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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting
Autoren: Jasmin Wollesen
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Rest ihres Casting Plans. Ich höre nur mit halbem Ohr zu. So ganz genau will ich das lieber alles gar nicht wissen. Mein Blick schweift zur Wohnzimmertüre und bleibt an einem Typen hängen, der plötzlich im Türrahmen steht und frech grinst. Das muss wohl Volker sein. Er trägt ein schwarzes Schlabber T-Shirt, Jeans und eine schwarze Wollmütze. Über seiner Schulter hängt eine schwarze Reisetasche. Meine Mundwinkel beginnen zu zucken.
Lustig, Olgér scheint mit seiner Meinung über das Outfit von Medienleuten buchstäblich ins Schwarze getroffen zu haben.
Nun haben auch die anderen den Neuankömmling bemerkt und blicken ihn erwartungsvoll an.
„Hi, alle zusammen! Hier kommt eure technische Unterstützung!“, meint Volker und stellt seine Reisetasche auf den Wohnzimmertisch.
„Na, dann zeig uns doch mal, was du Schönes mitgebracht hast!“, Nina mustert neugierig Volkers Tasche. Volker zieht zuerst seine Jacke aus und nimmt seine Wollmütze ab. Hervor kommt ein dunkler, fettiger Pferdeschwanz. Ich schüttel mich. Ich mag lange Haare bei Männern nicht leiden, schon gar nicht fettige lange Haare. Bei Olgér ist das was anderes. Zu ihm passen lange Haare und die sind immer sehr gepflegt. Ich sehe, wie auch Olgér die Nase rümpft, als er Volkers Haarpracht erblickt. Sowieso sieht Volker irgendwie ungepflegt aus, mit seinem Stoppelbart und den formlosen, schwarzen Klamotten. Dabei hat er unter den Sachen bestimmt keine schlechte Figur, aber was sein Äußeres betrifft, hat er scheinbar keinen besonders guten Geschmack.
Nun öffnet Volker seine Reisetasche und kippt den Inhalt auf den Wohnzimmertisch. Hervor kommt eine richtige Profiausrüstung: Minikameras, Mikrofone, furchtbar viele Kabel, … ich kenne mich nicht wirklich damit aus, aber die Geräte sehen exklusiv und teuer aus. Nachdem wir Volkers Equipment gebührend bestaunt haben, wollen wir  natürlich alle sehen, wie das Ganze funktioniert. Volker verkabelt Vivien so, dass eine dritte Person nicht merkt, dass sie ein Mikrofon im Ohr trägt. Außerdem befestigt er eine winzig kleine Kamera geschickt an Viviens Longshirt.
„Wenn man es nicht weiß, kann man tatsächlich nicht sehen, dass Vivien verkabelt ist!“, meint Anja anerkennend. Nina und Olgér nicken zustimmend.
„Lasst uns mal testen, ob auch alles funktioniert!“, erwidert Volker und klappt seinen Laptop auf. Und schon sehen wir die Bilder, die Viviens Kamera sendet.
„Wow, das ist ja ein richtig gutes Bild!“ Nina ist sichtlich angetan.
„Ist ja auch die neuste Minikamera, die es auf dem Markt gibt!“, erklärt Volker stolz. „Das einzige Problem ist, dass wir in der Nähe sein müssen. Die Reichweite ist auf circa 400 Meter begrenzt.“
„Oh, das ist ja supertoll!“, schaltet sich nun Olgér ein. „Ich komme mir jetzt schon vor, wie in einem richtigen Action-Film. Wir nehmen Anjas VW Bus, setzen uns alle gemütlich hinten rein und geben Vivien unsere Anweisungen durch. Das ist too much spannend. Wann wollen wir endlich anfangen?“

Wir einigen uns darauf, das erste Traumprinzen Casting am Freitag zu veranstalten. Nina hat Vivien auf die Gästeliste einer angesagten Party setzen lassen. Durch ihre Arbeit in einer PR Agentur war das kein großes Problem für sie. Vivien scheint die ganze Nummer sehr zu amüsieren. Gut gelaunt verabschiedet sie sich von uns. Mir ist ein bisschen mulmig zumute. Ich beginne mir Sorgen zu machen, dass diese Geschichte auf meine Kosten in einem Fiasko endet. Aber meine Einwände werden schlichtweg überhört. Nun gut, füge ich mich halt dem Schicksal. Diese ganze Castingnummer ist zu einem nicht mehr zu stoppenden Selbstläufer geworden. Dann werde ich den anderen eben den Gefallen tun und gute Miene zum bösen Castingspiel machen.

    Machos und Tanzlehrer
     
    F reitag!
Nina, Anja, Olgér, Volker und ich sitzen in Anjas VW-Bus auf dem Parkplatz vor der Partylocation und starren gebannt auf Volkers Laptop. Die ganze Szenerie ist etwas surreal. Denn zwischen Volkers technischem Equipment liegen Schnuller, benutzte Taschentücher und Kekskrümel. Gerade quietscht Olgér erschrocken und hält seine rechte Hand in die Höhe. Daran klebt ein halbes Fruchtbonbon.
„Tschuldigung!“, murmelt Anja schulterzuckend. „Mein Auto ist halt ein Familienbomber.“

„Mein Gott, was ist denn bei euch los? Ihr müsst leiser sein! Ich wäre gerade vor Schreck fast vom Stuhl gefallen!“, flüstert Vivien in ihr verstecktes Mikrofon. Seit einigen Minuten
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