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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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sieht das mit Julia aus.“
    „Ach ja?“, fragte Julia.
    „Du gehst nicht“, erklärte Harald. „Du bleibst und wirst meine Königin!“
    „Vergiss es“, sagte Julia. „Diesen Ehevertrag haben unsere Väter ohne meine Einwilligung geschlossen. Für mich ist er deshalb ungültig. Außerdem wird mein Vater kaum auf die Einhaltung des Übereinkommens pochen. Da die Schäden, die der Düsterwald im Hügelland angerichtet hat, wahrscheinlich ebenso schwer sind wie hier, hat er vermutlich andere Sorgen als eine Invasion ins Waldland, und falls es dir um ein politisches Bündnis geht: Ich habe jede Menge Schwestern.“
    „Die können mir gestohlen bleiben“, antwortete Harald. „Ich will, was mir gebührt. Dich.“
    „Harald“, sagte Julia eindringlich, „schlag dir das aus dem Kopf! Ich würde dich selbst dann nicht heiraten, wenn die Alternative ein Klosterleben wäre. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Wie kannst du nach allem, was zwischen uns war, so etwas sagen?“, fragte Harald ruhig. „Hast du Rupert dahingehend reinen Wein eingeschenkt?“
    „Das musste sie nicht“, meinte Rupert. „Ich war noch keine Stunde daheim, als mir deine Leute mehr oder weniger einfühlsam hinterbrachten, dass sie in meiner Abwesenheit mit dir geschlafen hat, und weißt du was, Harald? Das ist mir einerlei! Sie dachte, ich sei tot, und du warst schon immer ein charmanter Bastard. Nein. Was zählt, ist, dass sie sich am Ende doch für mich entschieden hat, weil sie mich genauso liebt wie ich sie.“
    „Genau“, bestätigte Julia und trat neben Rupert. „Du bist endgültig aus dem Rennen.“
    „Wir verlassen die Burg“, sagte Rupert. „Gib den Weg frei!“
    „Eher lasse ich euch hängen!“
    Er griff nach seinem Schwert, und Rupert schlug ihm ins Gesicht. Harald verlor das Gleichgewicht, taumelte rückwärts gegen die Stalltür, und Rupert rammte ihm die Faust in den Magen. Harald klappte zusammen wie ein Taschenmesser, worauf Julia ihm zur Sicherheit noch einen Handkantenschlag ins Genick mitgab. Harald fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr. Rupert kauerte neben ihm nieder, vergewisserte sich, dass sein Puls regelmäßig ging, und richtete sich grinsend wieder auf.
    „Das wird er noch ein Weilchen spüren.“ In seiner Stimme schwang Befriedigung mit. „Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet.“
    „Ich auch“, sagte Julia. „Ich auch.“
    Sie reichten einander ernst die Hand.
    „Ich störe nur ungern“, meinte Brise trocken, „aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass Harald allein hier aufgetaucht ist. Wollt ihr nicht nachsehen, ob draußen ein paar Wachleute auf euch warten?“
    Rupert und Julia wechselten einen Blick. Dann eilte Rupert zur geschlossenen Stalltür, um nach draußen zu horchen, während Julia die Laterne abdunkelte. Einen Augenblick lang waren nur das unruhige Scharren der Pferde und das Raspeln von Stahl auf Leder zu hören, als Rupert und Julia ihre Schwerter zogen.
    „Hörst du etwas?“, wisperte Julia.
    „Nichts“, murmelte Rupert.
    „Ich will endlich weg von hier.“
    „Ich auch. Bereit?“
    „Bereit.“
    Rupert riss die Stalltür auf und stürmte auf den mondbeschienenen Hof hinaus, dicht gefolgt von Julia. Vor dem Stall durchsuchten ein Dutzend Goblins die Taschen von einem halben Dutzend bewusstlosen Wachsoldaten nach Beute. Der kleinste Goblin schaute erschrocken auf und grinste breit, als er Rupert erkannte.
    „Prinzchen! Wie geht es?“
    „Bei deinem Anblick viel besser.“ Rupert schob das Schwert in die Scheide. „Aber sollten wir die Leute nicht besser in eine dunkle Ecke schaffen, wo sie weniger auffallen?“
    „Eins nach dem anderen“, meinte der kleinste Goblin und zerrte an einem widerspenstigen Siegelring. „Die Einzigen, die uns entdecken könnten, sind die Männer auf den Zinnen, und ich habe ein paar von meinen Jungs damit beauftragt, sie zu beschäftigen.“
    „Was habt ihr mitten in der Nacht hier draußen gesucht?“, erkundigte sich Julia, die immer noch ihr Schwert fest umklammert hielt. Sie ließ ihre Blicke argwöhnisch über den Hof schweifen und starrte einen Goblin, der ihr zu nahe kam, drohend an. Der kleine Krieger zog sich eilig zurück.
    Der kleinste Goblin musterte triumphierend den Siegelring, der nun an seinem Daumen prangte, und wandte sich dann ein wenig verlegen an Rupert. „Um ehrlich zu sein, ihr seid nicht die Einzigen, die einen Rückzug bei Mondschein geplant haben. Wir brauchten nicht viel Grips, um uns
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