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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle
Autoren: Jason Dark
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ich schussbereit. Und ich würde eine Antwort auf meine Frage bekommen, das schwor ich mir.
    Mit dem Fuß trat ich die nächste Tür auf. Ein Mann drehte mir den Rücken zu und telefonierte. Bevor er sich noch wundern konnte, war ich bei ihm, drückte mit der freien Hand auf die Gabel und presste ihm die Waffenmündung gegen die Wange.
    »Ganz ruhig!« zischte ich durch die Zähne, »dann passiert Ihnen nichts.«
    Im gleichen Augenblick verstummten die Sirenen. Dadurch hörte ich die Lautsprecherstimmen nur noch deutlicher. Man jagte mich jetzt mit aller Konsequenz. Und eine Stimme tat sich besonders hervor. Es war Todd, der seine Leute einteilte.
    »Ihr sucht mich«, sagte ich zu dem Uniformierten, »und ich habe nichts zu verlieren. Verstanden?«
    »Du hast keine Chance, Mann!« Es war ein älterer Wärter mit schon grauem Haar, der mir dies sagte. Eigentlich tat mir der Mann leid, aber ich musste meine Rolle weiterspielen.
    »Ob ich eine Chance habe, das bleibt mir überlassen. Von dir will ich nur, dass du mich in die Zentrale führst, wo ich euren lieben Todd finden kann. Oder nein, hol ihn her!«
    »Ich…«
    »Mach schon.« Ich drückte härter zu.
    »Okay, Meister. Aber ich sage Ihnen noch einmal…«
    »Ja, ja…«
    Der Mann beugte sich vor. Ich trat zwei Schritte zurück und baute mich so auf, dass ich sowohl den Wächter als auch die Tür im Auge behalten konnte. Lange würde ich keine Zeit haben. Ich hoffte nur, dass Todd nicht durchdrehte und Schießbefehl gab.
    »Sage ihm, er soll allein dieses Zimmer betreten, sonst sind Sie ein toter Mann. Ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    »Ist das Leben nichts?«
    »Hinter Gittern?« Ich lachte auf und spielte wieder den harten Zuchthäusler. »Nein, nein, ich muss hier raus, obwohl ich erst drei Tage einsitze.«
    Der alte Wächter hob nur seine Schultern. Dann telefonierte er. Seine Finger zitterten doch, als er die Nummer wählte. Verbindung bekam er schnell. Als an der anderen Seite abgehoben wurde, sagte er nur: »Gib mir Todd, schnell!«
    Es verging Zeit. Sie konnte von Arsenius ausgenutzt werden. Sicherlich jagte er durch den Komplex, um seine verfluchten Blutsauger mobil zu machen.
    Am Zucken des Gesichts erkannte ich, dass der Wärter Kontakt bekommen hatte. »Mr. Todd, er ist hier!«
    Der Oberaufseher schrie das »Wer ist da?« so laut, dass ich es sogar verstehen konnte.
    Bevor der Wächter eine Antwort geben konnte, war ich bei ihm und nahm den Hörer an mich. Mit der anderen Hand hielt ich die Waffe gegen seine Wange. »Ich bin hier, Todd. Und ich habe eine Geisel, hören Sie? Eine Geisel!«
    »Klar höre ich. Aber denke nur nicht, dass dir das etwas nutzt. Wir machen dich fertig, wir räuchern dich aus…«
    »Ich schieße immer schneller!«
    Todd schwieg. »Was willst du? Raus?«
    »Nein, nur eins. Kommen Sie hoch. Sie allein!«
    »Ich?«
    »Ja, verdammt. Kommen Sie, beeilen Sie sich! Ich habe nicht viel Geduld!« Damit legte ich den Hörer auf. Jetzt war ich gespannt, ob meine Rechnung aufging. Todd war ein sturer Kerl, ein Prinzipienmensch, aber ich hoffte, ihn richtig eingeschätzt zu haben. Er war der Typ, der sich nichts gefallen ließ und immer ranging an die Probleme. Ich hoffe, dass er auch hier so handeln würde.
    Der ältere Wächter schaute mich erstaunt an. Er begriff überhaupt nicht mehr. Wahrscheinlich waren all seine Vorstellungen von Geiseln und Geiselnahmen über den Haufen geworfen worden. Und seine Augen wurden noch größer, als ich in die Tasche griff, meinen Ausweis hervorholte und ihn dem Wärter zeigte. Er las.
    »Das gibt es nicht«, flüsterte er nach einer Weile, wobei seine Knie zitterten. »Sie… Sie sind… das ist ein Irrtum, eine Fälschung.«
    »Nein, der Ausweis ist echt. Ich habe einen Sonderjob hier zu erledigen, deshalb.«
    »Aber was?«
    »Es geht gegen Arsenius.«
    »Den Psychologen?«
    »Genau den. Aber ein so guter Psychologe ist er gar nicht«, erwiderte ich. »Wir müssen Acht geben, dass er nicht dazu kommt, durchzudrehen, denn dann ist hier wirklich die Hölle los.«
    »Aber Sie… wieso…«
    »Später, Mister.« Ich legte einen Finger auf die Lippen, weil ich Schritte gehört hatte.
    »Ich bin da!« Das war Todd, der da sprach. Seine Stimme troff vor Selbstbewusstsein, denn Angst hatte er nicht. Die Gegenseite hatte ja auch die besseren Karten. Ich allein konnte keine Revolte beginnen, das wusste auch Todd.
    »Kommen Sie herein!« rief ich.
    Todd kam. Nicht hastig, aber auch nicht ängstlich. Völlig
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