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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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fächerte sich im Raum auf, und der Prätorianertrupp lief direkt hinein.
    Marr und Senn kauerten sich hinter die Wanne und hörten die schrecklichen Geräusche der sterbenden Prätorianer. Innerhalb weniger Sekunden waren sie alle gebraten. Die hochfrequenten Strahlen erhitzten von innen nach außen, weshalb – noch bevor das Fleisch aufzuplatzen, braun zu werden und zu qualmen begann – ihre inneren Organe herausplatzten und die Küchenwand auf einer Breite von fünfzig Metern mit Fleisch und anderer Gewebemasse besudelten.
    Marr wagte einen Blick hinaus und schüttelte sich.
    Senn versuchte über seine Schulter zu schauen, doch sein Geliebter drückte ihn wieder zurück und bewahrte ihn vor einem lebenslangen Trauma; denn Marr spürte bereits, wie ein kleiner Flecken Schönheit tief in seinem Inneren zusammenschrumpfte und abstarb.
    Dann ertönten von draußen wieder Schreie und Poltern. Marr blickte zum Haupteingang der Küche hinüber und stellte sich erneut am Auslöser des Bräters in Position. Wer auch immer durch diese Tür kam, würde auf die gleiche Weise sterben wie die Truppe vor ihnen. Sein Finger war kurz davor, auf den Knopf zu drücken, als er die schlanke Gestalt erkannte, die in den Raum hineinhechtete.
    Im Bruchteil einer Sekunde entschied er sich dazu, die Finger über den Knopf hinweggleiten zu lassen.
    Marr wartete nicht ab, was als nächstes geschah, sondern ließ sich nur neben Senn hinter die Wanne zurückfallen.
    Marr blickte in die großen, funkelnden Augen seines Freundes. »Fast hätte ich deinen jungen Captain getötet!«
    Dann begrub er sein Gesicht in Senns weichem Pelz und weinte.
     
    Sten und Alex erschossen die vier Prätorianer, die sich gegen den Notausgang stemmten, von hinten. Fohlee sah sie gerade noch rechtzeitig, um sich hinter einen Schlächter zu werfen, einen freistehenden Robot aus mit roter Emaille überzogenem Stahl. Seine drei mal fünf Meter große Gestalt stand reglos da, die rasierklingenscharfen Messer und die Klauen, die das Fleisch festhielten, ruhten leblos in ihren Halterungen.
    Sten ging auf die Knie und schob seinen schmalen Körper in die Lücke zwischen Maschine und Wand. Langsam schob er sich durch den dunklen Gang. Würde sich Fohlee weiterbewegen, oder wartete er gleich hinter der Ecke auf ihn? Sten hatte in dem engen Spalt fast keinen Bewegungsspielraum und musste das Gewehr in die Linke wechseln, um überhaupt voranzukommen.
    Da! Die schwarze Mündung von Fohlees Waffe ragte hervor. Sten schlug danach, verlor jedoch die Balance und fiel zu Boden. Aber seine Knöchel hatten kaltes Metall berührt, und er spürte, wie die Waffe Fohlees Griff entglitt und scheppernd auf den Küchenboden knallte. Sten stieß sich aus dem schmalen Gang heraus und kam auf die Beine, nur um sofort von einem kräftigen Hieb niedergestreckt zu werden. Noch im Fallen drehte er den Körper mühsam zur Seite und entging dadurch Fohlees Dolch. Er nahm den Schatten eines Stiefels wahr, der auf ihn niederging, doch es gelang ihm, drei Finger um eine Ferse zu legen und sie wegzudrehen. Fohlee taumelte nach hinten und knallte gegen den Robot.
    Mit metallischem Kreischen erwachte die Maschine zum Leben. Der obere Teil des Robots fing an zu wirbeln, Greifhaken suchten nach Fleisch, wollten etwas festhalten. Bevor Sten soweit war, wich Fohlee den Greifern aus und hob sein Gewehr auf. Die beiden Männer brachten ihre Waffen gleichzeitig in Anschlag.
    In diesem Augenblick grabschte ein Fleischerhaken aus dem Robot heraus und erwischte Fohlee am Hals. Er schrie vor Todesangst, als ihn der Haken nach hinten in die Klauen des Schlächters zog.
    Sten schaute voll fasziniertem Entsetzen zu, wie die Maschine in eiskalter Präzision mit Fohlee verfuhr. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie ihn bei lebendigem Leibe gehäutet. Winzige Schläuche schossen hervor und saugten das austretende Blut ab, Sägen surrten heran, um die Gelenke zu durchtrennen, und Knochenmesser stachen und säbelten das Fleisch von den Knochen.
    Fohlees Todesschrei hallte noch in der Küche nach, als seine letzten Reste bereits zerstückelt, verpackt, verschweißt und unterwegs in die Kältekammer waren.
    Geistesabwesend streckte Sten die Hand aus und schaltete die Maschine ab. Dann ging er mit schweren Schritten um den Schlächter herum, um Alex zu suchen.

 
Kapitel 56
     
    Die Triebwerke und Energiequellen mochten sich zwar gewaltig verändert haben, doch jeder Glücksritter des Alls aus dem einundzwanzigsten
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