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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Ende des Regenbogens.“
    Der Zauberer sah ihn durchdringend an. „Warum erfahre ich jetzt erst, dass Ihr das Regenbogenschwert besitzt?“
    „Wir wissen nicht, ob der Dämonenprinz tot ist“, warf Julia hastig ein. „König John behauptet, wir hätten ihn nur vertrieben.“
    Der Erzmagier runzelte nachdenklich die Stirn. „Bei einem Wesen wie dem Dämonenprinzen muss man alles in Frage stellen. Da er ungeboren ist, kann er wohl auch nie richtig sterben. Eventuell sollte ich mich näher mit diesem Problem befassen.“
    Sie schwiegen und musterten die Landschaft. Die Farben waren zurückgekehrt, und von überall drangen der Gesang der Vögel, das Summen der Insekten und das Rascheln der scheuen Waldtiere auf sie ein.
    „Ich sehe zu meiner Freude, dass Ihr wieder im Besitz Eurer magischen Kräfte seid, Herr Zauberer“, sagte Rupert schließlich.
    „Ja“, sagte der Erzmagier mit trockenem Humor, „das war kein schlechter Teleport, was? Nun, da die wilde Magie ihre Macht verloren hat, habe ich den Rest meiner Fertigkeiten wieder voll im Griff.“
    „Wie steht es auf der Burg?“, fragte Julia. „Habt ihr viele Verluste erlitten?“
    „Einige“, berichtete der Erzmagier. „Vor allem auf den Wehrgängen. Aber die meisten von uns sind unversehrt. Als ich aufbrach, begann gerade das große Aufräumen.“
    „Das kann eine Weile dauern“, entgegnete Rupert.
    „Ich weiß nicht“, widersprach Julia. „Harald wird die Leute schon auf Trab halten.“
    Rupert lachte. Er kannte die Vorliebe Haralds, die Arbeit der anderen zu organisieren. Dem Erzmagier fielen die Blicke auf, die zwischen Rupert und Julia hin- und hergingen, und er grinste breit.
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass Haralds Hochzeit geplatzt ist?“
    „Definitiv“, sagte Rupert. „Julia und ich ...“
    „Ich bin ja nicht blind“, sagte der Erzmagier, „und ich hoffe von ganzem Herzen, dass ihr glücklich werdet.“
    „Augenblick mal“, warf Julia ein. „Werde ich überhaupt nicht gefragt?“
    „Nein“, sagte Rupert und küsste sie, ehe sie protestieren konnte. Es dauerte lange, bis sie sich aus seinen Armen löste.
    „Das zahle ich dir heim“, drohte sie und küsste ihn ihrerseits. Der Erzmagier wartete eine Weile, bis ihm klar wurde, dass er für die beiden nicht mehr existierte, und schlenderte dann zu König John hinüber. Lange starrte er schweigend in die Ferne.
    „John ...“
    „Ich weiß. Du verlässt uns, stimmt’s?“
    „Ja“, sagte der Erzmagier. „Ich bringe dich per Teleport zurück auf die Burg, dann mache ich mich auf den Weg. Die Magie verschwindet aus der Welt, und meine Jahre holen mich ein.“
    „Selbstmitleid?“, fragte König John.
    Der Erzmagier lächelte müde. „Nur ein wenig. Ich sollte mich wirklich nicht beklagen. Immerhin habe ich ein letztes großes Abenteuer erlebt.“
    „Ein letztes großes Abenteuer“, sagte der König. „Ja. Ein guter Weg, das Leben zu beenden. Ich kehre auch nicht in die Burg zurück. Du weißt, dass Thomas tot ist?“
    „Ja“, sagte der Erzmagier.
    „Er hat sich gegen mich gewandt und das Land verraten, und am Ende sagte er, alles sei meine Schuld. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass er recht hatte. Dass ich Thomas zu sehr vertraute, war nur einer meiner vielen Fehler. Ich kehre nicht in die Burg zurück.
    Ich wollte nie König sein. Die viele Arbeit, die Probleme, die ständige Verantwortung ... ich tat mein Bestes, aber irgendwie war es nie genug, und jetzt benötigt das Waldland mehr denn je einen starken Herrscher. Es gibt viel zu tun. Der Wiederaufbau der Städte und Dörfer, das Einbringen und Verteilen der spärlichen Ernte, und man muss die Barone zur Vernunft bringen, damit im Land endlich wieder Ordnung einkehrt. Aber ich schaffe das nicht. Soll ein anderer es versuchen – Harald oder Rupert. Jeder von ihnen würde einen guten König abgeben.
    Ich will nur noch allein sein. Vielleicht finde ich hier im Wald Frieden, ein wenig Versöhnung. Vielleicht gelingt es mir, mit der Erinnerung daran zu leben, was ich getan habe und was nicht.“
    „John ...“
    „Leb wohl, Erzmagier. Ich nehme keinen Abschied von Rupert und Julia, weil ich sonst vielleicht nicht mehr den Mut zum Gehen aufbringe. Grüß sie. Ich werde sie nicht wiedersehen.“
    Er lächelte kurz, dann verließ er die Lichtung und betrat den Wald. Der Erzmagier sah ihm ruhig nach, bis er in den dunkelgrünen Schatten verschwunden war. Rupert und Julia bemerkten plötzlich, dass der König
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