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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)
Autoren: Susanna Kearsley
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Verdienste schon bald zum Admiral und Gouverneur von Kronstadt ernannt wurde. Während seiner gesamten Zeit in Russland propagierte er die Sache der Jakobiten und hielt den Briefkontakt mit King James und seinen Anhängern aufrecht. Das Gentleman’s Magazine bezeichnete ihn in seinem Nachruf im Jahr 1741 als »wahren Freund seiner Landsleute«.
    Der Duke of Hamilton hatte weniger Glück. 1711 begannen seine Bemühungen allmählich Früchte zu tragen – Queen Anne erhob ihn in den britischen Adelsstand, außerdem wurde er zum Botschafter in Frankreich ernannt. Doch bevor er nach Paris reisen konnte, um den Posten anzutreten, mündete eine lang andauernde Auseinandersetzung mit seinem Rivalen Lord Mohun in ein Duell. Die beiden trafen sich eines Novembermorgens in der Dämmerung im Londoner Hyde Park. Beide Männer zückten ihr Schwert, und beide kamen bei dem Kampf ums Leben. Dieser Zwischenfall verursachte einen beträchtlichen Skandal. Was damals wirklich geschah, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Der Mann bleibt im Tod wie im Leben ein Rätsel.
    Das frühe Leben von Morays Onkel Colonel Patrick Graeme in Schottland hingegen lässt sich leicht recherchieren, weil er als Captain der Stadtwache von Edinburgh diente, bevor er für den alten King James zu den Waffen griff und dem jungen James nach Frankreich ins Exil folgte. Allerdings konnte ich bis jetzt nicht herausfinden, wie er die Jahre nach der fehlgeschlagenen Invasion von 1708 verbrachte. Da ich glaube, dass er sich immer gern im Mittelpunkt des Geschehens befand, hoffe ich, einmal einen Brief oder ein anderes Dokument aufzuspüren, das Licht in die Zeit vor seinem Tod im August 1720 bringt.
    Mehr Informationen hätte ich auch gern über Anne Drummond, die Countess of Erroll, die in den Jahren nach 1708 praktisch von der Bildfläche verschwand – was einer Frau ihres Temperaments gar nicht so leicht gefallen sein dürfte.
    Ihr Sohn Charles, der dreizehnte Earl of Erroll, kämpfte auch nach der Ratifizierung der Union noch für die Rechte seiner Landsleute. Obwohl seine Position als Lord High Constable of Scotland eigentlich verlangt hätte, dass er an der Krönungszeremonie von George I. teilnahm, weigerte er sich. Er starb wenig später 1717 im Alter von vierzig Jahren unverheiratet und kinderlos als letzter männlicher Nachkomme seiner Linie. Sein Titel ging an seine Schwester Mary, die wie alle Countesses of Erroll eine mutige Frau war und beherzt für die Sache der Stuarts eintrat.
    Nathaniel Hooke, der so viel Zeit und Energie in die Invasionspläne von 1708 gesteckt hatte, war zutiefst enttäuscht über ihr Scheitern und kritisierte offen den französischen Anführer. Nach einer langen, erfolgreichen Karriere im diplomatischen Dienst von Frankreich kehrte er im Alter zu seinen Erinnerungen an den Invasionsversuch von 1708 zurück und ordnete seine Dokumente und Tagebücher über diese Zeit mithilfe seines Neffen. Er starb 1738 vor Abschluss der Aufgabe, und als sein Sohn zwei Jahre später versuchte, die Papiere zu verkaufen, wurden sie von einem Vertreter des französischen Hofs beschlagnahmt und, soweit bekannt, vernichtet. Doch zwei Bündel Dokumente in der Schrift von Hookes Neffen, in denen sich Hookes eigene Beschreibung seiner Verhandlungen über die geplante Invasion befand, entgingen dem französischen Beamten.
    Aus solchen kleinen Zufällen besteht die Geschichte.
    Keiner wurde wohl Opfer von mehr Zufällen als der junge James Stuart, der Geburt nach James VIII. von Schottland und James III. von England. Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass seine Halbschwester Queen Anne tatsächlich mit dem Gedanken spielte, ihn zu ihrem Erben zu machen, denn in den letzten Jahren ihrer Regierungszeit scheint es rege Verhandlungen darüber gegeben zu haben. In diese Zeit fällt auch die Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs durch den Vertrag von Utrecht, der unter anderem von Ludwig XIV. forderte, James aus Frankreich zu verbannen. James verlegte seinen Hof bereitwillig nach Lothringen, wo er seinen protestantischen Bediensteten die Freiheit gab, Gott nach ihrem Glauben zu verehren, was er nach französischem Recht nicht hatte tun können.
    Das änderte jedoch nichts am katholischen Glauben von James, und als Queen Anne 1714 starb, folgte ihr der Protestant George I. auf dem Thron nach.
    Das hatte 1715 einen weiteren Jakobiten-Aufstand zur Folge. Obwohl es James dieses Mal gelang, nördlich von Slains in Peterhead zu landen, war die
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