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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Julia plötzlich, „was ist in dem Sack?“
    Rupert lachte. „Ein weiterer Grund für meine Verspätung.“ Er stellte den schweren Sack ab, stützte ihn gegen einen Schemel und öffnete ihn. Julia keuchte und stieß einen anerkennenden Fluch aus. Der schmutzige, alte Ledersack enthielt Hunderte schimmernder Juwelen. Julia zögerte, doch dann ließ sie eine Handvoll der funkelnden Steine durch die Finger rieseln.
    „Wo zur Hölle hast du die her, Rupert? Die müssen ein Vermögen wert sein.“
    Rupert lachte. „Sie sind Teil des Schatzes, den der Seneschall mit deiner Hilfe im Südflügel entdeckt hat. In der Eile kam niemand mehr dazu, ihn richtig zu verwahren. Sie schafften das Zeug in eine Vorratskammer und sicherten es mit einem Vorhängeschloss sowie einem einfachen Zauber zum Schutz gegen Eindringlinge, der nur von Angehörigen der Königsfamilie gelöst werden konnte, und da wir keinen einzigen Wachposten entbehren konnten, beließen sie es dabei. Also wartete ich einen günstigen Augenblick ab, knackte das Schloss und den Zauber und bediente mich. Bis Harald merkt, dass etwas fehlt, sind wir über alle Berge.“
    Er verschnürte den Sack wieder und ächzte ein wenig über sein Gewicht, als er ihn auf den Rücken nahm. „Ich betrachte die Steine als mein Erbteil, nun, da König John ... von uns gegangen ist.“
    Julia legte ihm eine sanfte Hand auf den Arm. „Wir wissen nicht, ob er tot ist. Man hat seine Leiche nirgends gefunden, und der Zauberer ist ebenfalls verschwunden.“
    „Ich kann nicht glauben, dass er fort ist“, sagte Rupert. „So lange ich mich zurückerinnern kann, war mein Vater ein Teil meines Lebens wie das Essen oder Schlafen oder die Pflichten. Wir standen einander nie besonders nah, aber das war Absicht, und gerade jetzt, da wir uns besser verstanden, da ich anfing, ihn zu mögen ...“ Rupert senkte den Blick und schluckte. „Er ist tot. Das spüre ich. Er hätte das Reich nie aus freien Stücken verlassen. Das konnte er nicht.“
    „Aber du“, sagte Julia. „Dich hält hier nichts.“
    „Ja“, sagte Rupert, hob den Kopf und sah sie an. „Es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg machen.“
    „Warte mal einen Moment“, sagte Julia. „Angenommen, Harald schickt uns nicht die halbe Armee hinterher, um seine Juwelen zurückzuholen – hast du dir schon überlegt, wovon wir in Zukunft leben sollen?“
    „Eigentlich nicht“, gestand Rupert. „Bisher musste ich nie meinen Lebensunterhalt verdienen. Die Juwelen müssten eine Weile reichen.“
    „Ja“, sagte Julia. „Wir könnten uns eine Schenke kaufen.“
    Rupert schüttelte den Kopf. „Miese Arbeitszeiten.“
    „Wie wäre es mit einem Bauernhof?“
    „Klingt nach Schwerarbeit.“
    „Was schlägst du vor?“
    Rupert zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, Mädel. Vorzugsweise etwas Friedfertiges, weil ich es satthabe, das Schwert zu schwingen.“
    „Gut“, sagte Julia. „Zumindest, bis ich meine Schwerthand wieder gebrauchen kann.“
    „Komm“, meinte Rupert. „Ich fühle mich erst sicher, wenn ein paar Meilen zwischen uns und der Burg liegen.“
    „Rupert“, sagte Julia langsam, „du musst das Land nicht verlassen. Du könntest bleiben und dich zum König krönen. Nach allem, was du für das Reich getan hast, hättest du keine Probleme, Unterstützer zu finden.“
    „Ich will kein König sein“, antwortete Rupert schlicht. „Ich tauge nicht für diesen Posten. Außerdem wird es auch ohne Bürgerkrieg verdammt schwierig sein, die Monarchie wieder aufzubauen. Ich habe mein Leben nicht aufs Spiel gesetzt, um mit anzusehen, wie das Waldland endgültig zerstört wird. Nein! Wenn ich gehe, ist das der beste Dienst, den ich dem Land erweisen kann. Meine letzte Pflicht. Dann werde ich endlich frei sein.“
    „Ist es dir recht, dass Harald den Thron übernimmt?“
    „Absolut. Trotz seiner Schwächen – und davon hat er mehr als genug – wird Harald ein guter König sein. Ganz bestimmt ein besserer, als ich es je sein könnte.“
    „Ganz deiner Meinung“, sagte Harald.
    Rupert und Julia fuhren herum und entdeckten Harald, der entspannt an der Stalltür lehnte. „Es wäre besser gewesen, das Tor zu verriegeln“, fuhr der Kronprinz ruhig fort. „Du wirst leichtsinnig.“
    „Versuch ja nicht, uns aufzuhalten“, sagte Rupert.
    „Ich denke nicht im Traum daran, dich aufzuhalten, Bruderherz“, antwortete Harald. „Wie du selbst erkannt hast, würde deine Anwesenheit im Reich nur zu Problemen führen. Anders
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