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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting
Autoren: Jasmin Wollesen
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heute wäre ich ehrlich gesagt lieber alleine. Aber wenn Olgér sich extra schick für mich gemacht hat, kann ich ihm keinen Korb geben und das weiß er auch genau. Wirklich geschickt!
Ich seufze und folge seinem Lavendelduft in unser gemeinsames Wohnzimmer. Diesen Raum einzurichten hat ziemlich lange gedauert und mir mein erstes graues Haar beschert. Es war ein harter Kampf, bei dem Olgér tief in seine Trickkiste gegriffen hat. Aber diesen Kampf durfte ich nicht verlieren, denn ich wollte den Raum durchaus auch benutzen und das hätte ich nicht gekonnt, wenn ich Olgér freie Bahn gelassen hätte. Man kann sich in etwa vorstellen, wie jemand, der ein pinkfarbenes Glitzerauto fährt und farbenfrohe Hosenanzüge mit Highheels trägt, ein Wohnzimmer einrichten würde.  Ich selber stehe eher auf klassische Eleganz, zeitgemäßes Design gemischt mit antiken Möbeln. Nach endlos langem Hin und Her haben Olgér und ich uns auf einen Kompromiss geeinigt, mit dem wir beide einigermaßen leben können. Und das Blümchensofa, auf dem Nina gerade sitzt, haben wir sogar zusammen ausgesucht.
„Hi Süße“, begrüßt  Nina mich. „Wie war dein Tag?“
„Hmm, geht so“, antworte ich.
„Setz dich, Schätzelein, setz dich! Wir müssen was mit dir besprechen. Wir haben eine ganz tolle Idee!“ Olgér hat vor Aufregung richtig rote Flecken im Gesicht.
„Hach, mir wird ganz heiß. Das ist alles too much aufregend“, zwitschert er und fächert sich mit einer Zeitschrift frische Luft zu.
Oh je, was kommt denn jetzt?

„Findet ihr wirklich, dass das eine gute Idee ist?“, frage ich und zwirbel an meiner Lieblingshaarsträhne. Das mache ich oft, wenn ich nachdenken muss. Ich weiß nicht, ob ich diese Casting-Idee, von der Olgér und Nina mir gerade erzählt haben, so gut finden soll. Hört sich irgendwie merkwürdig an!
„Ja klar! Richtig gut ist die Idee! Das wird bestimmt lustig und du kommst mal wieder auf andere Gedanken. Du bist ja seit Tagen schlecht drauf! Und außerdem hast du doch nichts zu verlieren!“, versucht Nina mich zu überzeugen.
„Und Anja, Nina, du und ich machen mal wieder was richtig Spannendes zusammen. So wie in alten Zeiten! Komm schon, Schätzelein. Sag ja!“, bettelt Olgér. Erwartungsvoll sehen die beiden mich an. Olgér setzt seinen Dackelblick auf und klimpert mit den falschen Wimpern.
„Na gut“, seufze ich, „vielleicht wird es wirklich lustig. Wie habt ihr euch den Ablauf denn vorgestellt?“
    … .

    „ U nd du bist dir sicher, dass du das machen willst?“, fragt Micha, als er Volker die Haustüre öffnet. „Ich finde die Idee ganz schön schräg! Wegen mir musst du das nicht tun!“
Es ist Mittwochabend und die ganze Traumprinzen-Casting-Crew sitzt in Anjas Wohnzimmer. Olgér hat heute einen enganliegenden schwarzen Hosenanzug an, eine schwarze Wollmütze auf dem Kopf und trägt schwarze High Heels. Alle Medien- und Fernsehleute tragen schwarze Klamotten und Wollmützen, meint er, und immerhin wäre das hier ja fast sowas wie ein Fernseh-Casting und er sowas wie ein Regisseur. Too much aufregend!
Anjas Schwester Vivien ist auch da und lauscht gebannt Ninas Erklärungen: „Also, hört mal her Leute! Wir machen heute erst einmal eine Art Einführung und verabreden dann den ersten Casting Termin. Vivien, du übernimmst die Männerauswahl in der Vorrunde. Den Recall übernimmt dann Lola selbst.“
Nina hat einen richtigen Plan gemacht, wie wir vorgehen sollten und welche Castingorte in Frage kommen. Aber dafür wird natürlich technische Unterstützung benötigt. Anja hat deshalb Volker eingeladen.
Der steht nun, bewaffnet mit einer großen Reisetasche, im Türrahmen und grinst.
Es ist aber auch ein zu lustiges Bild, dass sich ihm dort bietet: Der aufgestylte Olgér, der aufgeregt auf der Sofakante herumrutscht, die dozierende Nina, die mit ihrer Lesebrille auf der Nase tatsächlich einer Professorin gleicht, Anja und ihre Schwester Vivien, die an Ninas Lippen kleben und eine hübsche Frau, die etwas abseits sitzt und eine Haarsträhne zwischen den Fingern zwirbelt. Das muss wohl Lola sein! Komisch, dass sie keinen Mann kennenlernt. Sie sieht wirklich nett aus, denkt Volker.
Micha hat ihn schon vorgewarnt, dass es mit dieser Truppe anstrengend werden könnte. Aber das stört Volker nicht. Im Gegenteil! Im Moment kommt ihm ein bisschen Abwechslung ganz gelegen...
 
    Ich fühle mich gerade zugegebenermaßen etwas unwohl. Nina ist voll in ihrem Element und erklärt den
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