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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts
Autoren: Santiago García-Clairac
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töten.“
    „Verflucht sei sein Fleisch!“, rief Émedi. „Verflucht sei seine Seele! Warum hat er das getan?“
    Arturo trat zu Arquitamius.
    „Meister! Ihr müsst ihn wiederbeleben!“, flehte er den Weisen an.
    „Es tut mir furchtbar leid, Arturo, aber das ist nicht möglich“, antwortete der Greis. „Arquimaes kann nicht ins Leben zurückkehren.“
    „Warum nicht?“, fragte der junge König. „Warum kann Arquimaes nicht ins Leben zurückkehren?“
    „Weil er es schon zu oft getan hat“, gestand ihm der große Alchemist. „Er ist zu oft gestorben, um noch einmal wiederbelebt zu werden.“
    „Ich werde in den Abgrund des Todes hinabsteigen, wenn es nötig ist!“
    „Das wird nichts nützen“, antwortete ihm der alte Mann. „Arquimaes wird nie mehr auf diese Welt zurückkehren.“
    „Wie oft ist er denn schon gestorben?“
    „Zu oft. Öfter, als es ein menschliches Wesen ertragen kann“, erklärte der Weise. „Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Male es waren, aber ich versichere dir, es waren zu viele.“
    „Dann gibt es keine Hoffnung?“
    „Nein, Arturo. Es gibt keine Möglichkeit, ihn in die Welt der Lebenden zurückzuholen.“
    Mehrere Rugianer schlichen sich an sie heran und versuchten, Königin Émedi umzubringen. Doch Cordian und seine Truppe waren schneller und vereitelten den Mord.
    „Wir müssen uns in Sicherheit bringen, Herr!“, rief Leónidas. „Die Situation ist unerträglich!“
    „Du hast recht … Alles zurück in den Palast!“, befahl Arturo.
    Auf diesen Befehl hatten die Arquimianer nur gewartet. Der Feind war stärker und mächtiger, als sie es sich vorgestellt hatten. Jetzt brannten schon die Hütten rund um den Palast.
    „Nehmt Arquimaes’ Leichnam mit!“, wies Cordian seine Männer an.
    Émedi, Leónidas, Alexia und Crispín begleiteten Arquimaes’ Leichnam mit erhobenem Schwert.
    Die Arquimianer flüchteten in den Palast. Das Schlachtfeld war übersät mit Leichenbergen und verletzten Freunden und Kameraden. Die Rugianer machten Jagd auf sie, in der Absicht, alles menschliche Leben auszulöschen, so wie Horacles es ihnen befohlen hatte.
    „Unsere Lage ist hoffnungslos“, sagte Arturo, als sie das Haupttor des Palastes erreicht hatten. „Wir sind ihnen schutzlos ausgeliefert. Sie werden uns alle umbringen!“
    „Aber wir sind nicht allein“, erinnerte ihn Arquitamius. „Wir haben einen mächtigen Verbündeten.“
    „Meint Ihr Adragón? Ich glaube nicht, dass er in dieser Situation etwas für uns tun kann.“
    „Ich meine Adragón und die Tinte … Kommt mit!“
    Crispín, Leónidas und Alexia traten näher.
    „Gebt uns Rückendeckung!“, befahl Arturo ihnen.
    Arquitamius ging mit ihm fort. Dort, abseits des Schlachtengetümmels, nahm er das alchemistische Schwert und gab es Rías, den er gebeten hatte, sie zu begleiten.
    „Haltet eure Schilde hoch!“, rief er Leónidas und seinen Männern zu. „Niemand darf sehen, was wir hier tun!“
    Leónidas’ Truppe näherte sich ihnen und schirmte Arturo und Arquitamius mit ihren Schilden vor neugierigen Blicken ab.
    „Hör zu, Arturo! Bist du bereit, dein Leben für Arquimia zu opfern?“, fragte der Weise. „Bist du bereit zu verschwinden, um den Frieden zu sichern?“
    „Was muss ich tun, Meister?“
    „Ich werde dich umwandeln. Du wirst deine menschliche Gestalt verlieren. Bist du bereit, dich zu opfern?“
    Arturo ging zu Alexia, umarmte sie und küsste sie auf die Stirn.
    „Sorge für unseren Sohn“, sagte er zu ihr. „Sag ihm, ich werde über ihn wachen, wo immer ich auch sein werde.“
    „Das will ich tun“, antwortete sie in dem Bewusstsein, dass sie sich zum letzten Mal sahen. „Und ich werde ihm sagen, dass sein Vater ein tapferer Ritter war. Und jetzt, Arturo, erfülle deine Mission!“
    „Ich bin bereit, Meister“, sagte Arturo zu Arquitamius.
    Der Weise sah Arturo fest in die Augen, legte ihm die Finger seiner rechten Hand auf die Stirn, auf das adragonianische Zeichen, strich darüber und blies ihm seinen Atem behutsam ins Gesicht.
    „Du bist Adragón!“, rief er mit geschlossenen Augen. „Jetzt!“
    Arturo spürte eine leichte Bewegung am ganzen Körper. Er hatte das Gefühl, dass er leichter wurde, ätherischer. Seine Beine verschwanden, sein Körper schrumpfte. Er versuchte, sich zu berühren, doch er fühlte schon nichts mehr. Die Umwandlung hatte begonnen
    Ich bin Adragón, dachte er, als er seine neue Gestalt angenommen hatte. Arturo hatte sich soeben in das
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