Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
gar nicht erst in den Sinn kam.
    Er zog sich den Umhang um die Schultern und begrub Pip dabei fast in dickem Pelz. Für einen von Menschen bewohnten Planeten war Moth nicht besonders kalt, aber tropisch konnte man ihn auch nicht nennen. Er konnte sich nicht erinnern, am Morgen je etwas anderes als feuchten, klammen Nebel verspürt zu haben. Das einzig Gute, was man über dieses Klima sagen konnte, war, daß man sich darauf verlassen konnte. Man benutzte hier Pelze mehr, um Wasser abzugeben, als sich vor der bitteren Kälte zu schützen. Es war kalt, kein Zweifel, aber nicht eisig. Zumindest schneite es nur im Winter.
    Pip zischte leise, und Flinx begann geistesabwesend ihm die Rosinen zu geben, die er aus dem Thisk -Kuchen gebohrt hatte. Das Reptil würgte sie eifrig ganz hinunter. Wenn es Lippen gehabt hätte, hätte es damit geschmatzt. So schoß die lange Zunge heraus und liebkoste Flinx' Wange so zart wie ein Diamantschneider. Die irisierenden Schuppen des Minidrachs schienen sogar noch heller zu funkeln als gewöhnlich. Aus irgendeinem Grunde mochte er Rosinen besonders gerne. Vielleicht lag das an ihrem Eisengehalt.
    Er blickte auf das Plusfenster seines persönlichen Kredimeters. Sie waren nicht gerade pleite, aber sie schwammen auch nicht in Luxus. O ja, es war höchste Zeit, an die Arbeit zu gehen!
    Von einer Ecke ihres Standes feilschte Mutter Mastiff freundlich mit zwei kleinen mit Juwelen behängten Thranx Touristas . Ihre Technik war bewundernswert und kompetent. Schließlich mußte sie das auch sein, sagte er sich. Sie hatte ja genügend Zeit gehabt, sie zu vervollkommnen. Die Gegenwart der Insektoiden überraschte ihn nur wenig. Ganz wohl schienen die beiden sich freilich nicht zu fühlen. Thranx liebten Regen und Feuchtigkeit, und in dieser Beziehung war Moth perfekt, aber sie hatten es gerne nicht so kalt und dafür lieber noch etwas höhere Luftfeuchtigkeit. Paradoxerweise konnte die Luft naß sein und für sie dennoch zu trocken. Jedesmal wenn ein neuer Treibhausplanet entdeckt wurde, gerieten sie in Ekstase und dies trotz der Tatsache, daß solche Welten ausnahmslos die unangenehmsten und bösartigsten Umgebungen besaßen. Wie jeder andere junge Mensch hatte er zahllose Bilder von Thranx und Planeten gesehen: Hivehom, ihr Gegenstück zu Terra, und auch die berühmten Thranxkolonien am Amazonas und im Kongobecken auf der Erde selbst. Warum sollten Menschen sich in unfreundlichem Klima abmühen, wo Thranx dort vorzüglich gedeihen konnten? Sie hatten jene unwirtlichen Regionen viel besser ausgenutzt, als der Mensch das je getan hatte oder hätte tun können – so wie umgekehrt Menschen das Mittelmeerplateau auf Hivehom besiedelt hatten.
    Die Verschmelzung hatte tatsächlich allen Beteiligten viel Nutzen gebracht.
    Dem Schnitt ihrer Halsbänder nach stammten die beiden wahrscheinlich von Evoria. Nach der Tiara der Frau und der Glasur ihres Ovipositors zu schließen, gab es daran keinen Zweifel. Wahrscheinlich ein Paar, das zur Jagd hierher gekommen war, um sich zu entspannen. Es gab nicht viel, was Thranx nach Moth lockte, sah man von den Erholungsmöglichkeiten, der Politik und dem Leichtmetallhandel ab. Moth war reich an Leichtmetall, dafür fehlten viele der schwereren Metalle. Wenig Gold, Blei, Uran und dergleichen. Dafür Silber, Magnesium und Kupfer im Überfluß. Es ging das Gerücht, daß der mächtige Elecseed-Industriekomplex von Thranx Pläne hatte, aus Moth einen Produzenten von Elektro- und Computerhalbfabrikaten zu machen, ähnlich wie sie es bei Amropolous gemacht hatten. Aber bis jetzt war das nur ein Gerücht geblieben. Jedenfalls würde die Firma ihre besten PR-Leute Tag und Nacht einsetzen und eine ganze Menge Geld springen lassen müssen, um qualifizierte Thranxarbeiter zur Auswanderung nach Moth zu veranlassen. Selbst außerplanetarischen menschlichen Arbeitern würden die Lebensbedingungen bestenfalls unangenehm erscheinen. Nein, er glaubte nicht, daß etwas daraus wurde. Und ohne Atomkraftwerke würde es ein großes Energieproblem geben. Hydroelektrizität stand mangels entsprechender Flüsse nur in beschränktem Maße zur Verfügung. Ein verzwicktes Problem. Wie erzeugte man genügend Elektrizität, um die Fabrik zu betreiben, die elektrische Produkte herstellen sollte?
    Doch all diese Überlegungen würden ihm keinen Credit auf sein Konto oder Brot auf den Tisch bringen.
    »Meine Dame, mein Herr, was halten Sie von meinen Waren? Ich wüßte nicht, wo Sie bessere finden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher