Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)
Autoren: Alex Bledsoe
Vom Netzwerk:
»Lisa Dumont«, sagte sie, »vom Persönlichen Kurierdienst Dumont. Mann, ihr Leute leidet wohl unter leichtem Verfolgungswahn, wie?«
    Ihr Nachname traf mich so wie ein Steinschlag. Plötzlich war mir klar, wieso sie mir so bekannt vorgekommen war. Wäre Kathi noch am Leben, würde sie jetzt wohl genauso aussehen wie dieser Rotschopf. Das war so seltsam, dass es wohl kaum ein Zufall sein konnte. So unglaublich, dass ich Mund und Augen aufriss. Lisa starrte mich ihrerseits so an, als wären mir gerade Hörner gewachsen.
    »Lass gut sein«, sagte sie und entzog mir ihre Hand. »Mag ja sein, dass du schon ein Weilchen keine Rothaarige mehr gesehen hast, aber es wäre mir doch lieber, du würdest das Glotzen lassen.«
    »Entschuldigung, aber du … du erinnerst mich an jemanden. Hast du eine Schwester?« Ich nahm auf dem Hocker neben ihr Platz.
    »Das ist ja mal ein ganz neuer Annäherungsversuch«, schnaubte sie verächtlich. »Aber ich hatte wirklich mal eine Schwester, eine Zwillingsschwester. Sie hat den Persönlichen Kurierdienst Dumont gegründet. Kennst du sie?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Na wie auch. Sie ist vor langer Zeit abgetaucht. Seit ich das Geschäft übernommen hab, hat sie sich nicht ein einziges Mal bei mir gemeldet.«
    Ich hatte in jüngster Zeit zwar viele merkwürdige Dinge erlebt, aber diese Begegnung übertraf alles. »Und was führt dich zu mir?«, brachte ich schließlich einigermaßen locker heraus.
    Sie griff in ihre Tasche. »Als Erstes soll ich dir das hier geben.« Sie reichte mir einen kleinen, edlen Umschlag, der versiegelt war. In das Wachs war ein schön geschwungener Buchstabe eingeprägt: »R«. Sofort musste ich an die
Nachricht denken, die ein Mann mit der Initiale »R« einem anderen Rotschopf aus dem Hause Dumont anvertraut hatte. Meine Nackenhärchen stellten sich auf. Doch als ich den Umschlag umdrehte, erkannte ich eine elegante weibliche Handschrift.
    »Meine Güte«, sagte Angelina. »Hätte nicht gedacht, das eine deiner Freundinnen überhaupt schreiben kann.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte Lisa. »Als ich in der Hauptstadt von Arentia war, hat mich ein wirklich gut aussehender Junge in den Palast bestellt, damit ich mich dort mit einer Dame treffe. Sie muss dort eine einflussreiche Person sein – das strahlte sie einfach aus, wenn ihr wisst, was ich meine. Als sie mir sagte, wo ich diesen Kerl finden würde, konnte ich kaum fassen, dass sie ausgerechnet hier jemanden kennt.« Sie zuckte die Achseln. »Nichts für ungut.«
    Kalli lehnte sich über die Theke und merkte gar nicht, dass man ihr tief in den Ausschnitt blicken konnte. »Mach den Umschlag schon auf, Eddie«, drängte sie. »Kann ja sein, dass dir jemand den Hof macht.«
    Ich brach das Siegel auf, holte die auf parfümiertes Pergament geschriebene Nachricht heraus und las:
    Ich hoffe, dass du gesund und munter bist, wenn du diesen Brief und mein kleines Geschenk erhältst. Ich kann es nicht erklären, bin aber davon überzeugt, dass du die Frau, die dir die Sendung zustellt, unbedingt kennenlernen solltest. Es kommt mir fast so vor, als wäre sie aus irgendeinem Grund dazu ausersehen, etwas bei dir wiedergutzumachen, das früher einmal schlecht für dich ausgegangen ist. Ich weiß, wie verrückt das klingt, gehe
jedoch davon aus, dass du nach allem, was wir gemeinsam durchgemacht haben, auch mit dieser seltsamen Geschichte klarkommst.
    In ewiger Liebe
Ri
    Ich faltete den Brief zusammen, steckte ihn zurück in den Umschlag und legte ihn auf die Theke. Lisa schob mir den großen eingehüllten Gegenstand hinüber. »Außerdem soll ich dir das hier geben.«
    Als ich das Tuch wegzog, kam darunter ein Vogelbauer zum Vorschein. Darin saß einer der winzigen schimmernden Vögel, die ich um Epona und Rhiannon hatte herumschwirren sehen und denen ich auch in meinen Träumen begegnet war. Der Vogel sah wohlgenährt und gesund aus, huschte munter von Stange zu Stange und begann sofort zu zwitschern, als wieder Licht in seinen Käfig fiel.
    »Ein Vögelchen«, sagte Angelina erstaunt und leicht enttäuscht. »Jemand hat dir einen Vogel geschickt!«
    »Oh, der ist aber wirklich goldig«, meinte Kalli und pfiff ihm etwas zu.
    »Ich hab ihn auch irgendwie ins Herz geschlossen«, erklärte Lisa, während sie die Possen des winzigen Vogels beobachtete. »Ich hatte schon sehr viel unangenehmere Weggefährten. Pass gut auf ihn auf!«
    »Hattu jetzt einen tleinen Freund, Eddie?«, zog Angelina mich auf.
    »Sieht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher