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Das sexuelle Leben der Catherine M.

Das sexuelle Leben der Catherine M.

Titel: Das sexuelle Leben der Catherine M.
Autoren: Catherine Millet
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auf Augenhöhe, ich konnte lutschen und blasen und dabei mit den Händen zwei Schwänze gleichzeitig wichsen. Meine Beine waren angezogen, und wenn die Schwänze steif genug waren, machten sie nacheinander in meiner Möse weiter.
    Ich selbst schwitze nur wenig, doch manchmal war ich vom Schweiß meiner Partner getränkt. Zudem kleben auch immer Spermatropfen an Schenkeln, Brüsten, im Gesicht und in den Haaren, und die Männer auf solchen Partys spritzen gern in eine Möse, die schon gekleistert ist. Hin und wieder riss ich mich auch unter dem Vorwand, aufs Klo zu gehen, von der Gruppe los und wusch mich. In Victors Haus gab es ein Bad mit bläulichem Licht, hell, aber nicht grell. Oberhalb der Wanne zog sich ein Spiegel über die ganze Wand, und die tiefen, weichen Reflexionen machten den Raum noch angenehmer. Ich sah meinen Körper und war erstaunt, dass er dünner war, als ich ihn noch wenige Momente zuvor empfunden hatte. Im Bad wechselte man in aller Ruhe ein paar Worte, ich bekam Komplimente für meine weiche Haut oder für meine Zungenfertigkeit beim Blasen – was ich anders aufnahm, als wenn ich unter Körpern begraben lag und hörte, wie man über mich sprach; dann nahm ich es wie aus weiter Ferne wahr, wie ein Kranker, der geschwächt daliegt und die Gespräche der Visite hört, die von Bett zu Bett geht.
    Ein Wasserstrahl in meine steife, offene Feige. Es kam jedoch selten vor, dass einer, der dort auch Pause machte, nicht die Gelegenheit nutzte und seinen nicht mehr ganz harten, aber noch ausreichend steifen Schwanz an meinen Lippen rieb, wenn ich auf dem Bidet hockte. Oft öffnete ich auch, gerade ein wenig erfrischt und mit den Händen aufs Waschbecken gestützt, meinen Schoß dem immer zielsicherer werdenden Drängen eines Schwanzes, der noch ein paar Mal heftig zustoßen konnte. Zu spüren, wie ein Schwanz zwischen die großen Schamlippen gleitet, sie langsam voneinander löst und sich dann in einen Raum schiebt, dessen Weite ich in langen Jahren erforschen konnte, macht mir die größte Lust. Ich wurde nie ungeschickt oder grob angefasst, stets schenkte man mir Aufmerksamkeit. War ich müde oder wurde die Stellung unbequem, musste ich es nur sagen, oder Eric, der nie weit weg war, griff ein, und man ließ mich aufstehen oder ausruhen. Die unaufdringliche, fast gleichgültige Freundlichkeit auf diesen Partys kam der jungen Frau, die ich damals war und die in zwischenmenschlichen Beziehungen eher unbeholfen war, sehr entgegen. Die Gesellschaft im Bois war gemischter, nicht nur unter sozialen Gesichtspunkten; ich glaube, dass ich dort manchmal mit Männern zu tun hatte, die noch schüchterner waren als ich. Die Gesichter schaute ich nur selten an, aber ich sah Augen, die mich abwartend, manchmal sogar erstaunt betrachteten. Die Stammgäste im Bois kannten einschlägige Stellen und organisierten kurz den Ablauf, manche hielten sich eher im Hintergrund, andere sahen nur zu. Der Rahmen und die Hauptdarsteller konnten von einem Mal aufs andere wechseln, und Eric musste sich neue Inszenierungen ausdenken; ich begleitete ihn immer ein wenig besorgt, doch komischerweise gefiel es mir, unter neuen Umständen vertraute Reaktionen und Beziehungen wiederzufinden.
    An eine Episode erinnere ich mich deutlich: Es war in der Nähe der Porte-Maillot in einer Parkanlage, wie es sie überall am Boulevard de l’Amiral-Bruix gibt. Ich lag auf einer Bank aus Beton, der wegen des enthaltenen Granulats sehr rau war. Eine Gruppe hatte sich gebildet, rechts und links meines Kopfs sah ich den Unterleib von drei, vier Männern, die sich an meinem Mund zu schaffen machten, dazwischen konnte ich bei den Männern im äußeren Kreis deutlich die Spur der wichsenden Hände sehen, wie vor und zurück schnellende Federn. Dahinter sah ich noch Schatten von Zuschauern. Als sie mein Kleid hochschoben, hörte man einen Aufprall. Sie ließen mich liegen. Ich wartete eine Weile, dann ging ich zu ihnen, sie standen an der Hecke. Ein Austin Mini war gegen ein beleuchtetes Verkehrsschild in der Mitte der Straße gefahren, jemand sagte, eine junge Frau sei im Wagen. Ein kleiner Hund rannte wie verrückt herum. Das Schild und die Scheinwerfer des Wagens leuchteten gelb und weiß durcheinander. Bald waren dann wohl die Sirenen der Rettungswagen zu hören, denn ich ging zur Bank zurück. Als ob die ganze Szene zurückgeschnellt sei, bildete sich wieder der Kreis, und die Darsteller nahmen ihre Plätze ein wie vor der Unterbrechung. Ein paar Worte
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