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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle
Autoren: Jason Dark
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bist. Das halte ich dir auch zugute, denn ein anderer hätte Hucky diese Antworten nicht gegeben, darauf kannst du Gift nehmen.« Er streckte den Arm aus und vollführte eine umfassende Bewegung. »All die Jungs, die du hier siehst, sind meine Freunde. Meine besten Freunde sogar.«
    »Dann freue dich, Hucky. So gute bekommt man nicht immer. Ehrlich.«
    »Und sie würden mir auch helfen«, sagte er, wobei er sein Gesicht so sehr in meine Nähe brachte, dass ich seinen verbrauchten Atem riechen konnte.
    »Brauchst du denn Hilfe?«
    Da grinste Hucky. »Meistens nicht.« Er wechselte das Thema. »Wo hast du gesessen?«
    »In den Staaten.«
    »Wo ist das denn?«
    »Amerika.«
    »Und dann bist du hier?«
    »Ja, man hat mich entlassen. Ich bin in meine Geburtsstadt zurückgekehrt.«
    »Aha. Suchst du einen Job?«
    »Nein, ich habe Gespartes. Und jetzt lass mich bitte meinen Whisky trinken. Ich bin müde.«
    Ich war tatsächlich der Meinung, dass ich Hucky erschöpfend Auskunft gegeben hatte, er war jedoch an diesem Tag besonders empfindlich und bewies mir dies auf drastische Art und Weise. Zuerst schnappte er mein Glas, kippte den Whisky nebst Eiswürfeln zu Boden. Danach grinste er mich an.
    »Du kannst mir einen neuen bestellen, Hucky.«
    Der Bulle rutschte vom Hocker. Wahrscheinlich gab es jetzt Zoff. Dass er allerdings so schnell hören würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Der Bulle mit dem großen Schädel hatte den Boden kaum berührt, als er seinen Arm schon auf die Reise schickte. Es war ein klassischer Rundschlag, der mich traf.
    Zum Glück nicht am Kopf, sondern nur an der Brust. Aber die Kraft reichte aus, um mich vom Hocker zu schleudern. Mit den Schultern riss ich noch zwei Stühle um und stieß mir heftig das Kreuz und auch den Hinterkopf.
    Spätestens jetzt war es den übrigen Gästen klargeworden, dass sich hier eine kleine Abwechslung anbahnte, und es wurde auf einmal totenstill in der Kneipe.
    Wie auf Kommando drehten sich die meisten um. Sie starrten in unsere Richtung. Als sie mich am Boden liegen und Hucky vor mir stehen sahen, da begannen einige unverhohlen zu lachen. Wetten wurden angeboten, aber auf mich setzte keiner. Mir gab niemand eine Chance gegen den Riesen.
    Hucky stand vor mir wie ein Gebirge, während ich lag und mich auf den angewinkelten Armen abgestützt hatte.
    Stühle wurden gerückt, die meisten Gäste erhoben sich von ihren Plätzen, denn sie wollten etwas sehen. Die beiden Keeper griffen nicht ein. Aus Erfahrung schienen sie zu wissen, dass es besser war, wenn man sich nicht einmischte.
    Erste Kommentare schwirrten durch die Kneipe. Eine rauhe Stimme schrie: »Bring den Schweiger zum Schreien, Hucky!«
    Ein anderer sagte: »Hau ihm die Ohren ab!«
    Hucky stand vor mir. Er genoss es, von seinen Kumpanen angefeuert zu werden. Sein Gesicht hatte sich zu einem breiten Grinsen verzogen, und er rieb seine mächtigen Pranken. Über seinem Kopf hing eine Lampe. Ihr Licht traf auch Huckys Gesicht und ließ ihn aussehen wie einen Leberkranken.
    Hucky war flink. Das hatte ich bereits zu spüren bekommen. Er würde nicht fair kämpfen und versuchen, meine Bodenlage auszunutzen. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, als Hucky seinen rechten Fuß hob.
    Der Tritt hätte mich bestimmt in Schwierigkeiten gebracht, doch diesmal war ich schneller. Mein Oberkörper schlug praktisch eine Brücke, dann schleuderte ich mein Bein vor und gleichzeitig in die Höhe. Es knallte, als meine Schuhspitze Huckys Schienbein traf.
    Der Bulle wurde blass, er röhrte und knickte leicht mit dem rechten Bein ein. So ein Tritt gegen das Schienbein war äußerst schmerzhaft, der konnte einem schon das Wasser in die Augen treiben. Ich war gedankenschnell auf den Füßen. Hucky hatte noch mit sich selbst zu tun, und er fing sich von mir einen Handkantenschlag ein, der in seinen Specknacken klatschte und ihn noch tiefer trieb. Plötzlich hockte er auf allen vieren am Boden. Ich hätte ihn jetzt fertig machen können, hoffte allerdings, dass er vernünftig war, und blieb vor der Theke stehen. Dabei lehnte ich mich mit dem Rücken gegen den Handlauf. Die anderen Gäste bekamen große Augen. So wie ich war wahrscheinlich noch niemand mit dem guten Hucky umgesprungen, und das Schweigen stand um uns herum wie eine Mauer.
    Unterbrochen wurde es von Huckys Stöhnen. Das klang mir nicht sehr schmerzerfüllt, sondern eher wütend. Ich wusste, dass Hucky noch nicht fertig war, und er warf sich plötzlich herum.
    So viel
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