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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind
Autoren: Jason Dark
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Klarheit bekommen.«
    »Natürlich.« Bill zog die Tür auf. Im Haus war es warm gewesen, jetzt traf uns die Kälte.
    Der Nachmittag war bereits fortgeschritten. Grau präsentierte sich der Himmel. Es würde nicht mehr lange bis zur Dämmerung dauern. Dann sollte Johnny ja zurücksein.
    So hofften wir…
    Da wir zu zweit nach draußen gegangen waren, konnten wir auch getrennt marschieren Ich schlug dies vor. Bill stimmte mir zu. Er nahm den rechten Weg um das Haus, ich den linken.
    So weit es möglich war, hatte ich den Vorgarten mit meinen Blicken durchforstet, aber von der Katze keine Spur entdeckt. Wenn sie sich tatsächlich vor dem Haus befand, hatte sie sich irgendwo verkrochen. Man schimpft zwar immer auf den Winter, aber er hatte auch seine Vorteile. Der Garten präsentierte sich ziemlich durchsichtig da nur wenige Gewächse Blätter trugen.
    Ich schaute mich sichernd um. Bei jedem Schritt drehte ich den Kopf, hatte mich zudem gebückt, so daß ich auch unter die blattlosen Sträucher und Büsche blicken konnte.
    Devil entdeckte ich nicht.
    Dafür hörte ich Bills Ruf. Er war ziemlich weit entfent aufgeklungen, ich drehte mich um und sah das Winken meines Freundes. Er stand an der gegenüberliegenden Seite des Gartens, wo ein Zaun das Gebiet zum Nachbargrundstück abgrenzte.
    Höchstwahrscheinlich hatte der Reporter die Katze entdeckt. Meine Vermutung wurde bestätigt, als ich auf ihn zulief und Bill schräg nach vorn deutete.
    Da hockte Devil. Er hatte sich die hochkant stehende Bahnschwelle eines höher gelegenen Beets ausgesucht. Er saß dort tatsächlich wie ein kleiner Teufel, das Fell gesträubt, die kalten Augen starr auf mich gerichtet.
    »Die ist nicht normal«, flüsterte ich und fing mir einen schrägen Blick meines Freundes ein.
    »Willst du sie fangen, John?«
    »Ja.«
    »Dann viel Glück«
    »Du kannst mir ja helfen«, schlug ich vor, während ich auf die Katze zuging.
    Das tat Bill auch. Er schlug einen Bogen und hatte sich kaum in Bewegung gesetzt, als die Katze anfing zu fauchen. Es war ein wütendes, schon erschreckendes Geräusch, das sie uns da entgegenschleuderte, und ich zuckte zusammen.
    »Das ist ein richtiger Panther«, murmelte der Reporter. Und er reagierte auch so. Ich hatte bereits meinen rechten Arm halb ausgestreckt, als sich die Katze ohne Vorwarnung von ihrem Platz abstieß und auf mich zusprang.
    »Vorsicht, John!« schrie Bill.
    Es war zu spät. Ich kam nicht mehr richtig weg, und eigentlich wollte ich es auch nicht.
    Die Katze wuchs vor mir auf, wurde verdammt groß, und ich hob beide Fäuste in die Höhe.
    Volltreffer!
    Sie wurde so hart getroffen, daß ich sie aus ihrer ursprünglichen Richtung schleudern konnte. Nach links wuchtete ich sie weg das wütende Fauchen steigerte sich während des unfreiwilligen Flugs noch mehr, und sie schlug mit ihren Tatzen um sich, wobei sie meinen Freund Bill fast noch erwischt hätte.
    Dann prallte sie zu Boden. Ein harter Aufschlag auf der gefrorenen Erde des Nachbargrundstücks, denn mein Hieb hatte sie über den Zaun geschleudert.
    Ein paarmal rollte sie um ihre eigene Achse, dann hatte sie sich wieder gefangen, stand plötzlich und fauchte uns aus sicherer Entfernung wütend an.
    »Los, John, jetzt…«
    Bill konnte nicht zu mehr zu Ende sprechen, denn die Katze zog es vor, zu verschwinden. Und eine wegrennende Katze war schwer einzufangen.
    »Wir hätten Baldrian mitnehmen sollen«, schimpfte der Reporter voller Wut und trat noch mit dem Fuß auf.
    Ich schaute dem Tier nach, wie es unter einem Strauch verschwand und nicht mehr zu sehen war.
    »Jetzt sind wir um keinen Deut schlauer«, erklärte Bill.
    Ich hob die Schultern. »Komm wieder zurück ins Haus«, sagte ich. »Mir ist es hier zu kalt.«
    »Wir können ja noch mal…«
    »Bill, die verkriecht sich irgendwo, und wir haben das Nachsehen. Nein, nein, laß mal.«
    »Wie du willst, aber schlauer sind wir nicht geworden.«
    Da hatte mein Freund in der Tat recht. Wir waren nicht vorangekommen und hatten auch noch immer keine Erklärung für das seltsame Verhalten der Wölfin bekommen.
    Was konnte sie nur veranlaßt haben, so zu reagieren? Diese Frage beschäftigte mich ungemein. Ich dachte darüber nach, und ich spürte, daß etwas in der Luft lag.
    Man kann über Gefühle lachen oder sich darüber streiten, wie wertvoll sie sind. Eins stand fest. Diese Katze reagierte nicht so, wie ich es von normalen Tieren her kannte. Auch nicht von wilden oder verwilderten Katzen. Die griffen
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