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Das Rattenloch

Das Rattenloch

Titel: Das Rattenloch
Autoren: Jason Dark
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euch stürzen und euch zerreißen.«
    »Sollen wir nicht so oder so sterben?«
    »Du schon, Sinclair.«
    »Ach. Und Maxine?«
    »Das hätte ich mir noch überlegt. Sie ist schließlich meine Schwester. Und Blut ist dicker als Wasser. Ich hätte es mir sicherlich noch überlegt. Ich wollte nur, dass sie zusieht. Ich habe ihr meine Macht demonstrieren wollen. Das ist alles. Aber wenn ich sterbe, dann wird auch sie sterben.« Sie legte den Kopf zurück und begann hart zu lachen.
    Eigentlich hatte sie Recht. Und plötzlich hatten Maxine und ich ein neues Problem. Ich merkte auch die leichte Unruhe, die über die Riesenratte gekommen war. Ihre Barthaare zitterten stärker, auch die offene Schnauze zuckte. Diese Mutation wirkte, als stünde sie kurz davor, durchzudrehen.
    »Also überlegt es euch!«, flüsterte Florence.
    »Das habe ich schon!«
    Fast gierig starrte sie mich an. »Und?«
    »So«, sagte ich und schoss...
    ***
    Suko hatte sich wie ein Trapper gefühlt, als er durch das unwirtliche und weglose Gelände geschlichen war. Sein Gefühl sagte ihm, dass die Zeit drängte, aber die Realität machte ihm manchen Strich durch die Rechnung. Er musste zu oft Umwege machen. Über Steine und Felsen klettern, sich an tief hängenden Zweigen und Ästen der Bäume vorbeidrücken, über kleine Abhänge rutschen und um Kurven gehen, bei denen die Felsen wie Zacken vorstanden.
    Aber er sah das Feuer.
    Und es kam näher.
    Hin und wieder schickte ihm der Wind einen rauchigen Gruß, der durch Suko’s Gesicht fächerte. Blätter fielen lappig und feucht zu Boden. Er schreckte Vögel aus dem Schlaf, die heftig davonflatterten, aber er sah keine Ratten.
    Das Feuer war nicht auf einem Hügel angezündet worden. Es brannte ungefähr mit Suko auf gleicher Höhe und war schon ziemlich herabgebrannt. Nur noch kleine Flammenzungen huschten über die verkohlten Holzstücke hinweg, die sich zu tiefroter Glut zusammengedrückt hatten. Aus der Distanz gesehen sah es aus wie ein breites, auf dem Boden liegendes Auge, das noch seinen Restschein in die Runde streute.
    Suko stellte fest, dass ihm das Laufen leichter fiel, nachdem die Hindernisse überwunden waren. Die Schatten der Felsen wuchsen jetzt hinter dem Brandherd in die Höhe und bildeten eine undurchdringliche Wand.
    Keine Ratte war Suko über den Weg gelaufen. Auch jetzt nicht, als er das Feuer besser sehen konnte. Um die Stelle herum war der Boden dunkel, aber beim Näherkommen fiel Suko eine Eigenart auf.
    Das war nicht nur der einfache Boden. Dort lag etwas, und es drängte sich auf eine Felswand zu, die Suko hoch und mächtig an seiner rechten Seite auf-tauchen sah, ihn aber nicht weiter störte, denn er kam normal weiter.
    Ratten!
    Urplötzlich hatte er die Viecher erkannt, die sich auf dem Boden zusammendrängten. Es waren Ratten. Nicht ganz ruhig, denn sie zitterten mit ihren Schwänzen und Schnauzen. Sie blieben zusammen, obwohl sie die Körper gegeneinander rieben, und es sah manchmal so aus, als sollten sich die Schwänze miteinander verknoten.
    Köpfe, Augen, nasses Fell, das alles hatte sich zu einer kompakten Masse zusammengedrängt, und jede Ratte starrte in eine bestimmte Richtung.
    Eigentlich hätten sie Suko schon längst wittern müssen, aber sie taten nichts. Sie verharrten auf der Stelle, als wäre etwas ungemein wichtig für sie.
    Das wollte Suko erfahren!
    Es war zum Glück Platz genug, um einen Bogen zu schlagen. Er wollte von der Rückseite her an die Ratten herankommen, um dann sehen zu können, weshalb sie immer nur in eine Richtung starrten.
    Der Inspektor ging geduckt und versuchte, möglichst leise zu sein, was ihm natürlich nicht gelang. Seine Schritte waren zu hören, das aber nahmen die Ratten nicht wahr, denn für sie gab es nach wie vor nur ein Ziel.
    Sie waren nicht zu zählen. Suko konnte nur schätzen. Vielleicht 100, es konnten auch mehr sein.
    Das Feuer brannte mittlerweile immer mehr aus. Aber die Glut strahlte nicht nur Hitze ab, sondern auch ein gewisses Licht, und das breitete sich auch in der Umgebung aus.
    Bis hin zur Wand.
    Bis zum Höhleneingang!
    Suko rührte sich nicht mehr. Damit hatte er nicht gerechnet, und doch war es eine Tatsache. In der Felswand öffnete sich der breite und hohe Eingang wie ein Tor.
    Und genau dahinter befand sich etwas. Suko sah eine kompakte Gestalt mit einem Ausmaß, das die Höhle ausfüllte. Es war nicht zu fassen, aber er sah auch Menschen.
    Zwei Frauen.
    Eine davon sah aus, als trüge sie keinen Faden am
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