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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Autoren: N. N.
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Tür. Davor steht ein Mann und redet zusammenhangloses Zeug. Er ist ungepflegt, fahrig und verwirrt, aber es ist doch nicht Volker Bouffier, wie ich erst dachte, sondern ein Unbekannter, der Angela sprechen will. Er sagt, er habe ihr schon drei Briefe geschrieben, aber sie hätte nie geantwortet. Ich versuche den Mann abzuwimmeln, aber es ist schwer, Autorität zu verströmen, wenn man gelbe Gummihandschuhe trägt und eine Schürze, auf der »Muttis Bester« steht. Ich halte Ausschau nach den Sicherheitsleuten, aber es ist mal wieder keiner da. Trotz der tausend Euro. Allein daran sieht man, dass der Kapitalismus nicht funktioniert, denn Geld bewirkt überhaupt nichts. Und wo sind de Maizière und seine Bundeswehr, wenn man sie mal braucht? Ich gebe dem Verrückten die Adresse von Ursula von der Leyen. Die wird mit solchen Leuten fertig …

    30. Dezember  Angela hat wohl wirklich einen Verehrer. Einen 53-jährigen Maschinenbauingenieur aus Rheinland-Pfalz. Laut der Leute vom BKA sagt man heute nicht mehr Verehrer, sondern Stalker. Das BKA hält ihn für verrückt. Ich verstehe nicht, wieso man verrückt sein sollte, wenn man sich in Angela verliebt. Ich finde das völlig normal. Statt einer Antwort bekomme ich vielsagende Blicke – und alle grinsen. Das BKA kennt diesen Stalker schon länger. Offenbar hält er meine Frau für single. Das könnte wiederum dafür sprechen, dass er wirklich verrückt sein muss. Aber auch als ich das sage, grinsen alle vom BKA. Ich kann keinen von denen leiden.
    Ich frage, ob Gefahr für uns besteht. Einer von denen sieht mich an und sagt frech: Nein, für Sie nicht. Trotzdem wird unser Personenschutz verstärkt. Ausgerechnet jetzt, wo Angela und ich eigentlich dringend Zeit für uns brauchen. Der Vorteil, dass sie deutsche Kanzlerin ist und nicht amerikanische Präsidentin, liegt doch darin, dass es für Al Kaida schwer wird, mit einem Flugzeug in unsere Datsche zu fliegen. Scherzhaft habe ich mal zwischen zwei Aufgüssen zu Heidrun und Kalle gesagt, das müsste schon ein verdammt kleiner Terrorist in einem verdammt kleinen Flugzeug sein. Aber das BKA ist immun gegen Argumente. Wir bekommen mehr Personenschutz.
    Nachmittags fahren Angela und ich mit dem Auto einkaufen, und ich versuche, den Personenschutz abzuhängen. Es gelingt nicht gut. Kurz vor Prenzlau fahre ich fast frontal in einen Rübentransporter. Unser Skoda ist gepanzert und nur leicht verschrammt, aber der Rübentransporter ist demoliert und die Rüben auch. Wir hätten enden können wie Lady Di, nur nicht in Paris, sondern in der Uckermark und mit Rüben statt Paparazzi. Angela schimpft und will mir die Rüben vom Taschengeld abziehen. Sie meint Gehalt, sagt aber in der ersten Erregung wirklich Taschengeld. Das kommt von dem dauernden Mutti hier und Mutti da. Ich muss mir das dringend abgewöhnen. Ich höre, wie der Typ vom BKA Angela gefragt hat, ob sie nicht lieber den Stalker nehmen will, der sei letztlich offenbar berechenbarer als ich.

    31. Dezember  Ich bin frustriert und esse aus Trotz das letzte Einmachglas Quitten leer. Dabei finde ich in unserer Vorratskammer Angelas Tagebuch. Ich bin völlig schockiert. Sie träumt davon, sich einem Mann zu unterwerfen. Noch schockierter bin ich darüber, wie furchtbar schlecht es geschrieben ist. Dann sehe ich, dass es sich um »Shades of Grey« handelt, ein Buch aus Amerika.
    Ich bin erleichtert. Für einen Moment hatte ich gedacht, ich hätte sie seit über 25 Jahren falsch gesehen. Denn eigentlich war sie es immer, die Bestimmte. Schon an diesem grauen Herbstnachmittag 1984, im Schatten der Akademie der Wissenschaften, als wir im Laub standen und ich ihr etwas über adsorptive Wechselwirkungen von SiO 2 – und Zeolithoberflächen erklären wollte und sie flüsterte: Küss mich endlich, du Eierkopf!, und wir uns zum ersten Mal geküsst haben.
    Das Buch hat wohl die Baumann hier liegenlassen …
    Das Jahr ist zu Ende. Ich mache schon mal Vorsätze fürs neue: Ich will mehr Zeit mit Angela verbringen, und ich will mit Sport anfangen!

Januar 2013
    7. Januar  Heute eine interessante Dokumentation über die Jugendlichen in unserer Stadt gesehen: »Berlin Tag & Nacht« hieß sie. Das sollte sich Angela mal ansehen, um zu verstehen, wie es wirklich hier zugeht. Ich glaube, es wird Zeit auszuwandern. Zumindest wird es Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, was Angela macht, falls sie die Wahl tatsächlich verlieren sollte. Ich kann sie vermutlich an der Uni unterbringen,
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