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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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warf einen Blick über das Kanonendeck. Abgesehen von den Raketenwerfern, den aufgereihten Kanonen und den Gefechtsständen hätte die Passage, die sich in einem geschwungenen Bogen von der Schnauze des Schiffs bis zu den Treibstoffkammern und Maschinenräumen im Heck entlangzog, beinahe wie ein Promenadendeck wirken können. Nein, nicht hier, beschloss er. Hier kann man sich nicht sehr lange halten.
    Ledoh wartete bereits bei der nächsten Luke, die hinunter in das Küchenareal führte.
    Der Imperator gab Zeichen, und seine Männer setzten sich in Bewegung. Er war überrascht, dass ihm nur noch Sullamora, Ledoh und zwei Gurkhas geblieben waren.
    Was ihn noch mehr überraschte, war die Erkenntnis, dass ihm die Sache anfing Spaß zu machen.
     
    Sten, Alex und die Gurkhas ließen sich flach auf den Boden fallen, als über ihnen Granaten detonierten. In fünfzig Metern Entfernung blockierte eine Gruppe von Prätorianern eine Passage nach unten.
    Es waren ungefähr zwanzig Mann, und Sten registrierte, dass ihn einer der Prätorianer erkannt hatte und einen lauten Alarmschrei ausstieß.
    Als Sten sich fallenließ, schlug er mit der Hand auf einen Hebel rechts von ihm, auf dem LADEN stand.
    Geschmeidig glitt eine Goblin-Rakete aus dem darüberliegenden Waffendeck herunter und auf einen Raketenwerfer zu, der sich hinter den Prätorianern befand.
    Das System konnte pro Werfer alle sechs Sekunden eine Rakete abfeuern. Die Rakete bewegte sich also ziemlich schnell auf den Ladeschienen vorwärts und erwischte die Prätorianer mit einer Geschwindigkeit von fast sechzig Stundenkilometern. Wenn eintausend Kilo Stahl mit einer solchen Geschwindigkeit auf einige hundert Kilo Fleisch treffen, geht das nicht ohne Verluste ab.
    Laut Kilgours Zählung waren fünf Prätorianer ausgeschaltet, bevor die restlichen fünfzehn hinter Raketenwerfern, Geschützschächten und ähnlichem Schutz gefunden hatten.
    »Ich hab jetzt die Schnauze voll von dem Dreck«, murmelte er und machte sich ans Werk.
    Das Waffenarsenal der Normandie war nicht nur für Kampfhandlungen im All, sondern auch für Einsätze auf Planetenoberflächen ausgerüstet. Natürlich waren die atmosphärischen Waffen wie etwa Schnellfeuerkanonen normalerweise hinter den verschlossenen Luken, durch die sie im Ernstfall feuerten, in ihren Stellungen magnetisch arretiert. Es war eine hübsche Sammlung von Waffen, die jedoch alle dafür vorgesehen waren, von einer Halterung aus betätigt zu werden – und natürlich zum Einsatz aus dem Raumschiff heraus.
    Unter diesen Geschützen befand sich auch ein Flammenwerfer, der unter normalen Umständen von vier Mann zu seiner Feuerluke geschleppt werden musste.
    Der Schwerweltler Sergeant Major Alex Kilgour war unter gar keinen Umständen als normal zu bezeichnen.
    Er riss den Werfer von der Wand, entsicherte ihn, zielte und fing an zu feuern, bevor auch nur irgend jemand Zeit fand zu reagieren.
    Die Feuerzunge fauchte den langen Korridor entlang, traf auf den gegenüberliegenden Vorsprung, prallte davon zurück und … brannte.
    Eine Signalflamme, die darauf angelegt ist, ungefähr eine halbe Lichtsekunde weit sichtbar zu sein, ergibt eine ordentliche Explosion, wenn sie in einem Korridor von zehn auf zehn Metern losgeht. Die Gurkhas und Sten konnten sich gerade noch vor dem herankommenden Feuerball flach auf den Boden pressen, bevor die automatischen Löschsysteme der Normandie losquäkten und mehrere Tonnen Löschmittel auf das angenommene Feuer schütteten.
    Zu spät für die fünfzehn Häuflein Holzkohle, die einmal die Prätorianer gewesen waren.
    Sten und seine Truppe tänzelten den geschmolzenen Niedergang hinab, noch immer auf der Suche nach ihrem Imperator.

 
Kapitel 55
     
    Als das Massaker begann, befanden sich Marr und Senn in der großzügig dimensionierten, völlig aus rostfreiem Stahl bestehenden Küche des Raumschiffs; sie flüchteten sich sofort in einen riesigen Sonar-Herd. Als sie das hysterische Geschrei aus den Bordlautsprechern vernahmen, fassten sie den klugen Entschluss, sich ruhig zu verhalten und sich nicht von der Stelle zu rühren. Senn nahm Marr fest in den Arm.
    »Wenn sie fertig sind«, sagte er schaudernd, »werden sie uns suchen und ebenfalls umbringen.« Er streichelte über den Pelz seines Lebensgefährten.
    »Na, wenn schon, wenigstens haben wir eine schöne Liebe erlebt, was?«
    Marr erhob sich plötzlich voller Stolz und sagte:
    »Diese Saftsäcke!«
    »Sag nicht so was«, erwiderte Senn
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