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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus
Autoren: Linda Fairstein
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ganz gewöhnliche Mischung aus Röcken und Hosen, Kleidern und Blusen, deren Größen und Schnitt mit Lolas üppigem Busen und schmalen Hüften übereinstimmten.
    »Weißt du was über einen Freund?«, rief mir George aus dem Gästezimmer zu.
    »Das wäre mir neu.« Ich schloss die Tür des Wandschranks und ging in das kleinere Zimmer.
    Dort gab es eine Couch, einen Stuhl und eine Kommode, deren drei Schubfächer George aufgemacht hatte und vor der er jetzt stand. Von seinem Kugelschreiber baumelte ein Paar Jockeyshorts. »Hol mir ein paar Tüten aus der Küche. Mal sehen, ob wir herausfinden können, wer Mr. XXL, Slips- stattBoxershorts ist.«
    Mike bemerkte einen gestreiften Leintuchzipfel, der unter der Couchkante hervorlugte. Er warf die Kissen auf den Boden und zog das Metallgestell der Bettcouch aus. Er nahm die Laken von der schmalen Matratze und faltete sie separat zusammen. »Mal sehen, ob das Labor Liebessaft findet.« Er wickelte jedes der Leintücher in eine gewöhnliche braune Papiertüte ein, um zu verhindern, dass etwaige Verunreinigungen von einem auf das andere gelangten, und weil das Versiegeln in einer Plastiktüte feuchtem Material schadete.
    George kicherte. »So viel zur Theorie des Bürgermeisters, dass sie sich in den Aufzugsschacht stürzte, weil sie so bedrückt über Ivans Verhaftung war. Peterson sagte mir, dass ich hier drinnen als Erstes nach einer Selbstmordnotiz suchen sollte. Verdammt, es sieht eher danach aus, als ob sie noch schnell eine Nummer geschoben hat, bevor sie das Zeitliche segnete.«
    »Lassen wir einfach alles so, wie es ist, und morgen früh schicken wir ein Team der Spurensicherung her. Jemand muss sich dieses Zeug hier gründlich anschauen«, sagte Mike und wedelte mit der Hand in Richtung verschiedener Männerbekleidungsstücke, die im Wandschrank de Gästezimmers hingen. »Man muss sich die Etiketten ansehen, rausfinden, wem die Sachen gehören. Das wird Stunde dauern. Wir versiegeln jetzt die Wohnung, und ich lass übe Nacht eine uniformierte Wache vor der Tür postieren.«
    »Ist irgendwo Post?« Ich sah mich noch einmal um, während ich meinen Mantel anzog.
    »Nein. Der Schwager sagte, dass ihre ganze Post an ihr Büro an der Uni weitergeleitet wurde. Die holen wir morgen.«
    »Vergiss es. Ich habe mit den Rechtsabteilungen sowohl von Columbia als auch von King's College zu tun gehabt. Ich kann euch eines sagen: Falls Sylvia Foote vor uns in Lolas Büro ist, wird das so blitzblank sein, dass ihr denkt, jemand vom CIA hätte es sauber gemacht. Keine Spur mehr von Professor Dakota.«
    Foote war die Rechtsberaterin des King's College, nachdem sie diesen Posten bereits über ein Vierteljahrhundert an der Columbia University innegehabt hatte. Sie würde die Institution um jeden Preis schützen.
    »Kennst du sie persönlich?«
    »Ja. Sie ist so, als ob man mit Fingernägeln auf einer Tafel kratzt. Ihr Mantra lautet, >Nur die Studenten nicht nervös machen<, aber was sie wirklich meint, ist, dass es die goldene Regel der Universität ist, die Eltern nicht zu beunruhigen. Niemand, der Studiengebühren in der Höhe zahlt, will, dass seine Kinder auf eine Universität gehen, über der auch nur der Hauch eines Skandals schwebt. Wir versuchen besser, so schnell wie möglich in Lolas Büro zu kommen.«
    Chapman rief im 26. Revier an und bat den Dienst habenden Sergeant um einen zusätzlichen Mann, der vor dem Apartment 15A Wache halten sollte. Dann verabschiedeten wir uns von George und gingen so, wie wir gekommen waren, durch den Hintereingang zurück zum Auto, das auf dem Riverside Drive stand.
    Während wir den Motor warm laufen ließen, schaltete ich das Radio ein und suchte den Nachrichtensender 1010 WINS, um herauszufinden, wann diese arktische Front die Stadt überquert haben würde. Ich erwischte das Ende der Verkehrsdurchsagen, die vor spiegelglatten Fahrbahnen auf den Brücken rund um Manhattan warnten, und fröstelte erneut, als ich die erste Meldung der Frühnachrichten hörte.
    »Gerade erfahren wir, dass kurz nach Mitternacht die Leiche einer Studentin der Yale University im Hudson River nahe der Promenade bei Battery Park City gefunden wurde. Gina Norton war seit dem Tag nach Thanksgiving aus ihrem Wohnheim in New Haven verschwunden. Der Inhalt der Briefe, die sie hinterlassen hat, ist nicht an die Presse weitergeleitet worden, aber aus Polizeiquellen verlautet, dass es keine Anzeichen von Fremdeinwirkung gibt.«
    »So viel zu der Theorie meiner Mutter, dass der
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