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Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Titel: Das Rätsel von Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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sich unter großem Hohngelächter herausstellte, dass die Mädchen ihn entführt hatten: Das Unterrichtspensum nacharbeiten und den Spott der ganzen Ritterschaft — das hatte er jetzt von seiner Wichtigtuerei.
    Um so mehr wurde Mini-Ritter Eberhard bewundert. Als sich der Rex nach dem Frühstück von den führenden Rittern über die Ereignisse der Nacht berichten ließ, dar der kleine Eberhard selbstverständlich mit dabei.
    Ottokar erzählte alles, und zwar die volle Wahrheit.
    Er vergaß auch nicht, Dampfwalzes großen Mut hervorzuheben und seinen Übermut entsprechend zu unterstreichen, so dass alle grinsten. Und er schloss mit einer Fürsprache für die drei: „Was sie uns geklaut haben, ist bis auf das Essbare wieder da. Wir können ihnen nichts verübeln. Sie sind keine Schreckensteiner und in einer sehr schwierigen Lage. Sie brauchten die Sachen unbedingt!“
    „Ich bin auch in einer sehr schwierigen Lage“, erwiderte der Rex. „Die Polizei hat nämlich angerufen und gefragt, ob wir ,Besuch’ hätten.“
    Betreten sahen die Ritter einander an. „Und was geschieht jetzt?“ fragte Stephan endlich. „Tja“, meinte der Rex, „das könnt ihr euch ausrechnen. In Wampoldsreute sind sie gesehen worden. Die Identifizierung stimmt genau. Der Vater hat die Polizei verständigt, wenn auch erst nach vier Tagen.“
    „Der Vater ist überhaupt einsame Spitze!“ sagte Mücke.
    „Sind die drei denn noch da?“ fragte der Rex. Dampfwalze dachte scharf nach. „Als wir zum Frühstück gegangen sind, haben sie noch fest geschlafen. Und das Schloss hab ich nicht weg.“
    „Wir müssen sie rauslassen — sofort!“ rief Mücke. „Und ihnen die Räder mitgeben.“
    Abwehrend hob der Rex die Hände. „Das sollte ich besser gar nicht wissen! Aber — es hätte wenig Sinn. Zudem hat die Polizei sich ja nur erkundigt und nicht gesagt, dass sie kommt.“
    „Saudumme Situation!“ brummte Andi.
    „Können wir Beni und Jerry nicht gleich dabehalten und Martina nach Rosenfels schicken?“ fragte der kleine Eberhard, worauf der Rex schallend lachte.
    „Wie stellst du dir das denn vor?“
    „Na, mit Stipendium und so. Wir rufen den Onkel Anwalt an und sagen, er soll beim Jugendamt dafür sorgen, dass die Eltern da nicht mehr in die Erziehung reinreden dürfen. Heute kommt er gerade von seiner Reise zurück. Ich habe auch die Telefonnummer.“ Zu aller Überraschung schwenkte der Mini-Ritter einen Zettel mit Name, Anschrift und Telefonnummer des Anwalts in der Hand.
    „Soll das ein Wink sein?“ fragte der Rex und besah sich den Zettel.
    Da musste auch der kleine Eberhard grinsen. „Aus denen wäre was zu machen. Die könnten prima Ritter werden. Bestimmt!“
    „Wollen wir doch zuerst sehen, was aus euch noch zu machen ist. Geht jetzt bitte in eure Klassen!“ Er begleitete die Ritter hinüber in den Schultrakt. Viel war heute nicht zu machen, wie sich rasch herausstellte. Zwar zeigten die Hauptbeteiligten außergewöhnliche Konzentration, dummerweise aber richtete sie sich nicht auf den Lernstoff, sondern auf das Geschehen draußen. Als drunten im Burghof Motorgeräusch zu hören war, stand der kleine Eberhard kurzerhand auf und ging ans Fenster.
    „Hält dich mein Unterricht von Wichtigerem ab?“ fragte Doktor Schüler freundlich.
    „Nee!“ Der Mini-Ritter drehte sich um und grinste. „Es ist ja nicht die Polizei, sondern nur der Jeep von Mauersäge. Ich meine natürlich von unserem lieben... ks... Hausherrn.“
    Seelenruhig ging er wieder an seinen Platz.
    In der Mathematikstunde bei Schießbude im Klassenzimmer nebenan brauchte Ottokar nicht ans Fenster zu treten, um zu sehen, was im Hof vor sich ging. Er hatte sich über der Wandtafel vor Unterrichtsbeginn einen Spiegel angebracht. In ihm konnte er jede Bewegung unten verfolgen wie auf einem Fernsehschirm. Aber so eifrig er auch „fernsah“, bis zur Frühstückspause war das Programm ausgesprochen langweilig. Einmal kam Jean, der gräfliche Diener, fuhr den alten Traktor vom Abgang zur Folterkammer wieder weg und trug zusammen mit dem Gärtner auch noch den Türflügel an seinen Platz zurück. In der Pause rannte fast die gesamte Ritterschaft den Hang hinunter zum Stollenausgang. Dampfwalze entfernte das große Vorhängeschloss. Die drei waren nicht zu sehen.
    Auf der anderen Seite kletterten Andi, Klaus und Dieter in den Burgfried und räumten die Steine und Balken auf der Klappe weg.
    Ottokar, Stephan, Mücke und der kleine Eberhard stiegen inzwischen die
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