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Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)

Titel: Das Sühneopfer: Historischer Kriminalroman (Schwester Fidelma ermittelt) (German Edition)
Autoren: Peter Tremayne
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sich in mich verliebt«, verteidigte sich Caol.
    »Du wusstest, woher sie kam und was sie erlebt hatte?«
    »Sie hat mir erzählt, dass sie verheiratet war und einen Mann hatte, der sie misshandelte. Sie hatte auch eine Tochter.«
    »Als ich Aibell auf die Burg brachte, hatte ich den Eindruck, du kennst sie. Jedenfalls warst du sehr erstaunt.«
    »Ich glaubte … ich glaubte, ich träume. Sie sieht ihrer Mutter so ähnlich. Während du unterwegs warst, habe ich mit dem Mädchen gesprochen. Über meine Beziehung zu ihrer Mutter habe ich ihr nichts gesagt, aber ich ließ mir ihre Geschichte erzählen.« Caol schüttelte traurig den Kopf. »Wenn ihre Mutter nur gewusst hätte, wo sie war. Menmas rath war gar nicht weit von Sliabh Luachra entfernt. Vielleicht hätte ich mit einigen meiner Männer dort hingehen können und …«
    »Vielleicht aber auch nicht«, unterbrach ihn Fidelma. »Selbst ein Verwandter von Liamuin, der sie zu ihrer Sicherheit zu Menma geschickt hatte, war überzeugt, er hätte nichts zur Rettung des Mädchens unternehmen können. Warum hast du ihr nicht gesagt, dass du ihre Mutter geliebt hast?«
    Caol seufzte. »Mir fehlte es dazu an Mut, Lady.«
    »Den wirst du bald aufbringen müssen. Doch ich muss dich noch etwas fragen. Wie und wann hast du erfahren, dass Menma und seine Familie tot sind, dass Liamuin tot ist?«
    »Im Osten war es zu Unruhen gekommen. Ich musste mit meinen Leuten in die Gegend um Fianans Kirche eilen. Ein Haufen Aufständischer von den Uí Fidgente hatte sich dort in der Bergfestung verschanzt. Drei Monate lang haben wir den Ort belagert. Was auf Menmas Gehöft geschehen war, habe ich von einem Wandermönch gehört. Von ihm habe ich erfahren, dass Liamuin mit allen anderen auf dem Hof ermordet wurde. Vier Jahre sind seither vergangen, und noch immer versuche ich, meine Liebste zu vergessen.«
    »Wie ist dir die Geschichte erzählt worden?«
    »Die Marodeure wurden von einem Krieger mit dem Goldenen Halsreif angeführt.« Unwillkürlich fuhr er sich mit der Hand an den Reif um seinen Hals. »Ich erfuhr auch, dass er einen Schild trug, auf dem der aufsteigende Hirsch in Edelsteinen eingelegt war – Colgús Königswappen.«
    »Das haben die Einheimischen aber nicht gewusst.«
    »Jeder vom Stamme der Eóghanacht hätte es erkannt. Sogar dem Wandermönch war das Wappen vertraut.«
    »Hätte er das nicht weiterverbreiten können?«
    »Dazu hatte er keine Gelegenheit. Kurz nachdem er mir alles erzählt hatte, machten die Rebellen einen Ausfall, und dabei wurde er getötet.«
    »Dann wusstest also nur du, was der Schild bedeutete. Hast du angenommen, Colgú hätte den Überfall angeführt?«
    »Ich war bei ihm am Cnoc Áine, als er verwundet wurde und den Schild fallen ließ. Jeder hätte ihn aufnehmen können; damals wurden auch einige Krieger mit dem Goldenen Halsreif getötet, und geplündert wurde viel. Mühelos hätte jemand mit einem Goldenen Reif und dem Schild vom Schlachtfeld verschwinden können.«
    »Etwas verstehe ich nicht, Caol. Ich könnte nur raten. Vielleicht kannst du mir helfen?«
    »Sag, worum es dir geht, Lady.«
    »Als der Mann, der sich Bruder Lennán nannte, in die Festhalle kam und mit dem Dolch auf Colgú einstieß, hat er ›Rache für Liamuin!‹ gerufen. Du müsstest ihn erkannt haben.«
    »Nein, Lady, erkannt habe ich ihn nicht. Irgendwie bekannt kam er mir vor – ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich ihn nicht doch schon einmal gesehen hatte –, doch wirklich an ihn erinnern konnte ich mich nicht. Vier Jahr sind ja auch eine lange Zeit.«
    »Aber er muss dich erkannt haben.«
    Caol machte eine hilflose Geste. »Dann war das nur einseitig.«
    »Rufen wir uns den Moment noch einmal ins Gedächtnis. Er hatte meinen Bruder bereits verwundet und traf dann Brehon Áedo tödlich, der sich dazwischenwarf. Der Mörder wollte zu einem weiteren Schlag ausholen, das hast du verhindert. In dem Augenblick hat er aufgeschaut und kurz gezögert. Und bei diesem Zögern hat er dich erkannt. Offenbar ging ihm auf, dass du der Krieger mit dem Goldenen Halsreif warst, der Liamuins Liebhaber war, und nicht mein Bruder. Hast du ihn deswegen getötet?«
    Mit ernster Miene versicherte Caol: »Ich begriff lediglich, dass er Colgú verwundet und dabei ›Rache für Liamuin!‹ gerufen hatte. Ihren Namen erkannte ich sofort, aber nicht den Attentäter.«
    »Der hat in Wirklichkeit Maolán geheißen. Er war der Sohn von Cadan und seiner Frau Flannait.«
    Der Krieger holte
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