rief, die er gerade abgeschickt hatte.
    Aber das war jetzt nicht mehr von Bedeutung. Nichts war mehr von Bedeutung.
    Sie hatten ihn.

92
    Als Arley zurück in die Einsatzzentrale kam, drehten sich ruckartig alle zu ihr um.
    »Ma’am«, rief John Cheney ungläubig. »Verdammt noch mal, wo haben Sie gesteckt?« Er hatte inzwischen sein Jackett ausgezogen und die Ärmel aufgekrempelt und wirkte gestresster als vorhin. »Der SAS ist reingegangen, und die Geiseln strömen heraus.«
    »Silver Commander am Apparat
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