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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium
Autoren: Friedemann Beduerftig
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zeugen vom antiken Sentinum südlich von Sassoferrato in Umbrien. Neben diesen immobilen Spuren sind im Palazzo dei Priori Fundstücke ausgestellt, die einen Eindruck vom Leben in der alten Stadt vermitteln, deren Name mit dem römischen Sieg über die Samniten und ihre Verbündeten im Jahr 295 v. Chr. verknüpft ist
.
    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Bildung eines Amtsadels
Gleichstellung der Plebejer (bis um 300 v. Chr.)
    Die Anspannung aller Kräfte des Gemeinwesens zur Verteidigung, aber auch im Dienst einer expansiven Politik für die wachsende Bevölkerung, war den Menschen nur zuzumuten, wenn sie sich auch für sie lohnte. Der Aufstieg Roms war daher mit sozialen und politischen Reformen verbunden, die den Plebejern weitere Rechte brachten. Die sogenannte Zenturienverfassung aus der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts gehörte dazu: Die Bürger wurden danach von zwei Zensoren nach Vermögen in 193 Hundertschaften (Zenturien,
centum
= hundert) eingeteilt. Neben 18 patrizischen (adligen) Zenturien der Reiterei standen 80 schwerbewaffnete Zenturien der wohlhabenden Landbesitzer und 90 leichtbewaffnete Zenturien der Kleinbauern, Handwerker und Kaufleute sowie fünf unbewaffnete Zenturien der Techniker, Musiker und Meldegänger.
Abstimmung nach Vermögensklassen
    Die Zenturien verkörperten das bewaffnete Volk; es versammelte sich vor wichtigen Entscheidungen auf dem Marsfeld westlich der Stadtmauern. Hier stimmte man über Krieg und Frieden ebenso ab wie über die Berufung der höchsten Beamten und über die von den Konsuln vorgeschlagenen Gesetze. Die Überzahl der Plebejer wurde dadurch neutralisiert, dass geschlossen nach Vermögensklassen abgestimmt wurde. Da erfahrungsgemäß die reichen Schwerbewaffneten mit den Patriziern einig waren, stand das Ergebnis meistens schon nach der Stimmabgabe der beiden ersten Gruppen fest, die mit 98 Zenturien die Mehrheit hatten. Der Fortschritt bestand also nur in der Ablösung des Standesprinzips durch das des Grundbesitzes.
    Bald konnten Plebejer auch das Konsulat bekleiden; seit 366 sollten sie sogar immer einen der Konsuln stellen. In Frage dafür kamen wie für das Volkstribunat (siehe Kasten) nur sehr angesehene, weil reiche und mithin einflussreiche Männer. Im Verlauf der Samnitenkriege erhielten die Plebejer dann Zugang zu allen hohen Staats- und Priesterämtern, so dass um 300 die rechtliche, soziale und politische Gleichstellung beider Stände weitgehend vollendet war. Den Schlussstein des Ausgleichs setzte der zum Diktator ernannte Quintus Hortensius 287 mit einem Gesetz, das die Beschlüsse der plebs für alle Römer, auch die Patrizier, verbindlich machte
(Lex Hortensia)
. Aus der formalen Gleichheit aber entstand neue Ungleichheit: Neben den Blutadel trat eine parallele Oberschicht: der Amtsadel der reichen Plebejer-Familien.
    Volkstribun
    Nach dem legendären Protest der Plebejer auf dem Heiligen Berg war das Amt des Volkstribunen
(tribunus plebis)
geschaffen worden, eine Art Sozialanwalt, der gegen patrizische Übergriffe einschritt. Zunächst gab es zwei, im Verlauf des 5. Jahrhunderts schließlich zehn. Sie waren auf ein Jahr gewählt, hatten zunächst kein
Imperium
(Befehlsgewalt) und stützten sich allein auf den Schwur des Volkes, jeden Angriff auf sie zu ahnden. Schließlich anerkannten auch die Patrizier die Unantastbarkeit
(sacrosanctitas)
der Volkstribunen, ein Amt, das für Plebejer zum Sprungbrett auf höhere Posten in der Ämterlaufbahn
(cursus honorum)
wurde. Nur für Besitzende natürlich, die sich Vollzeit-Politik leisten konnten. Eine weitere Aufwertung erfuhren sie, als ihnen Ädile als Helfer zugeteilt wurden (von
aedes =
Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin Ceres auf dem Aventin, dem kultischen Zentrum der
plebs
) und als sie ein Veto-Recht (
veto =
ich verbiete) gegen Beschlüsse des Senats und der Volksversammlung durchsetzen konnten. Diese Gremien mussten auf Wunsch der Volkstribunen zusammentreten und über Klagen von Plebejern oder von den Tribunen eingebrachte Vorlagen beraten
.

Wo einst Viehherden weideten, Soldaten trainierten und paradierten oder Volksversammlungen stattfanden, wuchsen später Bauten wie das im Jahr 13 v. Chr. fertiggestellte Marcellustheater (Bild) empor: auf dem Marsfeld. Weil es außerhalb der Stadtmauern lag, durften hier Waffen getragen werden
.
    (c) M. Büsgen

Ruinöse Triumphe
Zäher Krieg gegen Tarent und Pyrrhus von Epirus (282–272)
    Schon vor der Zeit der mythischen Gründung Roms gab es griechische
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