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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
Autoren: Steven Erikson
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Beddict und ließ sich auf seinen Thron fallen.
    Bagg machte ein säuerliches Gesicht. »Wieso? Ihr habt doch noch gar nichts getan.«
    »Nun, es sind ja erst drei Wochen. Ich sage dir, meine Liste mit Reformen ist so lang, ich werde nie dazu kommen, auch nur eine einzige davon umzusetzen.«
    »Ich applaudiere Euch dafür, dass Ihr Euch die Unfähigkeit zu eigen macht«, sagte Bagg. »Ihr werdet einen wundervollen Imperator abgeben.«
    »Nun«, mischte Brys sich vorsichtig ein, der rechts vom Podest an der Wand lehnte, »es herrscht Frieden im Land.«
    Bagg verzog das Gesicht. »Ja, und das bringt einen zu der Frage, wie lange ein ganzes Imperium wohl den Atem anhalten kann.«
    »Nun, wenn irgendjemand eine Antwort auf diese Frage kennt, dann watest du es, teurer Diener.«
    »Oh, jetzt bin ich erheitert.«
    Tehol lächelte. »Das können wir sehen. Und nein, das war nicht das königliche >wir<. An welches wir uns, wie wir zugeben müssen, in unserer frischgebackenen Unschuld nicht gewöhnen können.«
    »Die Mandata ist unterwegs hierher«, sagte Brys, »und dann ist da noch Shurq Elalle, die mit dir über irgendetwas reden will. Gibt es nichts, das wir besprechen sollten?« Er wartete auf eine Antwort, irgendeine Antwort, erntete aber stattdessen von seinem Bruder und Bagg nur verständnislose Blicke.
    In einem Wirbel aus protzigen Gewändern betrat der neue Kanzler - oder, genauer: die neue Kanzlerin - den Thronsaal durch einen Seiteneingang. Brys versuchte, sich sein Zusammenzucken nicht anmerken zu lassen. Wer hätte gedacht, dass sie, so begeistert wie eine Made sich in einen Apfel stürzt, einen dermaßen schlechten Geschmack entwickeln würde?
    »Oh«, sagte Tehol, »sieht meine Kanzlerin heute Morgen nicht hinreißend aus?«
    Janaths Gesichtsausdruck blieb zurückhaltend. »Kanzlerinnen sind nicht dazu da, hinreißend auszusehen. Fähig und elegant würde genügen.«
    »Kein Wunder, dass Ihr hier so herausragt«, murmelte Bagg.
    »Außerdem«, fuhr Janath fort, »passen solche Beschreibungen besser zur Rolle der Ersten Konkubine, was mir deutlich verrät, mit welchem Teil deines Hirns du denkst, geliebter Gemahl. Wieder einmal.«
    Tehol hob die Arme, als wollte er sich ergeben, und sagte in seinem ernsthaftesten Tonfall - einen, den Brys mit leichter Bestürzung wiedererkannte: »Ich sehe immer noch keinen Grund, warum du nicht auch Erste Konkubine sein kannst.«
    »Ich habe es Euch schon mehrfach erklärt«, sagte Bagg. »Wenn sie die Gemahlin des Imperators ist, bedeutet das, dass sie Imperatrix ist.« Er wandte sich an Janath. »Womit Ihr dann drei offizielle Titel hättet.«
    »Vergiss nicht, dass sie auch noch Gelehrte ist«, bemerkte Tehol, »ein Titel, der nach Ansicht der meisten Menschen alle anderen aufwiegen würde. Sogar den der Gemahlin.«
    »Nun ja«, sagte Bagg. »Jetzt werdet Ihr mit Euren Lektionen nie an ein Ende kommen.«
     
    Es folgte ein weiterer Augenblick des Schweigens, als alle über seine Worte nachdachten.
    Dann rührte sich Tehol auf seinem Thron. »Da ist immer noch Rucket! Sie würde eine wunderbare Erste Konkubine abgeben! Gute Güte, wie der Segen überfließt.«
    »Sei vorsichtig, dass du nicht ertrinkst, Tehol«, sagte Janath.
    »Das würde Bagg niemals zulassen, mein Herzblatt. Oh, da wir gerade wichtige Angelegenheiten besprechen, ehe die Mandata kommt, um Lebewohl zu sagen … ich denke, dass Preda Varat Taun einen fähigen Finadd braucht, der ihm bei seinen Bemühungen um den Wiederaufbau helfen kann.«
    Brys richtete sich auf. Endlich sprachen sie über wirklich Wichtiges. »An wen hast du gedacht?«
    »Nun ja, an wen anders als Ublala Pung?«
    »Ich gehe spazieren«, sagte Bagg.
     
    Seren Pedac kämpfte mit den schweren Pflastersteinen vor dem Eingang zu ihrem Haus, benutzte eine Eisenstange als Hebel. Auf ihren nackten Armen glänzte Schweiß, und ihre Haare waren aus dem Band gerutscht - sie würde sie schon bald kurz schneiden lassen. Wie es nun zu ihrem Leben passte.
    Doch an diesem Morgen hatte sie das hier zu erledigen, und sie machte sich mit unerbittlichem Eifer daran, setzte ihren Körper unbarmherzig und rücksichtslos ein. Sie hebelte die schweren Steine los, zerrte und schob sie mit blutenden Händen zur Seite.
    Wenn sie damit fertig sein würde, würde sie mit einer Schaufel ein Loch graben, so tief sie konnte.
    Im Augenblick allerdings widersetzte sich der Hauptstein allen ihren Anstrengungen, und sie fürchtete schon, dass ihre Kraft nicht ausreichen
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